„Flutung rechtlich“: IGAB informiert über Schadensersatz bei Bergschäden

Bei der zweiten von insgesamt vier Informationsveranstaltungen der IGAB Saar Ost e.V. am 5. Juni 2018 herrschte trotz Hitze volles Haus in der Ratsschänke in Heiligenwald. Die IGAB hatte den auf Bergrecht spezialisierten Anwalt Dr. Rolf Friedrichs aus Lebach eingeladen. Dieser arbeitet eng mit Dipl.Ing. Magnus von Bormann vom Ingenieurs- und Vermessungsbüro Altegoer aus Bochum zusammen. Beide erläuterten die rechtliche Situation der vom Bergbau Betroffenen in der Gemeinde Schiffweiler: „Da die Verjährung unmittelbar bevorsteht, dürfte jetzt die letzte Möglichkeit der Geltendmachung von Bergschäden in großen Teilen der Gemeinde Schiffweiler sein.“, so Anwalt Dr. Friedrichs. Und Magnus von Bormann ergänzt: „Man muss sich die genau definierten Bereiche des Altbergbaus anschauen, um herauszufinden, für welche Standorte in Schiffweiler, Heiligenwald und Landsweiler-Reden noch Ansprüche auf Schadensregulierung geltend gemacht
 werden können.“

Dr. Friedrichs erläutert das Bergschadensrecht

Dr. Friedrichs schilderte, wie sich die Rechtsposition von Bergbaubetroffenen darstellt und was bei einer Schadensangabe unbedingt zu beachten ist (Verjährung, Abfindung, Ersatzverzicht). Herr von Bormann zeigte die konkret noch abfindungsberechtigten Gebiete. Er bot zudem einenAusblick auf die Grubenflutung anhand der Erfahrungen aus dem Ruhrgebiet. Im Bereich der gefluteten Zeche Königsborn in Unna „… gibt es nicht nur vertikale Bewegungen, sondern auch horizontale – also Geländeverschiebungen.“ Dort haben Hebungen von 20 cmstattgefunden und das Gelände ist horizontal derart verschoben, dassLandvermessungspunkte nicht mehr auffindbar sind.

Magnus von Bormann zeigt Unterfahrungen in der Gemeinde Schiffweiler

Wie immer bei der IGAB gab es zahlreiche Zwischenfragen und lebhafte Diskussionen. Zu guter Letzt die Schlußbemerkung von Dr. Friedrichs: „Erstmal sollten die bestehenden alten Bergschäden jetzt reguliert werden. Auf dieser Grundlage kann man dann sehen, welche Schäden neu durch die Flutung hinzukommen und Regulierung verlangen“

Ein lehrreicher Abend, der den Menschen Mut gemacht hat, für ihre Interessen den Rechtsweg zu beschreiten.

Wieder volles Haus und lebhaftes Interesse bei der IGAB