Der Landesverband der Bergbaubetroffenen IGAB-Saar ist höchst verwundert über die Aussagen von Bernd Tönjes in der Saarbrücker Zeitung von Samstag 13. Oktober 2018.
Tönjes stellt fest, dass RAG sich bei den Folgekosten des Bergbaues verkalkuliert hat und macht jetzt dafür die Grubenwasserhaltung im Saarland verantwortlich. „Entweder hat sich Tönjes tatsächlich verkalkuliert und dann ist ihm der Vorwurf zu machen, dass er nicht genügend Rückstellungen gebildet hat, oder Tönjes hatte immer die Flutung des Saarlandes im Hinterkopf und dann ist ihm der Vorwurf zu machen, dass er die Politik im Saarland über den Tisch gezogen hat.“, so Manfred Reiter, Sprecher des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen im Saarland.
„Ich meine, dass die schon seit geraumer Zeit von der IGAB Saar thematisierten Umwelt- und Folgeprobleme der Grubenflutung wie PCB- und Schadstoffbelastung, Radonausgasungen und weitere Gebäude- und Infrastrukturschäden bei Tönjes Äußerung eine Rolle spielen. Es scheint, dass die RAG und die RAG Stiftung erst nach den massiven Einwänden der IGAB über die reinen Betriebskosten hinauszudenken beginnen. Auch scheinen sie erst jetzt das Ausmaß der von der RAG-Stiftung zu tragenden Umwelt- und Infrastrukturkosten zu kalkulieren. Angesichts der vielfach bemühten ‚Verantwortung für den Nachbergbau‘, die die RAG sich auf die Fahnen schreibt, legt dies das kurzfristige Gewinndenken der Verantwortlichen peinlich offen.“ sagt Patricia Bauer von der IGAB Saar Ost.
„Die Schuldzuweisung von Tönjes an die saarländische Grubenwasserhaltung ist bei den in Diskussion stehenden Beträgen absolut lächerlich auch gerade im Hinblick auf die Kosten die an der Ruhr entstehen werden. Wer in einem so frühen Stand der Planung schon solch gravierenden Fehler öffentlich bekannt geben muss, verspielt das Vertrauen und hat die Dimension der Ewigkeitskosten und die realen Belastungen der Bevölkerung offensichtlich noch nicht realisiert“, ergänzt Peter Lehnert vom Landesverband.
Der Rechnungshof warnte schon in 2007 zur Gründung der Kohlestiftung vor den finanziellen Risiken für die Revierländer Saar und Ruhr sowie für den Bund. https://rp-online.de/
