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IG Bergbaugeschädigte Dillingen gegründet

Verfasst: Di, 09.08.2005 19:16
von W. Neyses
Schluß mit den Erdbeben

Das Maß an Verträglichkeit im Zusammenhang mit den Bergbau bedingten Erdbeben, hat durch die beiden Beben in der vergangen Woche eine nicht mehr zu akzeptierende Situation erreicht. Die Beben waren wie in der Vergangenheit bereits, sehr deutlich auch in Dillingen, Diefflen und Pachten zu spüren. Erste Schäden wurden der DSK gemeldet.

In der Stadtratssitzung vom 20.Juli wurde bekannt gegeben, das die Stadt Dillingen eine Hotline und einen Ansprechpartner für "Bergbau bedingte Erdbeben" bereits eingerichtet hat. Dennoch mußten besorgte Bürger feststellen, die in der Zentrale der Stadt anriefen, um nach der entsprechenden Telefonnummer nachzufragen, das selbst der Zentrale die Einrichtung dieser Hotline nicht bekannt war. Ein entsprechender Ansprechpartner der Stadt war nicht zu erreichen.

Da sich betroffene Bürger nun von der Stadtverwaltung in ihren Fragen, Ängsten und Anliegen im Stich gelassen füllen, wurde am 05.08.2005 eine "Interessengemeinschaft Bergbaugeschädigte Dillingen/Saar" gegründet. Betroffene Bürger sind aufgerufen sich dieser Interessengemeinschaft anzuschließen, um in naher Zukunft ein erstes Treffen zu organisieren und sich gegen die ständigen Erdbeben zu formieren.

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v.l.n.rechts: Lothar Fett, Roland Ketter, Sonja Ketter u. Walter Neyses

Diese Interessengemeinschaft soll sich dann direkt mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat in Verbindung setzen, damit in dieser Sache aktiv gehandelt wird. Der Stadtrat muß sich endlich mit den wirklich wichtigen Themen in Dillingen beschäftigen, dazu sollten die bergbaubedingten Erdbeben vorrangig zur Tagesordnung einer Stadtratssitzung gehören. Die Bürger der Stadt Dillingen wollen keine weiteren Kunstprojekte, sondern endlich die Umsetzung von Brennpunkten in unserer Stadt und deren Ortsteile. Was nützen den Bürgern kostenspielige Kunstprojekte, wenn deren Häuser kaputt geschüttelt werden ?

Die neugegründete Interessengemeinschaft fordert, das eine Delegation des Stadtrates eine Ortsbegehung durchführt, um sich vor Ort bei den betroffenden Bürgern über Schäden zu informieren und diese auch dokumentiert werden.

Um ein erstes Treffen für Interessierte und betroffenden Bürger zu organisieren, können diese sich unter folgender Mailadresse melden: igb-dillingen@web.de .
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Verfasst: Di, 09.08.2005 23:29
von Reinhold2
Ist ja super, auch die Hüttenstädter sind wachgerüttelt worden....Je größer die Schar derer die sich wehren, desto höher die Chancen, dass unsere Interessen vielleicht doch noch "erhört" werden....

Lob und Respekt !

Verfasst: Mi, 10.08.2005 8:02
von galantis
Liebe IG Bergbaugeschädigte Dillingen/Saar !

Ich bewundere euren Mut, euch so offen mit Bild in diesem Forum vorzustellen und zolle euch deshalb Respekt.
Auch wünsche ich euch für eure doch recht aufreibende Arbeit und der da noch kommenden Schwierigkeiten in Zukunft genug Kraft und Ausdauer.

Auch ihr werdet euch mit Sicherheit nicht die Schließung der letzten Grube im Saarland auf eure Fahne schreiben, sondern wie wir alle hier ein "bebenfreies Leben auf Dauer" anstreben.
Da dies nun mal nicht durch Abwarten oder Lamentieren, Duckmäusern oder falschem Demut erreicht werden kann, müssen wir unsere Kräfte bündeln und unsere Interessen gemeinsam vertreten. :!:

Viel Glück wünscht

galantis

Hallo

Verfasst: Mi, 10.08.2005 8:44
von Neutralo
Hallo ich finde es schon gut das sich noch eine IG gebildet hat. Zuerstmal Herzlich willkommen.

Finde es auch sehr gut das man die Gesichter kennt von leuten die einem Schreiben.

Ich hoffe nur das ihr beide seiten verstehen könnt. Also Bergleute und euch Selbst als Betroffene.

Iss nämlich schon öffter vogekommen das hier sehr einseitig gedacht wird.

Aber bloß nicht Falsch verstehen...es steckt ja in meinem Namen....

bin zwar Mitarbeiter der DSK aber kann sie natürlich verstehen.

Verfasst: Mi, 10.08.2005 12:01
von Gast
Hallo Neutralo,

ich hab mal ne Frage:

Wenn Sie doch auch Bergmann sind und durchaus Verständnis auch für die Seite der Betroffenen haben, warum sind so viele von euch so verdammt hart und zeigen keinerlei Verständnis dafür, dass wir Betroffenen uns dagegen wehren? Ich mein vielleicht kann ein Mitarbeiter der DSK mal zum besseren Verständnis beitragen. Würd mich echt interessieren woher diese Feindseligkeit seitens der Bergleute kommt. Wir stellen uns doch nicht ernsthaft irgendwo hin und sagen Schluss mit Bergbau im Saarland und was mit euch ist, ist uns egal!!

Gruß
E.

Verfasst: Mi, 10.08.2005 14:38
von W. Neyses
Hallo Leute !

Erstmal vielen Dank für die netten Mails und Worte hier.

In einer ersten Aktion haben wir gestern in unserem Stadtteil Diefflen, 500 Flugblätter an Haushalte verteilt. Wir haben auch mit vielen Leuten direkt vor der Haustür gesprochen und unsere Aktion wurde sehr begrüßt. Besonderst wurde gelobt, das auch endlich mal in Diefflen sich Widerstand formiert.

Leider gehen die Bemühungen und Interessen unserer Stadt in den letzten Monaten nur um irgendwelche teuren Kunstprojekte, wie der Hundertwasser Solarpark ... ein Großteil der Bürger der Stadt will diese Kunstprojekte nicht. Wir wollen endlich erreichen, das sich unser Stadtrat in Dillingen mit dem wichtigen Brennpunkt "Erdbeben" und "Schäden" auseinander setzt.

Es kann nicht sein, das ein Bürgermeister nur noch Kunstprojekte im Kopf hat und wir aus dem Bett gerüttelt werden ... der Dillinger Stadtrat muß endlich in die Gänge kommen.

Zudem müßen auch die Bürger endlich mal lernen, das man keine Angst haben muß, den Mund aufzumachen und einen Widerstand formiert. Es bertrifft uns schließlich alle ....

Verfasst: Mi, 10.08.2005 14:45
von Gast
Das ist eine super Idee auch in Dillingen eine Interessengemeinschaft ins Leben zu rufen!
Endlich gibt's Verstärkung!
Vielleicht wäre es ja auch möglich, dass Sie künftig auch an den Kundgebungen der IGAB teilnehmen? Wenn ein Erdbeben registriert wurde, abend's 18 Uhr Treffen in Lebach!
NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!

Verfasst: Mi, 10.08.2005 21:49
von Gast
Hallo Leute !
Anonymous hat geschrieben:Vielleicht wäre es ja auch möglich, dass Sie künftig auch an den Kundgebungen der IGAB teilnehmen? Wenn ein Erdbeben registriert wurde, abend's 18 Uhr Treffen in Lebach!
NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!
Wir haben bereits darüber gesprochen und werden versuchen dabei zu sein - ist doch klar. :wink:

Seit die Erdbeben angefangen haben, haben wir teilweise solche Schäden:

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Verfasst: Mi, 10.08.2005 21:53
von Neutralo
Nun ja da ist so ne sache mit den Bergleuten. Zum einen haben die Verständlicherweise Angst um ihren Arbeitsplatz.
Zum anderen verstehen manche nicht wie man von "Nervenkrank" reden kann und verstehen generell diese ganzen Emozionen nicht.

Ich muss sagen ich kann die Emoti. verstehen nur darf man Wirklich nicht aus den Augen verlieren das dies alles eine Sache der Politik ist den die sind meiner meinung nach die Lügner und egoisten.

Die Versprechen uns so viel und gehalten wird noch nicht nicht mal ein Viertel davon ( also euch als Betroffene und uns als hm...Betroffene).

Wenn die uns wie früher unter einem Feld oder Wald etc. würden abbauen lassen gäbe es ja diese Diskussion hier garnicht.

Liebe Grüße

Verfasst: Mi, 10.08.2005 22:01
von Gast
Hallo Neutralo !
Neutralo hat geschrieben:Nun ja da ist so ne sache mit den Bergleuten. Zum einen haben die Verständlicherweise Angst um ihren Arbeitsplatz.
Zum anderen verstehen manche nicht wie man von "Nervenkrank" reden kann und verstehen generell diese ganzen Emozionen nicht.
Es müßte doch einfach nach zu vollziehen sein, wenn z.B. bei uns in Diefflen übner 10 sec . das Haus wackelt, das dann natürlich e Ängste entstehen - soll man jetzt aus dem Haus laufen? - stürzt das Haus ? Ganz schlimm ist es, wenn die Kinder weinen und heulen und eine riesen Angst haben. Ich denke auch Bergleute haben Kinder ???? Von daher müßte jeder Mitmensch, die Emotionen verstehen können. Hinzu kommen die Schäden am Haus ... :x

Es stellt sich niemand von uns hin und sagt, stoppt den Bergbau. Wir sagen jediglich "stoppt die Erdeben".

In allen Zeiten wurde Kohle abgebaut, aber nie hat es solche Erdbeben gegeben. Verfüllt die Stollen, wie in früheren Jahren.

Generell muß aber gelten: Kein Abbau unter bewohnten Gebiet - müßte auch jeder verstehen !!!!!!!!!1

Verfasst: Do, 11.08.2005 8:46
von Neutralo
das geben ich ihnen Sebstverständlich recht ohne frage.
Aber ich sag´s mal so: Wie soll man es machen ohne das unter bewohntem gebiet abgebaut wird? Bringen sie mal nen Vorschlag.

Also ich würde ja sagen man eröffnet wieder alte Gruben die nicht unter bewohntem gebiet abgebaut haben. (nur ein Beispiel) oder man macht wirklich das mit der verfüllung. Aber das kostet ne menge Geld.

Verfasst: Do, 11.08.2005 11:08
von W. Neyses
Hallo Neutralo !
Neutralo hat geschrieben: ... oder man macht wirklich das mit der verfüllung. Aber das kostet ne menge Geld.
Das Verfüllen der Stollen müßte generell als Auflage für den gesamten Bergbau gelten, diese Auflage müßte von der Landesregierung kommen und zusätzlich vom Bergamt. Ohne diese Auflage kein Abbau.

Schäden an den Häusern kosten auch viel Geld, Nerven und menschliches Leid.

Verfasst: Sa, 13.08.2005 11:56
von Gast
W. Neyses hat geschrieben:Hallo Neutralo !
Neutralo hat geschrieben: ... oder man macht wirklich das mit der verfüllung. Aber das kostet ne menge Geld.
Das Verfüllen der Stollen müßte generell als Auflage für den gesamten Bergbau gelten, diese Auflage müßte von der Landesregierung kommen und zusätzlich vom Bergamt. Ohne diese Auflage kein Abbau.

Schäden an den Häusern kosten auch viel Geld, Nerven und menschliches Leid.
In Dillingen gibts Berschäden??????? Wußte ich gar nicht....Na man lernt nie aus.
Was bringt eine verfüllung real? hören die beben damit auf? Gibt es darüber Studien?
Kann mir jemand meine Fragen beantworten?
Im voraus vielen Dank

Verfasst: Sa, 13.08.2005 12:10
von Gast
Neutralo hat geschrieben:das geben ich ihnen Sebstverständlich recht ohne frage.
Aber ich sag´s mal so: Wie soll man es machen ohne das unter bewohntem gebiet abgebaut wird? Bringen sie mal nen Vorschlag.

Also ich würde ja sagen man eröffnet wieder alte Gruben die nicht unter bewohntem gebiet abgebaut haben. (nur ein Beispiel) oder man macht wirklich das mit der verfüllung. Aber das kostet ne menge Geld.
Alte Gruben wider öffnen?Wissen Sie was das Bedeutet????????????
Ich dachte sie sind Bergmann?Welche solten das sein? :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Unsere Politiker hatten doch nicht eher Ruhe, bis diese Bergwerke zu wahren....

lächerlich :cry:

Verfasst: So, 14.08.2005 14:57
von Gast
W. Neyses hat geschrieben:Das Verfüllen der Stollen müßte generell als Auflage für den gesamten Bergbau gelten, diese Auflage müßte von der Landesregierung kommen und zusätzlich vom Bergamt. Ohne diese Auflage kein Abbau.

Schäden an den Häusern kosten auch viel Geld, Nerven und menschliches Leid.
So traurig es ist. Verfüllen würde wohl "nur" den Menschen mit direkten Senkungsschäden helfen. Was diese schrecklichen Erdbeben angeht, dürfte das Verfüllen nichts nützen. Fazit: Uns bringt nur eins weiter: Aufhören mit dem Wahnsinn und gezielter Strukturwandel mit den bereits bis 2008 genehmigten Stilllegungsbeihilfen. Jeder Tag, an dem die genehmigten Gelder für den unsinnigen Kohleabbau genutzt werden, bedeutet ca. 8 Millionen Euro, die für den Strukturwandel und damit letztendlich für die Zukunft der Bergbaubeschäftigten fehlen; stattdessen in den Rachen dieses durchgeknallten Unternehmens fließen...