Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Sagen Sie Ihre Meinung zu den Erdbeben und dem Kohleabbau

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Tina
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Tina » Mi, 27.02.2008 22:08

MonaLisa hat geschrieben:http://www.rag.de/ Bergbau- Lexikon/ Abbauwürdigkeit
Hält noch irgendjemand bei der RAG die Primsmulde für abbauwürdig, widerspicht das eigenen Grundsätzen!
Bin ich blöd oder haben die die Seite rausgenommen??? auch mit deren Suchfunktion habe ich weder "Lixikon" noch "Abbauwürdig" gefunden.


Bergbaubetroffener
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Bergbaubetroffener » Mi, 27.02.2008 22:25

Moritz hat geschrieben:Hier mal eine Anmerkung:
Laut EMSC hatte das schwere Erdbeben in Großbritannien vom 27.02.08 eine Stärke von 4,9, das im Raum Saarwellingen vom 23.02.08 eine Stärke von 4,4.
Das von GB hat schwere Schäden verursacht und ist weltweit bekannt geworden. Eine Naturkatastrophe !
Das bei uns war nicht sehr viel schwächer. Dafür aber von Menschenhand verursacht !
Das muss doch jedem vernünftigen Menschen zu denken geben.
Danke Moritz für diesen Vergleich! Er zeigt mal wieder, welche wirtschaftliche Macht dieses Unternehmen ausübt: Eine Naturkatastrophe, bei der Häuser beschädigt werden und Menschen verletzten werden, wird als schwerwiegender eingestuft als ein Erdbeben, das durch ein Unternehmen verursacht wird, das seine technischen Spielereien unter Tage nicht beherrscht.
An alle Medien, die das Beben in Großbritannien als so viel schlimmer empfinden als das im Saarland: Die EMSC ist die für unsere Region maßgebliche Erdbebenwarte. Freiburg selbst erklärte sich als unzuständig, da ihre Messungen aufgrund der Entfernung viel zu ungenau seien (vgl. entsprechender Beitrag im Forum). Damit war das Beben "lediglich" um 0,5 stärken als das im Saarland. Macht das so einen immensen Unterschied?
Natürlich gibt es einen großen und entscheidenden Unterschied: Die Natur bezahlt keine Werbegelder und sie will auch nicht an die Börse!!!! Vielleicht erklärt dies die unterschiedliche Wahrnehmung der Beben durch einige Medien und die zum Teil einseitige Berichterstattung.
Und ich kann mich nur nochmals wiederholen: Ein weiterer Versuch ist eindeutig ein Versuch zu viel!!!! Wir geben nicht auf!!!!
"Das Saarland ohne Bergbau ist ... " ein glückliches Land, meiner Einschätzung nach! [Leicht abgewandelte Aussage nach H. Tönjes]

Reinhold
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Reinhold » Mi, 27.02.2008 22:31

Es war nicht anders zu erwarten! Dieser Unrechtskonzern agiert anscheindend skrupellos ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt. Jetzt setzt man auf angebliche Spezialverfahren aus der Ölindustrie und verkauft dies als neue "Wunderwaffe". Frage mich, wo war dieses angebliche
Wunderverfahren in der Vergangenheit. War sie vielleicht zu teuer? Hat man in der Vergangenheit in Reisbach und Falscheid nicht bereits erfolglos so ein Verfahren ausprobiert? Die Erdbeben sind nicht weniger sondern immer mehr und stärker geworden.
Zum Thema Löcher von oben bohren und dann mit Sprengladungen so ein Gebirge zu zerstören verweise ich auf einen wissenschaftlichen Bericht in DER ZEITam 26.2.08.


Bild

Demnach entstanden die stärksten Erdbeben im deutschen Bergbau durch vorsätzlich herbeigeführte Sprengungen. Im Jahr 1989 im thüringischen Kalibergbau wurde durch Sprengung ein Beben der Stärke 5,6 und 1996 bei Halle ebenfalls durch Sprengungen ein verheerendes Erdbeben der Stärke 5,5 ausgelöst. Folge: 80 % der Häuser im Umkreis von mehreren Kilometern wurden beschädigt.
Soviel zu Experimenten mit Sprengsätzen im Bergbau!
In spätestens drei Wochen werden wir wissen, was die Müllerschen und Rippelschen "Versprechungen" noch wert sein werden und ob wir nochmals als "Versuchskanickel" der unbelehrbaren Kohlebarone missbraucht werden. Leute stellt schon mal die Kerzen bereit, wir sind noch lange nicht durch....

heimatlos
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von heimatlos » Mi, 27.02.2008 22:47

Sollte RAG/ DSK-Evonik, wie jetzt auch Tabellion sagt, einen neuen Versuch starten, dann verlassen wir diese Versuchsstation und ziehen in ein Hotel – auf Rechnung dieser unglaubwürdigen Politiker. Vielleicht sieht man sich dort? :P Noch so ein Beben will ich nie mehr erleben :!: :!:

ab232
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von ab232 » Mi, 27.02.2008 22:53

Die EMSC ist die für unsere Region maßgebliche Erdbebenwarte
Such Dir einfach ne passende Magnitude/Erdbebenwarte aus:

Code: Alles auswählen

		UK	SAAR
USGS		4,7	<4
LGRB		5,2	4,0
EMSC		4,9	4,4
BENSBERG	5,1	3,8
RLP		4,9	4,0
BGR		5,4	4,1
GFZ		5,0	4,5

Bergbaubetroffener
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Bergbaubetroffener » Do, 28.02.2008 10:05

ab232 hat geschrieben: Such Dir einfach ne passende Magnitude/Erdbebenwarte aus:
Danke für den Tip, aber da brauch ich mir keine rauszusuchen, da sich Freiburg uns gegenüber für unzuständig erklärt hat und als zuständige Erdbebenwarte die EMSC benannt hat!
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heimatlos
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von heimatlos » Do, 28.02.2008 12:32

114 SAARTEXT Do.28.02 12:28:16
NACHRICHTEN
Saarwellingen

RAG hält an technischer Lösung fest

Die RAG Deutsche Steinkohle hält an ih-
rem Vorhaben fest, die Kohleförderung
im Saarland durch eine technische Lö-
sung zu erhalten. Dabei soll ein neues
Verfahren zum Einsatz kommen.

Ein Unternehmenssprecher sagte, das
Verfahren komme aus der Gas- und Ölför-
derung. Dabei soll Wasser unter Hoch-
druck die Spannungen in den Gesteins-
schichten lösen.

Wann die RAG dieses Verfahren erstmals
einsetzt, ist unklar. Die RAG hat bis-
her schon zahlreiche Maßnahmen ergrif-
fen, um die Beben zu verringern, ohne
dass der gewünschte Erfolg eintrat.


Die machen also tatsächlich weiter als wär nix passiert! Muss wohl wirklich erst Tote geben, auch wenn sich das derb anhört.

schlussmitlustich
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von schlussmitlustich » Do, 28.02.2008 12:38

Scheiße, das kann man doch nicht zulassen!!!!!!! :evil: :evil: :evil: :evil:

Dann sollte man die Verantwortlichen, die sowas erstens planen und zweitens zulassen, gleich mit sprengen!

Bergbaubetroffener
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Bergbaubetroffener » Do, 28.02.2008 13:08

Hab diese Meldung gerade auch in den Nachrichten gehört. Die DSK versucht also wirklich weiter!!!!
Und von den Meldungen: Es wird keinen Bergbau geben, der Menschenleben gefährdet, hört man nichts mehr. Aber auch die Erfolgsaussichten dieses Verfahrens sind nicht erprobt. Es wird wieder an uns herumexperimentiert!!!! Was stellen die sich vor, wenn sie die Sandsteinplatten sprengen? Die reagieren schon auf den Abbau ziemlich heftig, was soll das erst werden, wenn diese gesprengt werden?
Ich will nur noch hier weg, DAS IST UNVERANTWORTLICH!!!!!!!
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doembes
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von doembes » Do, 28.02.2008 13:20

heimatlos hat geschrieben:114 SAARTEXT Do.28.02 12:28:16
NACHRICHTEN
Saarwellingen

RAG hält an technischer Lösung fest

Die RAG Deutsche Steinkohle hält an ih-
rem Vorhaben fest, die Kohleförderung
im Saarland durch eine technische Lö-
sung zu erhalten. Dabei soll ein neues
Verfahren zum Einsatz kommen.

Ein Unternehmenssprecher sagte, das
Verfahren komme aus der Gas- und Ölför-
derung. Dabei soll Wasser unter Hoch-
druck die Spannungen in den Gesteins-
schichten lösen.

Wann die RAG dieses Verfahren erstmals
einsetzt, ist unklar. Die RAG hat bis-
her schon zahlreiche Maßnahmen ergrif-
fen, um die Beben zu verringern, ohne
dass der gewünschte Erfolg eintrat.


Die machen also tatsächlich weiter als wär nix passiert! Muss wohl wirklich erst Tote geben, auch wenn sich das derb anhört.
und erhalten auch schon prompt Schützenhilfe!!!

112 SAARTEXT Do.28.02 12:56:16
NACHRICHTEN
Saarbrücken

DGB fordert besonnenes Vorgehen

Der DGB Saar hat eine "restlose, gründ-
liche und öffentlich überprüfbare Auf-
klärung" des Grubenbebens vom vergange-
nen Samstag sowie zuverlässige Progno-
sen für die Zukunft gefordert.

Gleichzeitig warnte DGB-Saar-Chef Roth,
auf das vorhandene Bergbau-Know-How zu
verzichten und "öffentlich zu kapitu-
lieren". Die Politik sollte neue Ver-
fahren nicht im Vorhinein ausschlagen.

Tausende von voll sozialversicherungs-
pflichtigen Arbeitsplätzen im und um
den Bergbau könnten nicht ohne weiteres
ersetzt werden. Die negativen Folgen
könnten noch Jahrzehnte spürbar sein.


@ Reinhold: Kerzen bereithalten?
Du irrst! Wenn diese Sch...sse wieder losgeht, wirst Du sehen, wie das Primstal
Leib, Leben und Nerven der Alten und der Kinder verteidigt! Mir reichts - endgültig!
Bild

schlussmitlustich
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von schlussmitlustich » Do, 28.02.2008 13:22

@doembes: Da hast du vollkommen Recht. Sollte es wirklich weitergehen, dann werden wir unsere Leben aber richtig verteidigen, denn um nichts anderes geht es dann!

wolfgang
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von wolfgang » Do, 28.02.2008 13:30

schlussmitlustich hat geschrieben:@doembes: Da hast du vollkommen Recht. Sollte es wirklich weitergehen, dann werden wir unsere Leben aber richtig verteidigen, denn um nichts anderes geht es dann!
Da hast du vollkommen Recht. Ich bin dabei. Dann ist endgültig Schluss mit friedlichen Demonstrationen.

Frank
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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von Frank » Do, 28.02.2008 13:41

Wenn der Abbaustopp wirklich noch aufgehoben wird, was ich nicht glaube und nicht hoffe, dann geht es nicht nur mehr um Gebäudeschäden die schon schlimm genug sind, sondern um Menschenleben! Und jeder wird dagegen rebellieren und es werden Bürgerkriegsähnliche Zustände ausbrechen!
Ich denke dessen ist sich die Politik, ganz besonders die Landesregierung bewusst...wenn sie den Abbaustop aufheben, werden sie selber zu Mördern und nehmen die Anarchie ähnlichen Zustände mit allen Verlusten hin die es dann geben wird!!!
Wir sind nicht nur für das Verantwortlich was wir tun, sondern auch für das, was wir Widerstandslos hinnehmen!

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Re: Noch ein Versuch, ist einer zu viel!

Beitrag von AmO » Do, 28.02.2008 13:51

Wenn dieser Kohleabbau wieder aufgenommen werden sollte und man uns nur noch ein einziges mal als Versuchskaninchen missbraucht, nur damit bei der RAG mehr Subventionen gerafft werden kann, dann wird die CDU im Kreis Saarlouis und vermutlich weit darüber hinaus keine einzige Stimme mehr bekommen.

Müller, Rippel und Co können nicht zurück, ohne politisch in nicht mehr zu reparierende Abgründe zu stürzen. Die moralische Seite, hier vorsätzlich Menschenleben zu gefährden noch ganz außer Acht gelassen.
Zuletzt geändert von AmO am Do, 28.02.2008 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Rettet Reisbach! Klar zum Ändern!
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