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Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 11:14
von isorb
Zu div. Aussagen im Fernsehen, dass es in den Gebieten Dilsburg und Grangeleisen, die man jetzt erneut anfahren will, keine Erdbeben gegeben habe, muss dem Gedächtnis einiger Herren der DSK/RAG nachgeholfen werden.

Meldungen zu den GrubenBeben, bes. Raum Hülzweiler/Grangeleisen und Dilsburg
Nachrichtenblatt Saarwellingen, Ausgabe 29/2005 (23.07)
Verein der Berggeschädigten Hülzweiler und Umgebung e.V.


Erschütterungen durch den Kohleabbau im Streb 20.3 Ost, Flöz Grangeleisen
Durch den Abbau das Strebes 20.3 Ost im Flöz Grangeleisen, Nordfeld, entstehen Erschütterungen die überwiegend Im Raum Hülzweiler aber auch in Saarwellingen und Schwarzenholz registriert werden.
Die bisher stärksten Ereignisse wurden von den Seismographen
am 23.06.2005 in Hülzweiler mit einer Schwinggeschwindigkeit von 22,3 mm/sec, sowie
am 29.06.2005 mit 19,9 mm/sec. gemessen.
Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGBR) in Freiburg ermittelte eine Magnitude für beide Erschütterungen von 2,9 auf der Richterskala.
Die Richterskala gibt die Stärke der Erschütterung am Ort des Entstehens unter Tage an.
Der Seismograph in Schwarzenholz registrierte Schwinggeschwindigkeiten von
7,58 mm/sec am 23.06.2005 und
7,37 mm/sec. am 29.06.05
Im Ortsteil Saarwellingen (Seismograph Saarwellingen Zentrum) wurde als stärkste Schwinggeschwindigkeit 2,62 mm/sec sowohl am 23. als auch am 29.06.2005 gemessen.

Die DIN Norm 4150 für das Bauwesen beschreibt, dass bei einer Erschütterung ab 5 mm/sec. Schäden an Wohngebäuden und ab 20 mm/sec. Schäden an Industriebauten nicht auszuschließen sind.

Ursache
Im Hangenden von Flöz Grangeleisen- über dem jetzigen Abbau, steht noch ein Kohlerest aus den 70er -Jahren, der aus abbautechnischen Gründen damals nicht gewonnen werden konnte. Durch diesen Kohlepfeiler im Flöz Wahlschied, der durch den Streb 20.3 Ost unterbaut wird, werden die Erschütterungen ausgelöst. Der Streb 20.3 Ost bewegt sich noch ca. 2-3 Monate unter dieser Problemzone. Im März 2006 wird der Streb abgebaut sein. Für den Nachfolgestreb 20.4 Ost sind nach den vorliegenden Erkenntnissen keine Erschütterungen zu erwarten.

Schadensregulierung
Laut Aussage der DSK wurden zusätzlich noch zwei unabhängige Ingenieurbüros zur Begutachtung von Bergschäden beauftragt. Der "Verein der Berggeschädigten Hülzweiler und Umgebung e.V." erstellt für seine Mitglieder Schadensprotokolle, Anträge zur Bergschadensregulierung usw. Außerdem vertritt der Verein ihre Interessen hinsichtlich einer objektiven, fairen und zeitnahen Regulierung ihrer Schäden gegenüber der DSK AG.
Termine der Beratungsstunde für Mitglieder ( i.d. R. 2 x monatlich im Gasthaus Schwinn in Schwarzenholz) entnehmen Sie bitte den "Saarwellinger Nachrichten" oder Tel. 06831-58766.
Der Vorstand
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28.07.2005
Bürgermeister beklagen Doppelmoral der Kohlepolitik / SPD im Saarland zum Umdenken aufgefordert

DILLINGEN (red). Auf Einladung des Lebacher Bürgermeisterkandidaten Jürgen Barke, SPD, trafen sich im Nachgang zu den schweren ErdErschütterungen in Lebach vom 20. Juli die Bürgermeister der Gemeinden Saarwellingen Michael Philippi, Schwalbach Eberhard Blaß und Nalbach Patrik Lauer, um im Interesse der betroffenen Bürger die politischen Kräfte auf der kommunalen Ebene gegen die von einer Doppelmoral geprägte Kohlepolitik der Landesregierung sowie die DSK zu bündeln.
Ferner fordern die Teilnehmer ein Umdenken der SPD-Landtagsfraktion dahingehend, dass die in den betroffenen Gebieten auftretenden Probleme endlich zur Kenntnis genommen und ihrer Wertigkeit entsprechend gewürdigt werden.

Die gemeinsamen Forderungen aller Beteiligten lauten:
1. Mit Blick auf die zahlreichen heftigen Erschütterungen im Flöz Grangeleisen bei Hülzweiler war der Abbaustopp überfällig. Eine Fortsetzung des Abbaus darf erst erfolgen, wenn unabhängige Untersuchungen belegen, dass ein Erschütterungsfreier Abbau gewährleistet ist.
2. Die jüngsten Erschütterungen im Großraum Lebach haben gezeigt, dass die DSK den Abbau dort ebenfalls nicht beherrscht. Deshalb fordern wir einen Abbaustopp in gleicher Weise wie im Flöz Grangeleisen bei Hülzweiler.
3. Vor jedem weiteren Kohleabbau in den anderen potentiellen Abbaufeldern ist vorab zwingend die gesamte geologische Formation der jeweiligen Felder durch einen unabhängigen Fachgutachter zu überprüfen mit dem Ziel, eine verbindliche Aussage zu erhalten, ob dort bei einem Abbau in gleichem Umfang Erdbeben drohen, wie im Dilsburgfeld.
Sollte dies der Fall sein, hat der Abbau zu unterbleiben, da die vergangenen Ereignisse unter Beweis gestellt haben, dass die DSK dieses Problem nicht einmal annähernd beherrscht.
4. Bei einem Abbaustopp sind alle politischen Kräfte im Land aufgerufen, in Verhandlungen mit dem Bund und der DSK dafür Sorge zu tragen, dass die betroffenen Bergleute wirtschaftlich abgesichert werden.
5. Wir fordern die Landesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, mit dem Ziel, die bisherigen Erhaltungssubventionen für den Bergbau in Zukunftsinvestitionen zur Schaffung neuer dauerhafter Arbeitsplätze umzulenken.
Jürgen Barke
Michael Philippi
Eberhard Blaß
Patrik Lauer

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Der Abbau im Flöz Grangeleisen wurde nur vorübergehend, bis Ende September 2005, gestoppt. Aber am 04.08.2005 erneutes Beben der Stärke 2,7 im Grangeleisen.
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Bergwerksleiter steht Rede und Antwort

SAARLOUIS (ms). Am 31. August wird der Leiter des Bergwerkes Ensdorf, Gerhard Bronder, in der Sitzung des Ferienausschusses der Kreisstadt Saarlouis zu den bergbaubedingten Erschütterungen Stellung nehmen. Inzwischen werden diese Erschütterungen auch in Saarlouis registriert.
Der Leiter des Bergwerkes folgt damit einer von Oberbürgermeister Roland Henz geäußerten Bitte. Nachdem einige Bürger in der letzten Zeit Beschwerde über die von ihnen als erheblich empfundenen Beben geführt haben, gibt es nach Ansicht von OB Henz für die Betroffenen und für den Stadtrat der Kreisstadt Saarlouis zunächst einmal gesteigerten Informationsbedarf. Dem will Gerhard Bronder in der besagten Sitzung des Ferienausschusses nachkommen.
Saarlouiser Bürger und Bürgerinnen, die sich hierfür interessieren, sind herzlich eingeladen. Die in der "blauen Grotte" des Rathauses stattfindende Sitzung beginnt voraussichtlich um 17:00 Uhr

WochenSPIECEL Nr. 33 17.08.2005
Klare Positionen der CDU zum Thema Bergbau / Moniert wird die Doppelzüngigkeit bei der SPD

KREIS SAARLOUIS (hh). Die CDU im Kreis Saarlouis hat ein parteiübergreifendes Aktionsbündnis vorgeschlagen, um die Interessen der Bergbaubetroffenen noch wirksamer wahrnehmen zu können.
Parallel dazu hat die CDU-Kreistagsfraktion in einem Schreiben an Landrätin Monika Bachmann vorgeschlagen, dass die beim Kreis eingerichtete Anlaufstelle betroffenen Bürgerinnen und Bürgern insbesondere im gesundheitlichen Bereich für Beratung und Hilfestellung zur Verfügung steht.
Die CDU im Kreis Saarlouis bezieht in Sachen Bergbau seit Jahren klar Position: Die Kohleförderung muss sozialverträglich auslaufen; frei werdende Subventionen müssen zur Schaffung neuer zukunftssicherer Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden; wo bergbaubedingte Beben nicht auf ein erträgliches Maß reduziert werden können, ist der Kohleabbau unmittelbar einzustellen; die Schadensregulierung muss verbessert werden.
In diesem Sinne hat z. B. der Kreistag am 7. Juni 2005 auf Initiative der CDU-Fraktion einen Abbaustopp im damals kritischen Bereich des Flözes in Schwalbach gefordert, wenn die Beben nicht auf ein erträgliches Maß reduziert werden können.
Nicht nur die materiellen Schäden, sondern auch die physischen und psychischen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Kommunen des Landkreises haben das Maß des Zumutbaren überschritten und bei etlichen Betroffenen in der Zwischenzeit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt.
"Diese Menschen haben Anspruch auf unsere Unterstützung und Hilfestellung. Hierzu soll die Anlaufstelle beim Kreis beitragen", erklärt der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Helmut Heinz.
Heinz erklärt weiter: "Der insgesamt erzeugte öffentliche Druck auf die DSK zeigt endlich Wirkung; erstmals gibt es tatsächlich einen Abbaustopp. Dabei sind sich alle Beteiligten im Kreis einig, dass dieser Abbaustopp im Flöz 'Grangeleisen' endgültig sein muss und auch auf den Bereich Lebach ausgedehnt werden muss, wenn keine wirksamen Maßnahmen gegen die Beben gefunden werden. Und wenn die DSK diesen Forderungen nicht nachkommt, muss ein Abbaustopp durch die Bergbehörden angeordnet werden."
Unerträglich ist in diesem Zusammenhang die Doppelzüngigkeit der SPD. Während die SPD-Bürgermeister in Nalbach und Schwalbach, die SPD-Mandatsträger in den Kommunen des Kreises Saarlouis sowie auch die SPD-Kreistagsmitglieder die Position der CDU unterstützen, ist Auslaufbergbau für den SPD-Vorsitzenden Maas immer noch "Geschwätz" und "Gift".
Dazu CDU-Fraktionsvorsitzender Heinz an Maas: "Ihre Kolleginnen und Kollegen an der Basis im Kreis Saarlouis wissen, dass Bergbau an der Saar endlich ist und den Interessen der Bürgerinnen und Bürger nur durch einen Abbaustopp und einen sozialverträglichen Ausstieg aus dem Kohlebergbau wirksam entsprochen werden kann. Hören Sie auf Ihre Basis! Nehmen Sie deren Probleme endlich zur Kenntnis und denken Sie um!"
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Wochenspiegel, 10.08.2005
Messung der ErdErschütterungen

LEBACH (red./SaB). Die im Auftrag der Deutschen Steinkohle AG (DSK) aufgestellten Seismographen haben am Mittwoch, dem 3. August, um 8:44 Uhr eine ErdErschütterung mit einer maximalen Schwinggeschwindigkeit von 13,1 mm/sec am Messpunkt in Eidenborn festgestellt.
Hervorgerufen werden diese ErdErschütterungen durch den Kohleabbau des Bergwerks Saar, Förderstandort Ensdorf, im Feld Dilsburg, Streb 8.9 Ost und 8.10 Ost, in einer Tiefe von ca. 1.300 Metern.
Die Erdbebenwarte Freiburg hat das Ereignis im manuellen Modus mit 3,3 nach der Richterskala angegeben.
Am Donnerstag, dem 4. August, um 6.43 Uhr wurde eine Erschütterung mit einer maximalen Schwinggeschwindigkeit von 10,7 mm/sec am Messpunkt in Hülzweiler festgestellt.
Hervorgerufen wurde diese ErdErschütterung durch das Bergwerk Saar, Förderstandort Ensdorf, im Flöz Grangeleisen, Streb 20.3 Ost in einer Tiefe von ca. 1000 Metern.
Die Erdbebenwarte Freiburg hat das Ereignis im automatischen Modus mit 2,7 nach der Richterskala angegeben.
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DONNERSTAG, 4. AUGUST 2005 SAARLAND
Neues Beben

LEBACH. Gestern war es wieder so weit: Die Erde unter dem Raum Lebach bebte. Schuld ist die Deutsche Steinkohle AG (DSK). Die gräbt unter bewohntem Gebiet nach Kohle. Stärke des Bebens gestern: 3,3 auf der Richterskala. Schwinggeschwindigkeit: 13,1 Millimeter pro Sekunde. Das bedeutet: Es war ein durchaus schweres Beben. Ab einer Schwinggeschwindigkeit von 5 Millimetern kann es zu Schäden an Gebäuden kommen.
Die DSK geht jetzt davon aus, dass künftige Beben nicht mehr ganz so schlimm werden. Auf die Frage, ob jetzt häufiger als einmal im Monat mit Beben zu rechnen sein, antwortete eine Sprecherin des Unternehmens mit dem Satz: "Das kann niemand voraussagen."
Bei der Polizei gingen nach dem Erdbeben mehr als 150 Anrufe ein. Zwei Menschen erstatten Anzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung.
Gestern Abend demonstrierten erneut Bergbau-Opfer vor dem Lebacher Rathaus. Anschließend ging es per Autokonvoi lautstark in die Saarlouiser Altstadt.
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Bild 05.08.2005
Bei dieser Demo bebte die Erde
Saarlouis - Sie haben die Nase gestrichen voll. Und jeder soll es hören.
Gestern bebte zum 34.- Mal die Erde in Hülzweiler (2,7 auf der Richter-Skala) -und davor hatte die Erde in Saarlouis gebebt - bei einer Protestdemo der Bergbau-Betroffenen.
19.56 Uhr. Durch die Altstadt ziehen 350 Lebacher, über das Kopfsteinpflaster schleifen sie einen stampfenden "Rüttler". Einer brüllt durchs Megafon: "Stoppt den Kohleabbau!".
Kaum einer kann ihn verstehen, der "Rüttler" ist zu laut. Menschen in den Straßencafes halten sich die Ohren zu. Trotzdem weiß jeder hier, worum es geht.
"Es sind die handbreiten Risse in meinem Haus, die mir Angst machen", sagt ein älterer Mann aus Lebach, "wie soll's bloß weiter gehen?"
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Der Rat wertet jüngste DSK-Maßnahme im Falle Flöz Grangeleisen als einen Skandal
Protestveranstaltung und Stadtratssitzung: Erdbeben und Abbaustopp sind Topthema

LEBACH (SaB). Wieder wurden die Lebacher Bürger durch ein bergbaubedingtes Erdbeben aus dem Schlaf gerissen, wieder machten nach Polizeiangaben etwa 400 Menschen ihrem Ärger und Frust vor dem Rathaus Luft.
Die im Auftrag der Deutschen Steinkohle AG (DSK) aufgestellten Seismographen hatten am Mittwoch, dem 20. Juli, um 3.27 Uhr eine ErdErschütterung mit einer maximalen Schwinggeschwindigkeit von 27,6 mm/sec am Messpunkt in Landsweiler festgestellt.
Aber diesmal war es nicht einzig die Sorge um Wohl und Besitz, was die Menschen so betroffen machte. Die Nachricht, dass im Flöz Grangeleisen unter Hülzweiler ein sofortiger Abbausstopp erwirkt wurde, löste Ratlosigkeit aus.
Noch in der Nacht schrieb Gerhard Ziegler, Vorstandssprecher der Interessengemeinschaft zur Abwendung von Bergschäden in Falscheid und Umgebung e.V. einen Brief an das saarländische Bergamt, in welchem er die "Untätigkeit und Kumpanei mit der DSK" anprangerte.
Ziegler begrüßte Bürgermeister Nikolaus Jung "zum ersten Mal" bei einer der Protestveranstaltungen vor dem Rathaus. Dieser hatte sich aber schon in der Nacht zum Rathaus aufgemacht, um "zu den Menschen zu gehen, die sonst zu ihm kämen", so der Bürgermeister.
Nikolaus Jung berichtete über seinen Besuch am frühen Morgen beim Ministerpräsidenten Peter Müller. Dieser Besuch war nötig, um die Frage zu stellen, die ihn seit Bekanntwerden des Abbaustopps im Flöz Grangeleisen nicht losließ: "Dürfen die Lebacher nun auch auf Hilfe hoffen?" "Die Antwort lautete 'Nein'. Es war eine Verhöhnung und Beleidigung der Lebacher Bevölkerung" empörte sich Jung.
Der ebenfalls vor dem Rathaus anwesende Staatssekretär Albert Hettrich drückte zwar sein Verständnis aus und betonte, dass es sich die Landesregierung wirklich nicht leicht mache. Damit brachte er aber die Leute nur noch mehr auf. Laute "Buh"- und "Aufhören"-Rufe begleiteten seine Erklärungsversuche. Obwohl Ziegler sich bemühte, ein Wort des "Zugeständnisses" aus dem Staatssekretär herauszulocken, gab Hettrich den "Aufhören"-Rufen nach mit dem Satz: "Sie können nicht von mir erwarten, dass ich heute und hier sage: Es ist Schluss."
Bei der Stadtratssitzung, der aus aktuellem Anlass neben Albert Hettrich auch Bergwerksdirektor Gerhard Bronder beiwohnte, standen dann Bergbaugegner und Bergleute zusammen, um sich über die aktuelle Situation von den Verantwortlichen aufklären zu lassen.
"Im Flöz Grangeleisen können 3000 Tonnen Kohle pro Tag gefördert werden. Im Feld Dilsburg sind es 13000 Tonnen. Dilsburg gehört zu den leistungsfähigsten Lagerstätten in Deutschland. Eine Stundung des Abbaus in diesem Doppelstreb würde das Aus für den Bergbau an der Saar bedeuten," begründete Bronder die Entscheidung von Unternehmensseite, die die Hülzweiler begünstigte, nicht aber die Lebacher. Besser verkraften könne die DSK einen zweimonatigen Abbaustopp im Flöz Grangeleisen, um dort wiederum Untersuchungen bezüglich der Kohlepfeilerwirkung anzustrengen.
Hettrich forderte schließlich Nachbesserungen bei der Schadensregulierung. Bergschadensbeauftragter Gangolf Hontheim bestätigte diesbezüglich: "Ich stelle in der letzten Zeit wieder Verschlechterungen fest. Oft dauert es über vier Wochen, bis überhaupt eine Reaktion kommt. Es ergeht die Bitte an die DSK ihren Stab in diesem Bereich zu vergrößern."
Bürgermeister Jung legte in der Stadtratssitzung eine Resolution vor, mit genau einem gänzlich neuen Aspekt, nämlich mit der Forderung nach gleichem Recht für alle.
Aus der Resolution: "... Obwohl im Gegensatz zu Lebach in Hülzweiler die Erde erst seit wenigen Monaten bebt, wird nun der Abbau unter Hülzweiler, nicht unter Lebach, auf Druck der Politik gestoppt. Bei den Lebacher Bürgerinnen und Bürgern muss dadurch zwangsläufig der Eindruck entstehen, dass sie von der saarländischen Landesregierung und der DSK als 'Bürger zweiter Klasse' angesehen und behandelt werden. Der Rat der Stadt Lebach wertet dies als einen Skandal!..." Der Resolution wurde mit zwei Enthaltungen zugestimmt.
"Wir brauchen eine Antwort. Die, die unter dem Bergbau leiden, müssen wissen, wie lange sie noch leiden müssen. Diejenigen, die vom Bergbau leben, müssen wissen, wie lange sie noch davon leben dürfen und können," ergänzte SPD-Fraktionsvorsitzende Anna Schmidt bei ihrer Zustimmung.
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Erdbeben im Raum Lebach@
Saarl. Rundfunk 24.06.2005@[/u
]
Am 23.06.2005 um 21:54 Uhr und 0:30 Uhr zwei Erdbeben der Stärke 3 und 3,4.
In Saarwellingen war das erste Beben stark zu spüren; etwa 2 - 3 Sekunden langes Rütteln.
Auf dem Hoxberg war das erste nicht zu spüren. Dafür aber das zweite; auch in Eppelborn. Betroffene demonstrierten in Lebach und anschließend am Nordschacht.
Die Beben waren nicht, wie früher, punktuell ausgelöst, sondern flächig auf eine Länge von20 km. In Hülzweiler ist ein Schornstein umgefallen.
Nach BetreiberAngaben war ein Sandsteinplatten-Riß in Ensdorf und der Zusammenbruch eines Kohlestempels in Hülzweiler die Auslöser dieser beiden Beben.
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Mittwoch, 29. Juni 2005
Saarl. Rundfunk, 29. Juni 2005, 8:00 Uhr
In der Nacht wieder ein Grubenbedingtes Erdbeben der Stärke 3,0 im Raum Hülzweiler.
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Montag, 11. Juli 2005
Saarl. Rundfunk Mo. 11. Juli 2005
Heute, 11.07.2005, Erdbeben der Stärke 3,0 im Raum Hülzweiler-Saarwellingen. (8:50 Uhr)
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Donnerstag, 4. August 2005
Saarl. Rundfunk 04.08.2005, 9:00 und 10:00 Uhr

Erdbeben der Stärke 2,7 (6:37 Uhr) in Ensdorf Hülzweiler.
Grube Ensdorf, Flöz Grangeleisen.
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Dienstag, 15. November 2005
Saarl. Rundfunk 15.11.2005 10:00 Uhr

In der Nacht um 2:58 Uhr Erdbeben der Stärke 3,1 im Raum Schwalbach-Hülzweiler.
Heute Abend um 18 Uhr Demo in Lebach.
(at): Um 15:45 Uhr bebte die Erde erneut in Saarwellingen.
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Datum Uhrzeit Stärke Raum
21.09.05 18:53 Uhr Lokal 2,9 Hülzweiler
28.09.05 17:21 Uhr Lokal 2,9 Hülzweiler
05.11.05 10:19 Uhr Lokal 2,5 Grangeleisen
05.11.05 07:50 Uhr Lokal 1,8 Grangeleisen
26.11.05 15:47 Uhr Lokal 3,2 Grangeleisen
26.11.05 13:32 Uhr Lokal ? Grangeleisen
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Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 12:52
von Reinhold
Hm, ob MP Müller und seine Mannschaft über derart präzise Informationen verfügen? Scheint mir, die RAG hat sich wieder mal den Weiterabbau "erschlichen". Kann man nur hoffen, die Regierung baut strikte Bedingungen für den weiteren Abbau ein, zB keine Erdbeben mehr die stärker sind als....bzw mit einer höheren Schwinggeschwindigkeit von...... Und es müssten Maßnahmen festgeschrieben werden, was passiert, wenn diese Vorgaben von der RAG nicht eingehalten werden..., zB sofortiger und endgültiger Abbaustopp bzw Ende des Bergbaues. Jedefalls scheint die RAG und was mich wundert, auch die IGBCE mit dem jetzigen Kompromiss sehr zufrieden zu sein. Warum wohl?
Und wenn nur noch ein Drittel von dem gefördert wird wie früher, wieso können dann noch drei Viertel der Kumpels weiterarbeiten? Seltsam, seltsam, ....zudem frage ich mich, was die Menschen im Bereich Reisbach-Hülzweiler-Schwalbach-Heusweiler zu dem Kohlekompromiss sagen? Wenn ich dort wohnen würde, wäre ich jetzt ganz schön sauer....Andererseits haben wir in der Primsmulde die letzten 18 Monate ganz schön derben müssen....Wenn`s weiter rumpelt so wie in der Vergangenheit, wovon ich ausgehe, dann müssen wir zu Zehntausenden auf der Straße stehen!!

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 13:20
von Tina
Reinhold hat geschrieben:Kann man nur hoffen, die Regierung baut strikte Bedingungen für den weiteren Abbau ein, zB keine Erdbeben mehr die stärker sind als....bzw mit einer höheren Schwinggeschwindigkeit von...... Und es müssten Maßnahmen festgeschrieben werden, was passiert, wenn diese Vorgaben von der RAG nicht eingehalten werden..., zB sofortiger und endgültiger Abbaustopp bzw Ende des Bergbaues.
Das hoffe ich auch !!!
Reinhold hat geschrieben:Jedefalls scheint die RAG und was mich wundert, auch die IGBCE mit dem jetzigen Kompromiss sehr zufrieden zu sein. Warum wohl?
Ich glaube, das fragen sich mehr ...
Reinhold hat geschrieben:Wenn`s weiter rumpelt so wie in der Vergangenheit, wovon ich ausgehe, dann müssen wir zu Zehntausenden auf der Straße stehen!!
Hoffentlich kapieren das jetzt auch die letzten!!!

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 14:02
von Rabilein
Hallo Merlin,
oben aufgeführte Statistik solltest du unserem MP zu kommen lassen.
Nur so, als Gedächnis - Auffrischung.

Habe leider keine e-mail- Adresse von unserem MP!

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 14:17
von merlin
Hallo rabilein - für solche Dinge ist unser Vorstand zuständig... :wink:

Hier auch noch ein Link zur Erinnerung:
http://www.emsc-csem.org/index.php?page ... =&max_mag=

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 14:45
von Tina
Rabilein hat geschrieben:oben aufgeführte Statistik solltest du unserem MP zu kommen lassen.
Nur so, als Gedächnis - Auffrischung.
Super Idee!!! Aber es sollte auch an die Presse. Wer ist dafür zuständig? Merlin, kannst du das weiterleiten?

Und nochmal von mir an die Administratoren und Vorstände:
DANKE für euren fleissigen Eisatz!!!

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 16:39
von Rabilein
Hier der direkte Draht zu unserem MP.

p.mueller@staatskanzlei.saarland.de

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 17:03
von merlin
Habs schön zusammengefasst an die Vorstände weitergeleitet ...... ich will mich momentan nicht einmischen....nicht dass ich noch einen auf den Deckel krieg :roll:

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 17:22
von kaeferfreund
Merlin, da brauchst Du keine Angst haben. Jeder, der gegen diesen Land und Leute zerstörenden Bergbau Vorschläge, Ideen oder Materialsammlungen einbringt, ist willkommen.
Unser gemeinsames Ziel: Endgültiger Abbaustopp im Saarland.
Im Ãœbrigen bin ich der Meinung, daß das Bergwerk Saar geschlossen werden muß (Zitat Manfred Reiter)

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 18:08
von WSchaefer
Wie Isorb aus dem Nachrichtenblatt Saarwellingen, Ausgabe 29/2005 (23.07.) zitiert, wurde die Ursache für die Beben im Flöz Grangeleisen damals von der DSK so erklärt, dass über dem Abbaufeld noch ein Kohlerest aus den 70erJahren stünde. Dieser Kohlepfeiler sei für die "Erschütterungen" verantwortlich.

Heute erklärt die RAG, das Abbaufeld Grangeleisen sei ungefährlich, weil der Anteil des festen Gesteins im Gebirge gering sei und bereits oberhalb des Flözes Steinkohle abgebaut wurde!

Wie schon öfter widersprechen sich die Aussagen der RAG!!!

Ebenso in der Presseerklärung der RAG unmittelbar nach dem schweren Beben vom 23.02.2008. Wir fügen die Pressemitteilung der RAG (vom 25.02.08)nochmals ein und markieren rot, welchen Satz wir meinen. So kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wie verlogen dieses Unternehmen ist! (Von wegen Umstellung vom Zweistreb- auf Einzelstrebverfahren könnte "Erschütterungen" vermeiden!)


Nachrichtenblatt Saarwellingen, Ausgabe 29/2005 (23.07.):
"Ursache
Im Hangenden von Flöz Grangeleisen- über dem jetzigen Abbau, steht noch ein Kohlerest aus den 70er -Jahren, der aus abbautechnischen Gründen damals nicht gewonnen werden konnte. Durch diesen Kohlepfeiler im Flöz Wahlschied, der durch den Streb 20.3 Ost unterbaut wird, werden die Erschütterungen ausgelöst. Der Streb 20.3 Ost bewegt sich noch ca. 2-3 Monate unter dieser Problemzone. Im März 2006 wird der Streb abgebaut sein. Für den Nachfolgestreb 20.4 Ost sind nach den vorliegenden Erkenntnissen keine Erschütterungen zu erwarten."



"Original-Pressemitteilung vom 15.03.2008 13:25

(frei zur unentgeltlichen Verwertung)

RAG-Lösung für das Saarland
Alle Interessen berücksichtigt - Viele Arbeitsplätze könnten gesichert werden
Herne - In seiner außerordentlichen Sitzung am 14. März 2008 in Herne hat der Aufsichtsrat der RAG Aktiengesellschaft beschlossen, dass das Konzept für ein Bergwerk Saar in anderen Abbaufeldern mit reduzierter Kapazität weiter verfolgt wird. "Damit wollen wir Gefahr für Leib und Leben der Bevölkerung ausschließen, einen Großteil der Arbeitsplätze im Bergbau und den Zuliefererbetrieben erhalten. Die Grundversorgung der Kraftwirtschaft bleibt möglich", so der RAG-Vorstandsvorsitzende Bernd Tönjes.

Verzicht auf Abbau in der Primsmulde
Im Einzelnen hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass der Abbau in der Primsmulde aufgegeben wird und dies auch für den Abbau im Flöz Schwalbach in benachbarten Feldesteilen gilt. Auf Basis der vorliegenden Gutachten könne bei einem weiteren Abbau in diesen Bereichen die Gefahr für Leib und Leben im Sinne der Vorgaben des Bundesberggesetzes nicht ausgeschlossen werden.

Verlagerung in andere Abbaufelder
Der Beschluss sieht weiterhin vor, den Abbau im Flöz Grangeleisen so schnell wie möglich wieder aufzunehmen und im Flöz Wahlschied weiter zu verfolgen. Die entsprechende Planung wird der Vorstand der RAG den Genehmigungsbehörden und der saarländischen Landesregierung vorstellen. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass mittels Gutachten die Erfüllung der nach dem Bundesberggesetz vorgesehenen Voraussetzungen für den Abbau nachgewiesen werden könne. Das konkrete Konzept wird der Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 2. April 2008 beraten. Dabei sei von einem Stilllegungstermin des Bergwerks Saar im Jahr 2012 auszugehen.

In den jetzt für den Abbau vorgesehenen Feldern ist der Anteil des festen Gesteins im Gebirge gering. Außerdem wurde bereits oberhalb des entsprechenden Flözes Steinkohle abgebaut. Hinzu kommt, dass die Steinkohle nur in einer Tiefe von rund 800 bis 1000 Meter abgebaut wird. In der Primsmulde waren es 1500 Meter. Dies alles spricht dafür, dass Erderschütterungen wie in der Primsmulde nicht zu erwarten sind.

Chance zur Sicherstellung der Sozialverträglichkeit
RAG-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes: "Unser Beschluss berücksichtigt die Belange aller Interessensgruppen - die der Politik, der Bürgerinitiativen, der Kraftwerksbetreiber und die unserer Mannschaft. Allerdings müssen wir als Unternehmen deutliche Abstriche machen." Kurzfristig könnten rund zwei Drittel der Belegschaft weiterhin einen Arbeitsplatz behalten. Für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sozialverträgliche Lösungen erarbeitet.

Pressekontakt:

Leiter Bereich Presse/PR Udo Kath

Telefon (0 23 23) 15-31 05 Telefax (0 23 23) 15-37 59

^ TOP ^
"

http://www.presstext.de/cms/index/opm/8839.html


Und hier die RAG-Pressemitteilung vom 25.02.2008 (zur Beruhigung der Bürger in Nordrhein-Westfalen):

"Geologische Besonderheiten im Saarland
25.02.2008 - Bergbaubedingte Erderschütterungen mit einer Intensität wie am vergangenen Samstag im Saarland sind in Nordrhein-Westfalen noch nie aufgetreten und auch nicht zu erwarten. Grund ist die völlig unterschiedliche geologische Situation.
Im Saarland besteht anders als in NRW oberhalb des Abbaus das Gebirge überwiegend aus festen Gesteinsschichten mit einem Sandsteinanteil von bis zu 70 Prozent. Dieser besonders hohe und harte Sandsteinanteil speichert mehr Spannungen als das weichere Gebirge im Ruhrgebiet und gibt sie anschließend frei.
Je nach Festigkeit oder Sprödigkeit kennzeichnet diese Schichten ein langsames oder schnelles Bruchverhalten. Besonders sprödes Verhalten zeigen die im Saarland häufig anzutreffenden mächtigen Sandsteinschichten. Diese Schichten biegen sich zunächst nur bis zu einem gewissen Maß, ohne dass sie brechen. Werden Sie dann weiter beansprucht, brechen Sie plötzlich und verursachen damit die Erderschütterungen. Die Schallwelle durchläuft das Gebirge, trifft auf die Tagesoberfläche und erzeugt Schwingungen im Untergrund.
Verstärkend kommt im Saarland der hohe Gebirgsdruck durch die Abbautiefe von rund 1400 Meter, die Mächtigkeit der Flöze sowie
der im Vergleich zur Ruhr nur in einem Flöz durchgeführte Abbau in der Primsmulde hinzu.
Sandsteinhaltige Schichten gibt es im Ruhrgebiet zwar auch, sie sind aber weniger mächtig als an der Saar. Zudem gibt es dämpfendes Deckgebirge.
Sämtliche Faktoren zusammen – Zusammensetzung des Gebirges, Gebirgsdruck und Mächtigkeit der Flöze – führen dazu, dass die bergbaubedingten Erderschütterungen an der Ruhr eine deutlich geringere Intensität als an der Saar haben."

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 18:17
von isorb
Die haben doch Dilsburg und Grangeleisen zugemacht, weil sich Abbau nicht mehr lohnte.
Jetzt lohnt es sich wieder? :?: :?:

Abbau-Stopp
jetzt - für immer


Es geht ja nicht nur um die Beben.
Wenn Nalbach und andere Orte ca 4-7 Meter "tiefergelegt" werden, brauchen wir einen mächtigen Damm, der die Prims im Bett hält, sofern sie überhaupt noch fliest. Kann sein, dass nur noch verseuchtes Grubenwasser unsere Orte unter Wasser setzt. :mrgreen:

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 18:19
von WSchaefer
Im übrigen sind wir der Meinung, dass jeder das Recht hat, sich an den Ministerpräsidenten zu wenden und berechtigte Sorgen vorzutragen, auch, wenn dies nicht mit dem IGAB-Vorstand abgesprochen ist.
Wir haben uns bereits vor längerer Zeit, ohne IGAB-Mitglieder gewesen zu sein, an den Ministerpräsidenten gewandt!

Angesichts der Ãœberlegungen in der letzten Woche, andere Abbaufelder wie Grangeleisen und Disdorf anzufahren, haben wir uns wieder mit einer Mail an Peter Müller gewandt. Hier der Text:

"Sehr geehrter Herr Müller, 14.03.2008

vielen Dank für das Eingangsschreiben vom 10.03.2008 über Herrn Stefan Brill.

Angesichts dessen, dass das Flöz Grangeleisen von der RAG als Abbaufeld in Erwägung gezogen wurde, weil hier keine Erdbebengefahr bestünde, habe ich über eine Suchmaschine im Anhang beigefügte Artikel der Saarbrücker Zeigung gesucht.
Daraus ist ersichtlich, dass es auch in der letzten Zeit vor dem verheerenden Beben am 23.02.2008 zu Erdbeben kam, die durch den Kohleabbau im Flöz Grangeleisen hervorgerufen wurden. Die Menschen der Region waren zwar hauptsächlich durch den untertägigen Steinkohlebergbau der Primsmulde belastet, zusätzlich aber auch von Erdbeben, die durch die Abbautätigkeit im Flöz Grangeleisen hervorgerufen wurden!
Die RAG versucht demnach schon wieder, falsche Behauptungen aufzustellen, Bebenproblematiken zu verschleiern und zu verharmlosen. Ein Kohleabbau in Grangeleisen, Wahlschied, Reisbach, Dilsdorf und anderen vorgeschlagenen Kohleflözen muss durch ähnliche geologische Bedingungen wie in der Primsmulde zwangsläufig zu einer Erdbebenproblematik führen! Dies belegen auch unabhängige Gutachten!
Ich sende Ihnen den Link zur Erdbebenliste des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz zu, auf der das Bergwerk Ensdorf einen traurigen Spitzenplatz einnimmt.

http://www.lgb-rlp.de/ereignisse.html

Außerdem füge ich Ihnen im Anhang ein Dokument der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover bei, auf dem die Erdbebendramatik im Raum Lebach, Nalbach, Saarwellingen mit Bildern und Grafiken sehr anschaulich dargestellt wird!

Scheinbar versucht die RAG jetzt wieder mit einer Art Verschiebetaktik Menschen in stark betroffenen Gebieten zu beruhigen, um woanders weiter zu machen! Dies spielt wieder einmal Menschen gegen Menschen aus!

Die RAG hat durch ihr rein profitorientiertes Verhalten und dadurch bedingte Ignoranz tektonischer Begebenheiten, verbunden mit hoher Abbaugeschwindigkeit und einem Raubbau bisher nicht gekannten Ausmaßes die Beben verursacht (trotz Kenntnis der geologischen Bedingungen wie die Presseerklärung der RAG zur Beruhigung der Menschen in Nordrhein-Westfalen vom 25.02.08 zeigt – im Anhang!).
Anstatt die Konsequenzen aus dem grob fahrlässigen Verhalten zu ziehen und den Bergbau in der am stärksten von Erdbeben geschädigten Gegend im Saarland einzustellen, will das Unternehmen wider alle Vernunft und Menschlichkeit weitermachen. Trotz Kenntnis um die Erdbebenproblematik im Flöz Grangeleisen und Dildorf und trotz bekanntermaßen ähnlicher Tektonik in den vorgeschlagenen Gebieten!

Sehr geehrter Herr Müller, bitte bleiben Sie standhaft, lassen Sie nicht zu dass die RAG eine ganze Region zerstört! Setzten Sie sich weiter für sozialverträgliche Beschäftigungsalternativen und Lösungen für die Bergleute ein. Die Verhandlungen der letzten Zeit haben ja Hoffnung gemacht, dass der Kohleausstieg möglich wäre!
Lassen Sie sich nicht von RAG und IGBCE und angeblicher Wählermehrheiten beeinflussen! Es geht hier um Leib und Leben zahlreicher Menschen, die durch die Erdbebenserie der letzten Monate tief erschüttert sind und fassungslos mit ansehen müssen, wie Bergleute für ihre Arbeitsplätze hier am Bergwerk Saar kämpfen und Gefahren für Menschen, Umwelt, Seelen und Häuser bagatellisieren oder ignorieren!

Außenstehende solidarisieren sich mit Bergleuten, weil jeder die Angst vor Arbeitslosigkeit kennt, nicht aber die Angst vor Erdbeben!!!

Ich wünsche jedem Bergmann eine faire Chance, eine neue Arbeitsstelle, Umschulung oder eine gerechte Vorruhestandsregelung zu bekommen. Möglichkeiten gäbe es da ja viele, wenn der Wille da wäre!

Bitte lassen Sie sich nicht auf Vorschläge wie "Hydro Frac Verfahren" oder alternative Abbaufelder, die ebenfalls schwierige geologische Bedingungen beinhalten, ein!

150.000 Bergbaubetroffene werden es Ihnen danken … und mit ihnen auch deren Familien, die das Leid der Betroffenen schon fast nicht mehr mit ansehen können!


Mit freundlichen Grüßen"

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 18:27
von isorb
hallo WSchaefer
das ist klasse!
habe schon viel von dir gelesen. immer gut.

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 18:30
von merlin
Jo prima, was ihr alles so macht..... :P

Re: Kleine Statistik - Ergänzung Gedächnisverlust

Verfasst: Mo, 17.03.2008 19:08
von isorb
hier noch ein schönes Beispiel, wo es genau gebebt hat.
Da dürfen DSK/RAG ruhig weiter flunkern.
Wir wissen es besser.
Schaut mal bei "Google Earth" rein.
Bei "Ebenen" richtig einstellen.

Die gelben Punkte bezeichnen Stellen, an denen Erdbeben ausgelöst wurden.
Gemessen von USGS und in Google Earth markiert.