Seite 1 von 1

Gesundheits-Check für Bergbaubetroffene ab dem 3. April

Verfasst: So, 02.04.2006 13:30
von WalterN
Hallo Leute !

Auf Einladung des Gesundheitsminister, Herr Josef Hecken, trafen sich am 31. März Vertreter aller IGAB´s und Bürgermeister betroffener Gemeinden im Gesundheitsministerium.

Bild
Gesundheitsminister Josef Hecken

Bild
Vertreter der IGAB's und Bürgermeister

Um gerichtsfeste Daten für die gesundheitliche Belastung der Bergbaubetroffenen zu erhalten, hat das Gesundheitsministerium 50.000 Fragebögen drucken lassen, die an alle kassenärztlichen Arztpraxen verteilt wurden. Betroffene Bürger können sich ab dem 03. April 2006 unmittelbar nach einem bergbaubedingten Erdbeben kostenlos von ihrem Arzt untersuchen lassen. Als zusätzliche zentrale Anlaufstelle um einen 24 stündigen Bereitschaftsdienst von Ärzten zu gewährleisten, wurde das Dillinger und Lebacher Krankenhaus als zentrale Anlaufstellen ausgesucht. Diese Maßnahme war vielen Vertretern der einzelnen Interessengruppen nicht weitreichend genug.

Für die Gemeinde Falscheid wurde insbesondere ein 24 stündiger Bereitschaftsdienst von Ärzten vor Ort verlangt, der durch die enormen Schwingungswerte und Panikattacken betroffene Bürger mehr als gerechtfertigt wäre. Zudem wurde bemängelt, dass verlässliche Daten oft nur wenige Minuten nach einem bergbaubedingten Erdbeben nachweisbar sind, und man keinem bergbaubetroffenen Bürger zumuten könne, sich nach einem Erdbeben im angespannten psychischen Zustand ans Steuer seines Kraftfahrzeuges zu setzen.

Siehe auch SR-Bericht und Videobeitrag:

http://www.sr-online.de/nachrichten/1668/487908.html

http://av.sr-online.de/index.php?a=5158

Fragebogen des Gesundheitsministeriums

Verfasst: Mi, 05.04.2006 10:56
von T.G.
Hallo ihr Bergbaubetroffenen,

nach meiner Ansicht ist dieser 25 Seiten umfassende Fragekatalog reif für die Datenschützer unseres Landes.
Also diese Fragen empfinde ich als Provokation für uns durch die Beben schon genug gequälten Betroffenen.
Mich würde interessieren, wer diesen Horror - Fragekatalog zusammengestellt hat.
Besorgt euch den Bogen bei den Hausärzten und schreibt mal bitte eure Meinung dazu.

MfG,
T.G.

Verfasst: Mi, 05.04.2006 20:34
von gohome
Diesen besagten Fragebogen habe ich heute gelesen und finde die "pfiffigen Fragen" darin ebenfalls als Provokation! Hier soll angeblich für die Menschen, in hiesiger Region, die seit diesem Bebenterror gesundheitliche Probleme haben (oder nach weiteren Beben bekommen) eine neue Studie erarbeitet werden? Was sollen diese Fragebögen nach der Auswertung wirklich beweisen?
Will man den Betroffenen auf Grund einer neuen Studie nachweisen, dass die gesundheitlichen Probleme ganz andere Ursachen haben können? Ich werde mich weigern diesen Fragebogen je auszufüllen!
Man kann es aber auch humorvoll sehen: Sollte die Auswertung "dieses Fragekataloges", neben der Studie der Uni-Stuttgart, ebenfalls für die Bergbaubetroffenen sprechen, gibt es seitens der Landesregierung eben Folge-Nr. 3.

Kein Kohleabbau mit Auswirkungen auf bewohnte Ortslagen!

Verfasst: Mi, 05.04.2006 20:39
von Tina
Wir sollen uns tatsächlich nach einem Beben ins Auto setzen und ins Krankenhaus fahren?
Wer haftet wenn was passiert???
Oder hätten wir dann besser aufpassen müssen - oder wissen sollen, dass man in total aufgeregtem Zustand besser zu Hause bleibt? :oops:

Verfasst: Mi, 05.04.2006 21:31
von WalterN
Hallo Leute !

Der Fragebogen könnte die Vermutung aufbringen, dass wir Betroffene ein Teil eines großen Experimentes sind ... :?

Sich nach einem Beben entnervt ins Auto zu setzen, ist fast grob fahrlässig ...

Verfasst: Do, 06.04.2006 11:38
von mad33
Hi.

Hat jemand die Möglichkeit so einen Fragebogen hier online zu stellen ?

Verfasst: Do, 06.04.2006 21:03
von Salodrie
hier mal meine persönlichen favoriten der fragen - punkte die mir schon seit jahren bei jedem erdbeben sofort durch den kopf gehen. woher wissen die das nur? :( :

wie oft haben sie in den letzten 12 monaten potenzmittel angewendet?
welchen schulabschluß haben sie?
gibt es in ihrem haus normalerweise lärm von aussen?

ausser konkurrenz ist die frage:

hatten sie in den letzten 12 monaten die folgenden schmerzen:
nur bei frauen: schmerzen in den brüsten

Verfasst: Fr, 07.04.2006 6:20
von merlin
Wie bitte :shock:
Das ist doch nicht wirklich so - oder doch?
Was hat das denn mit Bebenbedingten "Traumatas" zu tun?

Verfasst: Fr, 07.04.2006 7:05
von Salodrie
das war kein scherz. die fragen stehen wirklich drin und viele viele andere dem anschein nach sinnfreie fragen. . .

Verfasst: Fr, 07.04.2006 21:30
von Tina
Hallo Leute,
Ich hab mir auch den Fragebogen beim Arzt abgeholt.
Warum die Bögen überhaupt an Ärzte verteilt wurden und nicht direkt an uns Betroffene, ist mir ein Rätsel. Zuerst wollte ich den Fragebogen überhaupt nicht ausfüllen.
Z. B. die Frage, wieviel Sport man pro Woche macht oder wie oft man im letzten Jahr bei diversen Ärzten, z. B. Augenarzt, Hautparzt, Gynäkologen oder Nervenarzt / Psychotherapeut u. ä. war haben überhaupt nichts mit der Sache zu tun. Außerdem welche Verletzungen / Vergiftungen man in den letzten 12 Monaten hatte oder ob man jemals geraucht hat, wieviel und ob und wann man aufgehört hat mit dem Rauchen. Auch die Frage, wie man mit seiner derzeitigen (finanziellen, nachbarschaftlichen, partnerschaftlichen) Situation zufrieden ist gehen die doch nichts an!
Nach einigen Diskussionen mit Bekannten werde ich nur die für den Bergbau relevanten Fragen beantworten und zum Schluss bei den Bemerkungen hinschreiben, dass ich keinen Grund sehe, mein komplettes Leben in diesen Fragebogen zu schreiben! Für die Auswertung finde ich das absolut unnötig - höchstens, dass sie vielleicht Stimmungsschwankungen / Depressionen dann auf die Wechseljahre oder irgendwelche Vorerkrankungen schieben können - oder wie?
Also auf jeden Fall ist dieser "Fragebogen" der absolute Hohn und hat meiner Ansicht nach nur den Zweck, uns weiterhin zu vertrösten, da ja wieder mal eine "Studie" läuft!