Computerfestplatten und Bebengefahr

Sagen Sie Ihre Meinung zu den Erdbeben und dem Kohleabbau

Moderatoren: merlin, ForenAdmin

Antworten
Benutzeravatar
Wackelkandidat
Beiträge: 238
Registriert: Sa, 03.11.2007 20:11
Wohnort: Nalbach

Computerfestplatten und Bebengefahr

Beitrag von Wackelkandidat » Mi, 21.11.2007 8:22

Hallo Leidensgenossen/Innen,

irgendwie habe ich bzgl. der Diskussionen um Ford-Werke und DH noch im Hinterkopf, dass ab 20 mm/sec Gefahr für Festpattensysteme bestehen kann - oder war es ein anderer Wert?

Falls es besagter Wert sein sollte, wäre die Grenze bereits mehrfach überschritten worden. Was dagegen tun? Eine übliche Tagessicherung genügt in vielen Fällen nicht, da im Extremfall durchaus eine Tagesproduktion an Daten verloren gehen könnte. Für betroffene Unternehmen (Groß wie Klein), Dienstleister, Behörden usw. eine ernsthafte Angelegenheit mit ggfs. bösen Folgen ...

Gruss aus dem Bebenland
 
Bild

Lifestyle
Beiträge: 28
Registriert: Di, 20.11.2007 11:06
Wohnort: Saarwellingen

Re: Computerfestplatten und Bebengefahr

Beitrag von Lifestyle » Do, 22.11.2007 1:25

Bitte sachlich bleiben - moderne Festplatten stecken das locker weg - und werden in großen Unternehmen permanent gespiegelt. Wenn eine ausfällt - läuft die nächste - Inklusive Sicherung alle 5 Minuten auf externen Servern. Selbst wenn die ganze Ford Werke in Saarlouis abbrennt gehen keine Daten verloren.
Die vertrauen keine wichtigen Daten einem Erdbebengebiet an und spiegeln diese permanent auf erdbebenfreie Server.
Was natürlich für jede Firma wieder gegen den Standort Saarwellingen und co spricht.

Wenn heute die Amis wieder Ford-Werke in Deutschland errichten würden - dann ganz bestimmt nicht in einem Erdbebengebiet.
Diese Arbeitsplätze wären weit von uns entfernt.

Benutzeravatar
cb
Site Admin
Beiträge: 238
Registriert: So, 31.10.2004 14:17

Re: Computerfestplatten und Bebengefahr

Beitrag von cb » Do, 22.11.2007 5:25

Zum einen hängt das auch von der Beschleunigung ab - und die war bei dem 36mm-Beben mit 2011mm/sek² enorm. Zum anderen muss man leider davon ausgehen, dass Klein- und Mittelbetriebe eine unzureichende Datenabsicherung haben. Sei es Backup oder ein Raidverfahren. Man kann leider nicht davon ausgehen, dass diese Maßnahmen, die auch für Kleinbetriebe extenziell sein können, überall ausreichend konfiguriert sind :(.

Benutzeravatar
Wackelkandidat
Beiträge: 238
Registriert: Sa, 03.11.2007 20:11
Wohnort: Nalbach

Re: Computerfestplatten und Bebengefahr

Beitrag von Wackelkandidat » Do, 22.11.2007 6:35

@Lifestyle: Ganz so einfach ist es auch nicht. Als Unix-Admin habe ich schon ganze RAID-Systeme auf einmal aussteigen gesehen und eine falsche Konfiguration verhindert bei Spiegelung ruckzuck einen erneuten Reboot wegen mangelhaftem Quorum oder so. Aber OK, ich denke eher an Single-PC Lösungen, wie sie auch in vielen kommerziellen Bereichen anzutreffen sind. Mirroring, RAID etc. müssten dort erstmal her. Frage nur, ob a. machbar und b. wer das bezahlt?
 
Bild

Flemm
Beiträge: 6
Registriert: Do, 03.01.2008 7:41

Re: Computerfestplatten und Bebengefahr

Beitrag von Flemm » Fr, 04.01.2008 5:19

Ich habe genau zu diesem Thema nach einem, unmittelbar nach eimem "bergbaubedingten seismischen Ereignis" aufgetretenen Festplattendefekt, schon mal rege Diskussionen mit einem der Bergschaden-Regulierer der DSK gehabt. Das Ergebnis läßt sich kurz zusammenfassen: Privatleute haben keine Daten, die "rettenswert" seien und Geschäftsleute oder Unternehmen müßten aus der ihnen obliegenden Sorgfaltspflicht sowieso regelmäßige Back-Up´s ihrer Daten durchführen - eine "Datenrettung" von einer kaputten HDD käme also gar nicht in Frage. Ein Ersatz für eine "kaputte" Festplatte könne geleistet werden, wenn der Besitzer beweisen kann, daß der Schaden AUSSCHLIESSLICH durch "bergbaubedingte seismische Ereignisse" verursacht wurde, und auch dann werde natürlich nur der Zeitwert der gebrauchten Festplatte ersetzt, der natürlich stark gegen Null tendiert..... Ich habe dann noch nachgefragt, ob die DSK die Kosten für eine gegen Erschütterungen gesicherte Aufstellung ( es gibt da ja aus dem militärischen Bereich entsprechende Feder- und Stoßdämpfer Konstruktionen für Computer in Gefechtsfahrzeugen ) oder den Mehrpreis für "rugedized Hardware", die höhere G-Kräfte schadlos aushält, bezahlen würde - der Kenner ahnt es schon - PUSTEKUCHEN ! Dazu müßte man erst mal als Betroffener nachweisen, daß solche Schäden an der eigenen Computer-Infrastruktur mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten seien und wenn sie wirklich auftreten auch eindeutig auf das Verschulden der DSK zurückzuführen sind......die paar Tausender für die Gutachter müßte man natürlich erstmal investieren........Ihr kennt das Spiel ja.......


Nette Grüße von Flemm !

Antworten