Wieviel Reserven haben die noch?

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Wackelkandidat
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Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » Sa, 29.12.2007 20:55

Selbst wenn es auf Dauer bei Einzelstreb bliebe, wäre es IMO nur ein Frage der maximal erreichbaren Vorschubgeschwindigkeit.

In Fürstenhausen ging ein Gutachten von 2 bis 3 m Vorschub je Tag aus, erreicht wurden tatsächliche 5 bis 7 m, was letztendlich die bekannten Megaschäden verursachte. Derzeit beträgt der Vorschub in Streb 1 laut Bronder bereits horrende 10 m je Tag (!) und Reserven lassen sich garantiert noch finden. Wetten dass?
 
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MarkusOelkern
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von MarkusOelkern » Sa, 29.12.2007 23:59

da gehe ich vor lauter Angst das du Recht hast keine Wette ein. Ist ja nicht aus zumalen was da dann noch passieren kann
Gruß Markus,
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.

Tina
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Tina » So, 30.12.2007 0:16

Solange die noch subventioniert werden ...

Die Reservien liegen nicht unter der Erde - sondern einzig uns allein an den Subventionen!!!

Wenn die nicht mehr fließen ist auch der Abbau unrentabel - und wehe den Bergleuten, wenn die sich dann wehren - von wegen Planungssicherheit und so ... Dann hilft auch der Greusken nicht mehr :idea: Hoffentlich ist es dann nicht zu spät fürs Saarland ... und unser Staat guckt zu und löhnt ...

WIE LANGE NOCH???

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Wackelkandidat
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » So, 30.12.2007 10:08

Das Gesetz zum Ausstieg aus dem subventionierten Steinkohlenbergbau ist am 27.12.2007 in Kraft getreten. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sagte dazu: "Die Beendigung des subventionierten Steinkohlebergbaus zum Jahr 2018 ist eine der bedeutendsten wirtschaftspolitischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte." Die Subventionierung werde "geordnet und sozialverträglich beendet"

Auf einen für uns noch wirksamen Ausstieg aus der Subventionierung brauchen wir demzufolge nicht mehr zu hoffen.

Die Subventionierung werde "geordnet und sozialverträglich beendet". 2012 will der Bundestag die Ausstiegs- Entscheidung nochmals überprüfen.

Auch das wäre egal wie viel zu spät.

Einzig und alleine, wenn laut Bundesberggesetz der Gemeinschaden festgestellt wird, wäre schlagartig "Schicht im Schacht". Hier können wir allerdings nur die Entscheidungsträger schnellstmöglich darauf hindrängen. Anders jedoch, wenn die Produktionskosten des Bergwerks Saar ins Unermessliche steigen - und genau das haben wir selbst in Hand, denn jeder einzelne von uns kann wirksam dazu beitragen ...
 
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Hansibeben
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Hansibeben » So, 30.12.2007 12:57

Bin auch der Meinung daß die Reserven in den Subventionen liegen. Um die zu minimieren sollte man die "merkantilen Verluste " der Objekte wieder aufgreifen. Habe den Eindruck daß diese Schäden unter den Tisch fallen. Wie ist es mit dem Gemeinschaden? Greift dieses Argument nicht, wenn Menschen einer ganzen Region durch die Erdbeben gleichzeitig geschädigt werden? Kann mir dies jemand erklären? Wir reden hier nicht von Pressungen, Zerrungen und Senkungen die nicht unbedingt gleichzeitig entstehen.

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Wackelkandidat
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » So, 30.12.2007 14:04

§ 55 (1) Nr. 9 BBergG : - beinhaltet die Gemeinschädlichkeit und den Schutz von wirtschaftlichen und kulturellen Werten

Beispiele :

Ein Gemeinschaden entsteht, wenn ein Bergbaubetrieb unter einem Kernkraftwerk arbeitet mit der Folge, daß Risse im Reaktorgebäude entstehen; dieser Gemeinschaden entsteht aber nicht, wenn 10 Wohnhäuser einstürzen.

Ein Gemeinschaden entsteht, wenn ein Schaden an der Trinkwasserversorgung einer Stadt verursacht wird; er entsteht aber nicht, wenn ein Brunnen im Vorgarten versiegt.

Ein Gemeinschaden entsteht, wenn ein Dom einstürzt; dieser entsteht aber nicht, wenn die Kapelle eines 100-Seelen-Dorfes einstürzt.

Ein Gemeinschaden entsteht, wenn der Friedhof von Rhöndorf versinkt oder die Friedhofsruhe gestört wird; dieser entsteht aber nicht, wenn ein einzelnes Grab einsinkt.

Absenkung des Grundwasserstandes


Wie man sieht, ein nicht einfach zu definierender Begriff und bzgl. der Primsmulde derzeit eher nur in der Summe zu sehen. Dank der überaus fragwürdigen Regulierungstoleranz der DSK nebst fehlender Transparenz der effetkiven Schadenszahlen wird die Angelegenheit sicherlich nicht einfacher. IGAB-Führung, Politik und staatliche Aufsicht sind hier IMO dringenst gefragt.


Es kann allerdings auch Gesetze mit solch einem Maß an Ungerechtigkeit und Gemeinschädlichkeit geben, dass ihnen die Geltung, ja der Rechtscharakter abgesprochen werden muss !!!
 
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T.G.
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von T.G. » So, 30.12.2007 15:43

Wackelkandidat hat geschrieben:Es kann allerdings auch Gesetze mit solch einem Maß an Ungerechtigkeit und Gemeinschädlichkeit geben, dass ihnen die Geltung, ja der Rechtscharakter abgesprochen werden muss !!!
Hallo Wackelkandidat,

zum Thema Recht und Gesetz hier mal einige Zitate.

"Juristen sind Leute, die die Gerechtigkeit mit dem Recht betrügen."
Harold Pinter

"Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muß auch mit der Justiz rechnen."
Dieter Hildebrandt

"Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen."
Tacitus

"Das öffentliche Wohl soll das oberste Gesetz sein."
Marcus Tullius Cicero

"Demokratie, das ist die Kunst, sich an die Stelle des Volkes zu setzen und ihm feierlich in seinem Namen, aber zum Vorteil einiger guter Hirten, die Wolle abzuscheren."
Romain Rolland

Ich glaube schon lange nicht mehr Recht und Gesetz in dieser Bananenrepublik.
Deshalb habe ich vor langer Zeit auch mal diese Anzeige entworfen.
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"Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung.
Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion."

Voltaire

Für diese Illusion lasst uns zusammen kämpfen!!!
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catweazle
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von catweazle » So, 30.12.2007 15:55

Wackelkandidat hat geschrieben:

Ein Gemeinschaden entsteht, wenn der Friedhof von Rhöndorf versinkt oder die Friedhofsruhe gestört wird; dieser entsteht aber nicht, wenn ein einzelnes Grab einsinkt.

Mir ist zu Ohren gekommen, das hier in Saarwellingen/Ort außergewöhnlich viele Grabsteine locker bzw schief sind .Kann das jemand bestätigen bzw wie könnte man sowas öffentlich machen????
"Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." (Bertolt Brecht)
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » So, 30.12.2007 16:04

catweazle hat geschrieben:Mir ist zu Ohren gekommen, das hier in Saarwellingen/Ort außergewöhnlich viele Grabsteine locker bzw schief sind .Kann das jemand bestätigen bzw wie könnte man sowas öffentlich machen????

Selbst wenn, "Parteigutachten" werden dies wie üblich recht schnell widerlegen und bis sich Gerichte der Sache ggfs. annehmen, wären die Schuldigen längst über alle Berge. Dennoch sollte man auch hier nicht aufgegeben, denn wer nicht kämpft, hat bekanntlich schon verloren!
 
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deckeldrauf
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von deckeldrauf » So, 30.12.2007 16:14

Wackelkandidat hat geschrieben:
catweazle hat geschrieben:Mir ist zu Ohren gekommen, das hier in Saarwellingen/Ort außergewöhnlich viele Grabsteine locker bzw schief sind .Kann das jemand bestätigen bzw wie könnte man sowas öffentlich machen????

Selbst wenn, "Parteigutachten" werden dies wie üblich recht schnell widerlegen und bis sich Gerichte der Sache ggfs. annehmen, wären die Schuldigen längst über alle Berge. Dennoch sollte man auch hier nicht aufgegeben, denn wer nicht kämpft, hat bekanntlich schon verloren!
Denke ich an Heimat, dann denke ich an
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » Mo, 31.12.2007 10:20

Wackelkandidat hat geschrieben:In Fürstenhausen ging ein Gutachten von 2 bis 3 m Vorschub je Tag aus, erreicht wurden tatsächliche 5 bis 7 m, was letztendlich die bekannten Megaschäden verursachte. Derzeit beträgt der Vorschub in Streb 1 laut Bronder bereits horrende 10 m je Tag (!) ...
Zur Erinnerung: Fürstenhausen in Zahlen :shock: :shock: :shock:


Fürstenhausen wäre somit Top-Favorit fürs Guinness Buch der Rekorde gewesen. Nun bekommt unsere Primsmulde die Chance ... :evil:
 
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von T.G. » Mo, 31.12.2007 15:33

Tina hat geschrieben:Wenn die nicht mehr fließen ist auch der Abbau unrentabel - und wehe den Bergleuten, wenn die sich dann wehren - von wegen Planungssicherheit und so ... Dann hilft auch der Greusken nicht mehr Hoffentlich ist es dann nicht zu spät fürs Saarland ... und unser Staat guckt zu und löhnt ...
Dazu passt auch dieser Bericht aus der "Welt Online" vom 30.12.2007

Rekordsubventionen
Insgesamt 130 Milliarden Euro wurden in den vergangenen 50 Jahren in den Steinkohlebergbau gesteckt. Dadurch sollten Massenentlassungen verhindert werden. Die Steinkohle war der größte Subventionsempfänger der deutschen Geschichte.

mehr unter:
http://www.welt.de/wams_print/article15 ... mssen.html

"Alle Menschen sind klug – die einen vorher, die anderen nachher."
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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von merlin » Di, 01.01.2008 15:26

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Auf dass DENEN dieses Jahr die Reserven ausgehen --- und die sinnlose Zerstörung von Natur und Eigentum ein Ende hat.

David gegen Goliath....................
Lieber Gott… gib mir die Weisheit
einige Menschen zu verstehen,
die Geduld sie zu ertragen,
die Güte ihnen zu verzeihen,
aber bitte gib mir keine Kraft…
denn wenn ich Kraft habe,
haue ich ihnen aufs Maul



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Re: Wieviel Reserven haben die noch?

Beitrag von Wackelkandidat » Mi, 02.01.2008 10:35

merlin hat geschrieben:Auf dass DENEN dieses Jahr die Reserven ausgehen --- und die sinnlose Zerstörung von Natur und Eigentum ein Ende hat.

David gegen Goliath....................
Ja, bekanntlich werden nicht die Großen die Kleinen fressen, sondern die Schnellen die Langsamen. Somit liegt es ausschließlich an uns schneller zu sein:


Nicht reagieren, sondern agieren !!!
 
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