Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Politische Hintergründe, Aussagen, Anfragen, ... zum Thema Bergbau und Kohleabbau. Alles was sich Parteien oder Funktionsträgern zuordnen lässt.

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eli133
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Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von eli133 » Do, 09.08.2007 20:00

Wie gestern bekannt wurde, kostet der Ausstieg aus der Steinkohleförderung bis zum Jahr 2018 noch 30 Milliarden Euro. Geld, das wir, die Steuerzahler aufbringen werden. 3o Milliarden Euro - das ist eine so unvorstellbare Summe Geld - das sind 30.000.000.000 (dreißigtausend Millionen) Euro. Rechnet man diese Summe auf die 33.000 verbliebenen Arbeitsplätze im Bergbau um, so kostet uns jeder dieser Kumpels ca. 1 Million Euro (für die restlichen 11 Jahre - macht ca. 100.000 Euro pro Jahr, wenn ich mich nicht täusche) .
Was ich bis heute nicht begreife und was mir bisher auch niemand erklären konnte:
was macht einen Arbeitsplatz im Bergbau so wertvoll, dass dem Staat nichts, aber auch gar nichts zu teuer ist, ihn zu erhalten bzw. peinlich darauf zu achten, dass er "sozialverträglich" abgebaut wird? Wie begründet sich die Ungleichbehandlung zwischen diesen Arbeitsplätzen und anderen in anderen Bereichen? Ist es "sozialverträglich", wenn andere Arbeitnehmer ohne viel Aufhebens entlassen werden können, nur die Bergleute nicht?
Was veranlasst einen Bundesminister wie Herrn Glos, energiesparende Umbaumaßnahmen an Gebäuden, die den Staat 5 Milliarden kosten würden und etliche Arbeitsplätze für das Handwerk bedeuten würden, als nicht finanzierbar abzulehnen - gleichzeitig aber die 30 Milliarden Ausstiegskosten aus dem Bergbau gut zu heißen?
Vielleicht kann mir ja irgendjemand für mich nachvollziehbar die Logik dieser Finanzjongleure erklären...

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Manfred_Reiter
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von Manfred_Reiter » So, 19.08.2007 7:04

Hallo Eli, *,
[...]
Was ich bis heute nicht begreife und was mir bisher auch niemand erklären konnte:
was macht einen Arbeitsplatz im Bergbau so wertvoll, dass dem Staat nichts, aber auch gar nichts zu teuer ist, ihn zu erhalten bzw. peinlich darauf zu achten, dass er "sozialverträglich" abgebaut wird? Wie begründet sich die Ungleichbehandlung zwischen diesen Arbeitsplätzen und anderen in anderen Bereichen? Ist es "sozialverträglich", wenn andere Arbeitnehmer ohne viel Aufhebens entlassen werden können, nur die Bergleute nicht?
Was veranlasst einen Bundesminister wie Herrn Glos, energiesparende Umbaumaßnahmen an Gebäuden, die den Staat 5 Milliarden kosten würden und etliche Arbeitsplätze für das Handwerk bedeuten würden, als nicht finanzierbar abzulehnen - gleichzeitig aber die 30 Milliarden Ausstiegskosten aus dem Bergbau gut zu heißen?
Vielleicht kann mir ja irgendjemand für mich nachvollziehbar die Logik dieser Finanzjongleure erklären...
ich glaube, dass ich das System verstanden habe - ist gar nicht so schwierig...
es sind die simplen Dinge des Lebens... €€€ $$$ ;-)

- Was machst Du mit einem abgehalfterten Politiker?
--- Den kannst Du doch nicht in eine mittelständische Schreinerei/Dachdecker/Elektriker abschieben!
--- In der Schreinerei kann man doch nicht Vorstand werden!
--- Die Schreinerei produziert auch keinen Börsengang, bei dem man behilflich sein kann.
--- Der Elektriker vergibt keine Beraterverträge, keine Gutachten für Stiftungen.

- Was machst Du mit einem verdienten Parteigenossen (kann auch CDU sein ;-) ) , damit der nicht
von der kläglichen Abgeordnetendiäten darben musst? Stell Dir mal die armen Kinder dieses Abgeordneten vor,
wenn der nur die Diäten bekäme...
--- Der Dachdecker, der Solaranlagen baut, hat doch keinen Aufsichtsrat.
Demzufolge auch keine Tantiemen €€€!
Demzufolge müssten die armen Abgeordnetenkinder an Hunger leiden! - verstanden?

Lösung des Problems:
- Politiker entscheidet über Subventionen. - Die fliessen dorthin wo die Freunde schon sitzen.

- Buzzwörter, die Du verwenden musst, damit das Wahlvolk das versteht:
"sozialverträglich", "ich sage Ihnen die Wahreit", "Arbeitsplätze", - diese gut mixen - reicht!

- Dann klappt das auch mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand und dem Beratervertrag.
Noch Fragen?

Zum Schluss:
Nimm jetzt folgende Namen und setze sie oben ein:
Schröder, Merz, Commercon, Meiser, Werner Müller, ..., ...,

Wenn das in Lateinamerika passieren würde, würde die gesamte deutsche Presse schreien: "B A N A N E N R E P U B L I K".
Was passiert in Deutschland? Man wundert sich über "Politikverdrossenheit".
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merlin
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von merlin » Fr, 24.08.2007 22:26

http://www.sr-online.de/nachrichten/30/676071.html


Saarbrücken: Pohmer zu Stilllegungsplänen

Auch der Sprecher der DSK in Saarbrücken, Pohmer, hat sich zu den Planungen der Zechenstilllegungen gegenüber dem Saarländischen Rundfunk geäußert.

Er sagte, bei einem Ende schon 2013 für das Bergwerk Saar sei der vertraglich vereinbarte sozialverträgliche Personalabbau nicht zu organisieren. Zu diesem Termin seien immer noch 1800 bis 2000 Beschäftigte vorhanden.

Allerdings hatte die Landesregierung unlängst erklärt, die Grube in Ensdorf werde noch vor dem letzten Bergwerk in Nordrhein-Westfalen schließen.

Sechs Jahre noch diese Beben ertragen????????
Lieber Gott… gib mir die Weisheit
einige Menschen zu verstehen,
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die Güte ihnen zu verzeihen,
aber bitte gib mir keine Kraft…
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meinereiner
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von meinereiner » Sa, 25.08.2007 17:06

eli133 hat geschrieben:Vielleicht kann mir ja irgendjemand für mich nachvollziehbar die Logik dieser Finanzjongleure erklären...
Ja, ich glaube ich kann Ihnen dazu etwas sagen.

Grundsätzlich muss man wissen, dass Abhängigkeit in jeder Form direkt mit dem Bezugspreis des jeweiligen Produktes verbuden ist. Betrachtet man Rohstoffpreise, wie zum Beispiel den von Gas, wird das sehr schnell deutlich. Hier betrug die Preissteigerung 76% gegenüber dem Jahr 2000 (Quelle: Spiegel online). Des weiteren muss man noch wissen, dass Deutschland 25% seines Strombedarfes mit Steinkohle deckt (Quelle: Wikipedia)

Als gebildeter Mensch ist es Ihnen nun möglich mit diesen wenigen Informationen Zukunftszenarien in verschiedenster Form durchzuspielen. Nehmen Sie sich dafür ruhig ein oder zwei Wochen Zeit. Ein gewisses Basiswissen, was Wirtschaft und Globalisierung angeht wird an dieser Stelle natürlich vorrausgesetzt. Am Ende wird es Ihnen sicher wie Schuppen von den Augen fallen, dass es nur ein Szenario gibt:

Deutschland fördert Steinkohle und erschließt kontinuierlich Lagerstätten.
Der Kohlepreis für Zukäufe aus dem Ausland steigt konstand (durch Chinas energieintensive Wirtschaft)

Deutschland beginnt mit der Schließung seiner Kohlegruben.
Der Kohlepreis entwickelt sich weiter wie bisher.

Deutschland schließt seien letzte Kohlegrube, verfüllt den letzten Förderschacht.
Der Kohlepreis EXPLODIERT.

Warum? Nun, was bleibt uns denn übrig? Wir müssen ab diesem Moment die Ausländische Kohle kaufen, da unsere Kraftwerke sonst stillstehen. Was so ein einziges Kohlekraftwerk kostet dürften Sie im Rahmen der Diskussion über die neue Anlage in Ensdorf bereits erfahren haben. Man rechnet hier in Milliarden. Nach einem Bergbauaustieg wieder einen Einstieg zu finden - die Kohleförderung wieder aufzunehmen - ist zum einen "auf die schnelle nicht möglich" und zum anderen exorbitant teuer. Ein neues Bergwerk braucht eine Anlaufzeit von etwa 7 Jahren (von der Planung bis zur ersten Förderung) und verursacht immense Kosten.

Sie sehen, dass es trotz dieser hohen Kosten, verursacht durch den Bergbau, dennoch höchstwahrscheinlich lohnenswert ist, auf dieser Schiene zu fahren.

In Analogie dazu:
Das gleiche haben Sie auch mit Baumärkten und Discountern.
Der eine Kauft sein Werkzeug bei Aktionsangeboten von Aldi oder Lidl. Er spart dadurch natürlich eine Menge Geld.
Ein anderer Kauft sein Werkzeug im Fachhandel, bezahlt für einen einzigen Schraubenzieher das fünf-fache.
Der unterschied: Der, der bei Aldi kaufte, kauft in naher Zukunft erneut (Schraubendreher ging natürlich nach kurzer Zeit kaputt), muss wieder investieren. Derjenige welcher im Fachhandel kaufte hat seinen Schaubendreher für die nächsten zehn Jahre und spart unterm Strich eine Menge Geld.
Aber Sie sehen ja was bei solchen Aktionen bei den Discountern los ist - die Leute lernen es einfach nicht.

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ich
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von ich » Sa, 25.08.2007 21:13

Mein lieber Freund. Die Diskussion kommt zu spät und die Argumente sind längst allesamt widerlegt. Nicht umsonst hat Schwarz-Rot das unsägliche Milliardengrab Steinkohle angefasst und die deutsche Politik wird den Wahnsinn viel zu spät und mit viel zu hohen Risiken bis 2018 beenden. Sie kennen die Gutachten der Wirtschaftsweisen und der Energieexperten.

Die Probleme bei den deutschen Atomkraftwerken diesen Sommer haben belegt, welche Ãœberkapazitäten an Strom in Deutschland existieren. Nicht einmal als 6 Reaktoren gleichzeitig nicht zur Verfügung standen sind die Strompreise an der Leipziger Börse gestiegen. http://sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=be3c78c1945ms57

Das einzige, was uns alle im Saarland jetzt bewegen kann und muss, ist der unverzügliche Abschluß für die Unsäglichkeiten. Weder die Erdbeben, noch die Schädigung von Gesundheit, von Altersvorsorge oder Umwelt ist auch nur eine Minute länger akzeptabel.

Daher: Schluß mit dem Unsinn und zwar sofort!
Mit freundlichem Hört Auf
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gohome
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von gohome » Sa, 25.08.2007 21:42

Lieber Mitstreiter – meinereiner,

sollte in Deutschland Steinkohle gefördert werden können, die ohne Subventionszahlungen preiswerter ist, als auf dem Weltmarkt üblich und sollte in Deutschland Steinkohle gefördert werden können, die nicht ganze Regionen, wie im Saarland und in NRW, Zehntausenden Menschen ihre Häuser und ihre Heimat zerstört und diese Menschen permanent mit Erdbeben terrorisiert, dann lernen diese Menschen gerne hinzu und lassen sich vom Gegenteil überzeugen. Aber Sonntagsreden helfen diesen Menschen seit Jahren schon nicht mehr weiter!
Zur These - wer wann wo und überhaupt bei einem Discounter kauft – die Menschen hier müssen sparen, um in "ständige Renovierungen" investieren zu können, denn "die Baumängel" sind in dieser Region sehr hoch! Im Zeitalter der Globalisierung wird einfach alles teurer – wer hat da noch Kohle!

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von meinereiner » So, 26.08.2007 19:29

Lieber "ich".
Zunächst mein Kompliment für Ihren einfallsreichen und ausgefallenen Nick-Namen.

Das selbst der Ausfall von 6 Reaktoren den Strompreis an der Leipziger Börse nicht nach oben trieb hat nicht, wie von Ihrer Seite behauptet mit "Ãœberkapazitäten" in der Stromerzeugung im eigenen Lande zu tun. Ihre Aussage ist an dieser Stelle schlicht weg falsch. Da gibt es auch keinen weiteren Diskussionsbedarf.

Natürlich muss man an dieser Stelle wieder über die notwendigen Informationen verfügen um sich eine entsprechende Aussage zu formulieren. Wie immer werde ich diese auch liefern:
Deutschland erzeugt lediglich etwas mehr als 25% seiner Energie selbst (Quelle: spiegel online). Unser Land kauft an dieser Stelle in jeder Hinsicht aus dem Ausland - und zwar von allen Seiten, aus dem Westen wie aus dem Osten. Natürlich schafft das dort, im Ausland, Arbeitsplätze und stärkt die Kaufkraft - schön und gut für die Franzosen, Russen und Polen, die extra wegen uns ihre Energiewirtschaft ausbauen, aber diesen Effekt bräuchten wir im eigenen Land. Ãœber den Faktor der Abhängigkeit brauchen wir erst gar nicht zu reden.

In Frankreich sind 59 Atom-Reaktorblöcke am Netz - einige davon wegen uns. Wir kaufen ja munter.
Hören Sie, Cattenom ist gerade mal 12 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Und da sorgen sie sich über ein leichtes Rütteln unter Ihren Füßen?! Ich glaube sie verkennen an dieser Stelle die wirklichen Gefahren! Hier haben sie mal einen Auszug einer anerkannten Statistik, über die Folgen eines einzigen Unfalls in der Atomstromerzeugung:
Die Schäden eines Unfalls mit erheblicher Freisetzung von Radioaktivität bezifferte eine Studie der Prognos AG 1992 mit bis zu 10,7 Billionen DM, dem drei- bis vierfachen des damaligem jährlichen deutschen Bruttosozialproduktes. In der ersten "Deutschen Risikostudie" aus dem Jahr 1979 erstellt durch die Gesellschaft für Reaktorsicherheit werden mögliche Unfallfolgen von bis zu 14 500 Soforttoten und 104 000 späteren Todesfällen angegeben. Auch könnte laut Gesellschaft für Reaktorsicherheit eine Fläche bis zu 5600 Quadratkilometern so stark kontaminiert werden, dass 2,9 Millionen Menschen evakuiert werden müssten.
Und jetzt kommen Sie mir nicht mit Windkraft oder Solarenergie - diese alternativen Energieen können unseren Bedarf nicht ansatzweise Decken. Desweiteren haben photovoltaische Zellen die Eigenschaft hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit bei Herstellung und Recycling nicht das gelbe von Ei zu sein.

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von ich » So, 26.08.2007 21:27

Mein lieber Freund,
meinereiner hat geschrieben:Da gibt es auch keinen weiteren Diskussionsbedarf.
meinereiner hat geschrieben:Ãœber den Faktor der Abhängigkeit brauchen wir erst gar nicht zu reden.
Angst davor die unbequeme Wahrheit zu hören? Wir brauchen wirklich nicht über anderes als den inakzeptablen Wahnsinn hier bei uns zu sprechen. Es gibt nichts daran zu rütteln. Mit der heimischen Steinkohle ist es aus und vorbei. Und das, ob Sie Erdbeben mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten von mehr als 7cm als leichtes Rütteln bezeichnen (was ich für – Entschuldigung für die direkte Aussprache – anmaßend, rücksichtslos, arrogant und schlimmeres halte) oder die Begrifflichkeit "schlimmer Terror" verwenden, wie die meisten der betroffenen Leute hier.

Sie tun ja geradezu, als ob uns der Unsinn hier etwa vor Cattenom bewahrt hätte.

Ich habe auch nicht vor mit Ihnen über Sinn oder Unsinn von günstigen und sauberen Stromanbieter-Alternativen bei http://www.Lichtblick.de, http://www.ews-schoenau.de oder anderen Anbietern, die man z.B. bei http://www.atomausstieg-selbermachen.de findet, zu diskutieren.

Fakt ist hier allerdings, um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen, eins: Man bekommt dort für wenig Geld sauberen Strom, der nicht in die Taschen von Leuten fließt, die sich derart abwertend äußern und/oder verhalten. Wirklich schlimm, was ein privatwirtschaftlich organisiertes Steinkohle-Unternehmen hier zehntausenden von Menschen zumutet. Das vor dem Hintergrund, dass die DSK Berichten zu Folge spätestens in 6 Jahren die Bude hier gemacht haben wird.

Meine persönliche Empfehlung (natürlich auch an Sie):

Jetzt den Stromanbieter wechseln
:)

Das geht ganz schnell und unkompliziert.

Eins möchte ich Ihnen ebenfalls noch ans Herz legen. Schauen Sie sich doch mal den Filmbeitrag "Das Kartell" an. Zu finden z.B. bei Youtube und bestimmt auch direkt beim zdf.

http://www.youtube.com/watch?v=lT4ifN6kWNc
http://www.youtube.com/watch?v=P9OGzNGqcNI
http://www.youtube.com/watch?v=PZ3c4WD777A
http://www.youtube.com/watch?v=_w-YS1_yAr0
http://www.youtube.com/watch?v=lycohvNzZPg

Schöner Abend noch
Mit freundlichem Hört Auf
Ich

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von gohome » So, 26.08.2007 21:47

"Endlich haben wir doch in diesem Forum Mitstreiter gefunden, die den Bergbaubetroffenen mit großem Engagement, Einsatz und mit großem Intellekt in Energiefragen hilfreich bei der gesamten Problematik, die der Steinkohleabbau in Deutschland mit sich bringt zur Seite stehen!"

Welch eine Penetranz oder vielleicht auch nur Arroganz?

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von merlin » Di, 02.10.2007 21:05

Die Nerven der saarländischen Bergleute werden in nächster Zeit arg strapaziert: Der Kampf um den Ausstiegsplan für die acht deutschen Gruben bis 2018 hat begonnen. Noch ist offen, ob das hiesige Bergwerk frühzeitig schließen muss oder doch eine langfristige Perspektive erhält.

Was für eine Aufregung. Das Bergwerk Saar soll bereits 2013 geschlossen werden: Diese spektakuläre Ankündigung einer nordrhein-westfälischen Zeitung musste wie eine kleine Bombe einschlagen. Nun, die Unternehmensspitze der unter dem Dach des RAG-Konzerns angesiedelten Deutsche Steinkohle AG (DSK), zu der noch sieben Gruben an der Ruhr und die saarländische Grube mit insgesamt 34.000 Beschäftigten gehören, dementiert die brisante Meldung: Ein Plan für die Abwicklung der acht Bergwerke bis 2018 sei nicht fertiggestellt. Auch für die DSK Saar entbehren solche "Spekulationen jeder Grundlage".

Nur ein Sturm im Wasserglas? Keineswegs. Die Vermutung liegt nahe, dass der Zeitungsbericht auf gezielten Indiskretionen beruht: Der finale Machtkampf um den Zeitplan für das Ende der einzelnen Gruben hat begonnen. Dabei sitzen an der Ruhr starke Bataillone. Gut möglich, dass über die Medien ein Klima geschaffen werden soll, das einem frühzeitigen Aus des Bergwerks Saar den Weg ebnet und so einer Zeche im Westen ein längeres Ãœberleben sichert.

Weiter gehts hier ...
http://www.arbeitnehmer-online.de/cgi-b ... e_id=28083 Wirtschaft
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von merlin » Di, 02.10.2007 21:06

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hat eindringlich vor einem Ende des Saar-Bergbaus schon im Jahr 2013 gewarnt. Der Saarbrücker IG-BCE-Bezirksleiter Dietmar Geuskens reagierte damit auf Forderungen aus dem Saarland, auf den Steinkohleabbau unter der Primsmulde Nord zu verzichten. "In der kurzen Zeit bis 2013," so Dietmar Geuskens, "lässt sich der Stellenabbau im Bergwerk Saar nicht sozialverträglich umsetzen. Das haben die internen Berechnungen der DSK ergeben. Hunderten von Bergleuten, den Bergbauzulieferern, ihren Mitarbeitern und ihren Familien droht damit der Sturz ins Bergfreie."

Weiter gehts hier...
http://www.arbeitnehmer-online.de/cgi-b ... e_id=28067 Gewerkschaft
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Frank
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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von Frank » Di, 02.10.2007 22:21

Ach wie ich es mag, wenn unsere Neoliberalen Politiker immer mit worten wie "sozial", "sozialverträglich" um sich werfen, aber in wahrheit kennen sie die bedeutung dieses wortes nicht, und wenn doch dann würde ich mal gerne wissen ob sie wirklich der meinung sind das Bergbaubetroffene diese Wörter nicht in ihrem Wortschatz haben??? Es ist doch schon menschenverachtend wie teile der bevölkerung maßlos ignoriert werden von müller-arschloch und konsorten...da ist es mir egal von welcher partei jemand kommt und uns die ohren zulabert "wenn wir es entscheiden könnten dann wäre schon lang dicht"...so ein geistiger dünschiss gehört echt unter die Erde!
Nicht immer nur labern von Sozialverträglichem Abbau und das dieser in der kurzen Zeit (6jahre!!!) unvorstellbar wäre...sondern endlich mal handeln und anfangen mit den sozialverträglichen maßnahmen! Wenn man ewig redet es würde nicht klappen dann klappt es auch nicht, wenn man in den 6jahren nichts weiteres als dumme sprüche von sich gibt!
Nicht nur reden, sondern auch Handeln!!! Die nächste Wahl wird kommen ...
Wir sind nicht nur für das Verantwortlich was wir tun, sondern auch für das, was wir Widerstandslos hinnehmen!

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau - Terror Terror Terror

Beitrag von Suedpol » Mi, 03.10.2007 10:59

Hallo Frank,
Frank hat geschrieben:Ach wie ich es mag, wenn unsere Neoliberalen Politiker immer mit worten wie "sozial", "sozialverträglich" um sich werfen, aber in wahrheit kennen sie die bedeutung dieses wortes nicht, und wenn doch dann würde ich mal gerne wissen ob sie wirklich der meinung sind das Bergbaubetroffene diese Wörter nicht in ihrem Wortschatz haben??? Es ist doch schon menschenverachtend wie teile der bevölkerung maßlos ignoriert werden von müller-arschloch und konsorten...da ist es mir egal von welcher partei jemand kommt und uns die ohren zulabert "wenn wir es entscheiden könnten dann wäre schon lang dicht"...so ein geistiger dünschiss gehört echt unter die Erde!
Nicht immer nur labern von Sozialverträglichem Abbau und das dieser in der kurzen Zeit (6jahre!!!) unvorstellbar wäre...sondern endlich mal handeln und anfangen mit den sozialverträglichen maßnahmen! Wenn man ewig redet es würde nicht klappen dann klappt es auch nicht, wenn man in den 6jahren nichts weiteres als dumme sprüche von sich gibt!
Nicht nur reden, sondern auch Handeln!!! Die nächste Wahl wird kommen ...
full ack!
- Bin gespannt, wann der Herr Kommunikationsprofessor was zu Sachthemen sagt!
- Die Süddeutsche, mittlerweile auch der Focus, die SZ und der SR lesen hier mit!
und das ist gut so.

Aus Telefonaten weiss ich, dass die sich alle mittlerweile über die Terrordebatte kaputtlachen.
UND sie lachen sich auch darüber kaputt, dass die Bonzen zu den echten Themen nichts, aber
auch überhaupt nichts sagen.

Das finden die Journalisten richtig klasse. ;-) POOOOOOOOHMER lein - sag´ doch was zu
BEBEN, Entgeignung durch Verursachung von merkantilem Minderwert, Gemeinschaden, Bergrecht
aus dem vorvergangenen Jahrhundert und so weiter - Sachthemen sind angesagt! TERROR lockt
Euch nur hierher. ;-)

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von ich » Mi, 03.10.2007 11:02

Es ist schon beschämend wie einseitig die Arbeitskammer berichtet. Die negativen Auswirkungen auf das Saarland oder auch auf Nicht-Bergbau-Branchen werden mit keinem Wort erwähnt.

Ein Blick auf die Preisentwicklung der Importkohle offenbart, dass die Preise seit vielen Jahren weitgehend stabil sind.
Man muss kein Spezialist sein, um zu verstehen, was bezüglich der Produktionskosten des Bergwerks Saar passieren würde, wenn die Preisentwicklung wirklich so enorm wäre, dass Importkohle langfristig 90 Euro pro Tonne oder mehr kosten würde.

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http://www.bafa.de/bafa/de/energie/stei ... index.html
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/stei ... preise.xls

Ich wünsche der geneigten Kohlelobby an der Ruhr viel Erfolg bei den Bemühungen, dass das Bergwerk Saar eines der beiden noch nicht benannten Bergwerke ist, die noch vor 2012 geschlossen werden müssen. Schließlich ist der menschenunwürdige Erdbebenterror hier dafür verantwortlich, dass der Gesamtbergbau in den Dreck gezogen wird. Nicht von den Betroffenen, sondern von denjenigen, welche den Raubbau zu verantworten haben, bzw. verantwortlich tolerieren.

Kleiner Tipp an die Ruhr: Das Isoplangutachten besagt, dass die noch vom Bergbau abhängigen Arbeitsplätze hier im Saarland ein vielfaches geringer sind als im Ruhrgebiet. Eine Schließung des Bergwerks Saar ist unter Einbeziehung dieser abhängigen Arbeitsplätze viel sozialverträglicher als die Schließung eines Ruhrbergwerks. Der bereits vor Jahren ermittelte Faktor von 0,68 Folgearbeitsplätzen im Saarland sollte mittlerweile nochmals deutlich geringer geworden sein. Viel Erfolg! :)
Mit freundlichem Hört Auf
Ich

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Re: Ausstieg aus dem Bergbau kostet 30 Milliarden Euro

Beitrag von merlin » Mi, 03.10.2007 11:39

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