Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

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Gast

Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

Beitrag von Gast » Mi, 20.07.2005 13:54

Tja, hat ja heute nacht wieder mal "etwas geruppelt"! Bin mal gespannt, welche Erdbebenstärke dieses mal wieder in der Öffentlichkeit angegeben wird. Solange die Saarländische Landesregierung keinen eigenen öffentlich-zugängigen Seismographischen Dienst einrichtet sind eigentlich die Daten des (Bundes-) Geoforschungszentrums Potsdam, d.h. genauer, dessen GEOFON-Netzwerk verbindlich! Und dieses Netzwerk aus 16 Stationen ( eine davon (WLF) übrigens in Walferdange; Luxemborg 49,6646°N 6,1526°O ) ermittelt einen Mittelwert von ML 3,8 (!) für das Beben dieser Nacht und stufte es als "Big Event" ein! Die Landeserdbebenregistrierung von Rheinland-Pfalz, ein Netz aus 8 Stationen, das auch die Station Düppenweiler (DUP) einschließt, maß einen Mittelwert von ML 3,5 (!). Bin mal gespannt, ob man diese Zahlen mal zur Kenntnis nimmt, oder ob man sich wieder an den Wert der Einzelstation Uni-Freiburg hält, die nur "DSK-freundlichere" ML 3,3 gemessen hat. Wer dies jetzt für "Haarspalterei" wegen der paar Stellen hinter´m Komma hält, sollte sich klar machen, daß die Magnitudenmeßskala, die heute verwendet wird, ebenso wie die (alte) "Richterskala", eine logarithmische Maßeinheit ist d.h. ein Beben der ML 4 ist zehnmal so stark wie ein Beben der Stärke ML 3! Bin mal gespannt welchen Meßwert man in der "Lokalpresse" wieder abgedruckt finden wird, meist suchen die sich immer den niedrigsten Wert raus, den sie finden können. Honi soit qui mal y pense!

Gast

Re: Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

Beitrag von Gast » Mi, 20.07.2005 14:55

Die Anmerkungen sind ja gerechtfertigt, aber mittlerweile es wirklich ganz egal, ob es mit 2,0 3,0 oder 10,0 bebt. Wir werden hier mehr als auf den Arm genommen, ganz besonders auch die Menschen aus Hülzweiler, die man der lieben Stimmen wegen jetzt mal bis nach der Bundestagswahl ruhigstellt (das ist übrigens auch gut in der Welt Kompakt wiedergegeben). Oder um ganz einfach Galantis zu zitieren, dem ich mich ohne wenn und aber anschließe:
galantis hat geschrieben:Ich will weder diskuttieren noch irgendeinem dahergelaufenen, "hochrangigen" Vertreter bei seinem sinnlosen Gelabere zuhören.

Ich möchte, dass die Erdbeben aufhören, ohne Wenn und Aber, jetzt, hier und für immer.

Wenn diese Forderungen nicht erfüllt werden können, gibt es keinerlei Grundlagen für irgendwelche Diskussionen.

Zulange haben wir stillgehalten, zulange das Maul gehalten, zulange sind wir immer wieder vertröstet worden.
Wir wurden belogen, betrogen, hintergangen und abgezockt.
Jetzt ist Schluss damit. :twisted:

Sabine S

Re: Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

Beitrag von Sabine S » Do, 21.07.2005 14:45

Anonymous hat geschrieben:Tja, hat ja heute nacht wieder mal "etwas geruppelt"! Bin mal gespannt, welche Erdbebenstärke dieses mal wieder in der Öffentlichkeit angegeben wird. Solange die Saarländische Landesregierung keinen eigenen öffentlich-zugängigen Seismographischen Dienst einrichtet sind eigentlich die Daten des (Bundes-) Geoforschungszentrums Potsdam, d.h. genauer, dessen GEOFON-Netzwerk verbindlich! Und dieses Netzwerk aus 16 Stationen ( eine davon (WLF) übrigens in Walferdange; Luxemborg 49,6646°N 6,1526°O ) ermittelt einen Mittelwert von ML 3,8 (!) für das Beben dieser Nacht und stufte es als "Big Event" ein! Die Landeserdbebenregistrierung von Rheinland-Pfalz, ein Netz aus 8 Stationen, das auch die Station Düppenweiler (DUP) einschließt, maß einen Mittelwert von ML 3,5 (!). Bin mal gespannt, ob man diese Zahlen mal zur Kenntnis nimmt, oder ob man sich wieder an den Wert der Einzelstation Uni-Freiburg hält, die nur "DSK-freundlichere" ML 3,3 gemessen hat. Wer dies jetzt für "Haarspalterei" wegen der paar Stellen hinter´m Komma hält, sollte sich klar machen, daß die Magnitudenmeßskala, die heute verwendet wird, ebenso wie die (alte) "Richterskala", eine logarithmische Maßeinheit ist d.h. ein Beben der ML 4 ist zehnmal so stark wie ein Beben der Stärke ML 3! Bin mal gespannt welchen Meßwert man in der "Lokalpresse" wieder abgedruckt finden wird, meist suchen die sich immer den niedrigsten Wert raus, den sie finden können. Honi soit qui mal y pense!
Hallo "Gast", die Messwerte können um bis zu 0,5 auf der Richterskala abweichen, das hat mit politischen Dingen oder "DSK-freundlich" gar nichts zu tun! Das sind auch keine Fehler. Solche Ungenauigkeiten kommen immer vor, das liegt an vielen Faktoren, z. B. am Untergrund, der doch - je nach Standort - sehr unterschiedlich sein kann. Deswegen wird auch immer neben dem logarithmischen Wert auf der Richterskala der Wert auf der EMS- oder auf der Mercalli-Skala angegeben. Dieser Wert beschreibt im Gegensatz zur Richterskala die Intensität eines Erdbebens, die ja entscheidend für die Schadenswirkung ist. Heutzutage werden immer beide Skalen verwendet, da die Richterskala alleine ungenau sein kann.

mfg

Sabine S.

Gast

Re: Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

Beitrag von Gast » Do, 21.07.2005 21:49

Hallo Sabine,

wo genau werden die Werte der EMS- oder der Mercalli-Skala angegeben? Findet man die irgendwo auf den Webseiten des LGRB?? Oder sonst irgendwo?

Wäre nett, wenn Du es noch einmal etwas detaillierter erläutern könntest.

Vielen Dank!

PS:
Zu den "DSK-freundlichen" Meßergebnissen sage ich nur, dass es so etwas eigentlich nicht geben sollte - aber in Sachen Bergbau haben wir schon ein paar Erfahrungen gesammelt ...
Zweifel ergeben sich auch, weil das LGRB - Landesamt für Geologie, Rohstoffe und BERGBAU - die Obere Bergbehörde von Baden-Württemberg ist ... und im Bergbau war man schon immer kameradschaftlich/solidarisch.

Sabine S.

Re: Erbbeben - und "seltsame" Meßergebnisse!

Beitrag von Sabine S. » Fr, 22.07.2005 14:47

Anonymous hat geschrieben:Hallo Sabine,

wo genau werden die Werte der EMS- oder der Mercalli-Skala angegeben? Findet man die irgendwo auf den Webseiten des LGRB?? Oder sonst irgendwo?

Wäre nett, wenn Du es noch einmal etwas detaillierter erläutern könntest.

Vielen Dank!

PS:
Zu den "DSK-freundlichen" Meßergebnissen sage ich nur, dass es so etwas eigentlich nicht geben sollte - aber in Sachen Bergbau haben wir schon ein paar Erfahrungen gesammelt ...
Zweifel ergeben sich auch, weil das LGRB - Landesamt für Geologie, Rohstoffe und BERGBAU - die Obere Bergbehörde von Baden-Württemberg ist ... und im Bergbau war man schon immer kameradschaftlich/solidarisch.
Hallo -- die Werte auf der EMS-Skala findet man immer bei den Endauswertungen bei den jeweiligen Jahresbulletins auch auf der Seite des LGRB.

Und: Zu glauben, nur weil es heißt, BERGBAU Baden-Württemberg, würden irgendwelche Werte herabgesetzt werden, ist - sorry- nichts weiter als eine wirklich dumm-dreiste Mutmaßung!

Diese Werte werden immer mit präzisen Geräten gemessen, an dem Wert auf der Richterskala gibt es rein gar nichts zu "rütteln", schon gar nicht, wenn die Ergebnisse manuell vom Seismologen nachbearbeitet worden sind! Die Seismologen arbeiten völlig unabhängig von irgendwelchen Interessen, es geht hier um rein wissenschaftliche Arbeit. Wenn Sie sich die Messungen des LGRB mal genau angesehen hätten, SÄMTLICHE Messungen, dann würden Sie merken, dass auch manchmal die Messergebnisse höher sind als Werte von anderen Stationen!

Im übrigen befasst sich das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und BERGBAU ebenfalls mit den Schäden, die durch Bergbau enstehen können. Das Geologische Landesamt ist neutral, es steht weder auf der einen, noch auf der anderen Seite !

Gruß

Sabine S.

Sabine S

Beitrag von Sabine S » Fr, 22.07.2005 20:39

Hallo nochmal,

vielleicht habe ich vorhin ein wenig heftig reagiert! Zum einen wollte ich nur sagen, dass das geologische Landesamt in Baden-Württemberg, auf das ich mich bezog, sich nicht nur an einer einzigen Erdbebenstation orientiert, sondern an vielen: Allein in Baden-Württemberg gibt es bezogen auf das gesamte Bundesgebiet am meisten Erdbebenstationen, da hier eine besondere Gefährdung auf natürliche Weise vom Oberrheingraben und der Schwäbischen Alb sowie dem Bodenseegebiet ausgeht.

Zum anderen möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass die Presse gerne die automatischen Computer-Registrierungen des lgrb angibt, auch wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine manuelle Nachberechnung durch den Seismologen gemacht wird. Die automatischen Registrierungen von Erdbeben können aber mit erheblichen Fehlern behaftet sein, sie sind nur ein grober Anhaltspunkt. Deswegen kann es auch schon aus diesen Gründen zu deutlichen Unterschieden im Vergleich mit den Messergebnissen anderer Institutionen kommen.

Nichts desto trotz: Ich unterstütze in jedem Fall die Meinung, dass diese Erdbeben unbedingt aufhören müssen und dass man sich solch einen "Psychoterror" nicht gefallen lassen darf!

Grüße

Sabine S.

Gast

Beitrag von Gast » Fr, 22.07.2005 21:00

dann hätte ich mal eine Frage. Wie kommst Du zu dem Schluß, dass die manuellen Messungen des LGRB genauer seien, als z.B. die manuellen Messungen des lgp-rlp. Schließlich hat das lgp-rlp mit der Meßstation Düppenweiler einen Messpunkt ganz hier in der Nähe.

Als konkreten Wert nehme ich mal das Beben vom 20.7.2005. Das wurde vom LGRB mit 3,3 ermittelt - vom lgb-rlp mit 3,5. Wobei auch beim lgb-rlp "merkwürdig" ist, dass die PDF-Dateien beim Start des Dienstes den Erdbebenherd sehr genau darstellten. Nach kurzer Zeit wurde dies dann merkwürdigerweise immer ungenauer. Ein Schelm, wer sich dabei böses denkt...

http://www.lgb-rlp.de/frameset_erdbeben.html

Gast

Beitrag von Gast » Sa, 23.07.2005 8:33

Anonymous hat geschrieben:dann hätte ich mal eine Frage. Wie kommst Du zu dem Schluß, dass die manuellen Messungen des LGRB genauer seien, als z.B. die manuellen Messungen des lgp-rlp. Schließlich hat das lgp-rlp mit der Meßstation Düppenweiler einen Messpunkt ganz hier in der Nähe.

http://www.lgb-rlp.de/frameset_erdbeben.html
Hallo Gast,

sorry, aber das ist jetzt leider eine Fehlinterpretation Deinerseits und ich weiß auch nicht, wie Du auf diese Aussage kommst, ich habe dies jedenfalls nicht geschrieben! Ich habe geschrieben, dass die manuellen Auswertungen genauer sind als die automatischen Registrierungen, aber ich habe ja wohl nie behauptet, dass die Auswertungen vom lgrb genauer sind als andere Auswertungen. Ich denke, bevor man sich auf einen Beitrag bezieht, sollte man den Beitrag vorher genauer lesen!

Gruß

Sabine S.

Sabine S

Beitrag von Sabine S » Sa, 23.07.2005 8:40

So, jetzt nochmal für ALLE (vor allem für diejenigen, die anderen offenbar gerne das Wort im Mund herumdrehen...)

DAS habe ich geschrieben:

"Zum anderen möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass die Presse gerne die automatischen Computer-Registrierungen des lgrb angibt, auch wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine manuelle Nachberechnung durch den Seismologen gemacht wird. Die automatischen Registrierungen von Erdbeben können aber mit erheblichen Fehlern behaftet sein, sie sind nur ein grober Anhaltspunkt. Deswegen kann es auch schon aus diesen Gründen zu deutlichen Unterschieden im Vergleich mit den Messergebnissen anderer Institutionen kommen."

Wo steht da was, dass ich behauptet hätte, die manuellen Messungen in Baden-Württemberg wären genauer als die manuellen Messungen in Rheinland-Pfalz???

Gruß

Sabine S.

Gast

Beitrag von Gast » Sa, 23.07.2005 10:49

Wenn die Presse die Ergebnisse der automatischen Messungen beim LGRB angibt und diese immer noch niedriger sind als die manuellen Messergebnisse des lgp-rlp, welches mit der Messstation Düppenweiler einen sehr nahen Meßpunkt hat, sehe ich kein Problem in der Vorgehensweise? Warum streitet ihr euch alle hier wegen solcher unwichtigen Details? Wichtig ist ganz alleine das, was oben ankommt und das ist keinen Augenblick länger akzeptabel.

Sabine S

Beitrag von Sabine S » Sa, 23.07.2005 11:51

Anonymous hat geschrieben:Wenn die Presse die Ergebnisse der automatischen Messungen beim LGRB angibt und diese immer noch niedriger sind als die manuellen Messergebnisse des lgp-rlp, welches mit der Messstation Düppenweiler einen sehr nahen Meßpunkt hat, sehe ich kein Problem in der Vorgehensweise? Warum streitet ihr euch alle hier wegen solcher unwichtigen Details? Wichtig ist ganz alleine das, was oben ankommt und das ist keinen Augenblick länger akzeptabel.
Hallo "Gast",

hier ist wohl etwas falsch verstanden worden.

Ich will auch keinen Streit, sondern nur ewas richtig stellen: Hier hat jemand von den Usern, der sich ebenfalls als "Gast" eingetragen hat, geschrieben, dass ICH der Meinung gewesen wäre, dass die manuelle Auswertung des lgrb genauer als die des Rheinland-Pfälzischen Erdbebendienstes wäre -- das habe ich aber nicht gesagt, sondern lediglich erwähnt, dass die Presse oft ungenaue Angaben macht (s. o.) - Für mich ist es keine Kleinigkeit, wenn jemand etwas behauptet (ob bewusst oder unbewusst), was ich so nicht gesagt habe - schließlich hat mich derjenige wegen meiner "Aussage" um eine Stellungnahme gebeten! Das möchte ich dann doch wenigstens richtigstellen, bevor weiter über das eigentliche Problem diskutiert wird. :D

Gruß

Sabine S.

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