aus der sicht eines bergmanns

Sagen Sie Ihre Meinung zu den Erdbeben und dem Kohleabbau

Moderatoren: merlin, ForenAdmin

haueruntertage
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aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von haueruntertage » Mi, 27.02.2008 10:55

hallo!
ich arbeite seit 26 jahren unter tage und bin 45 jahre alt! ich will hier im forum etwas über die gesamtsituation schreiben!
das was am samstag passiert ist, ist unumstritten nicht hinnehmbar!! der abbaustopp war in diesem fall absolut und sofort
einzustellen, keine frage!
doch nun?? ich glaube wir werden alle auf irgendeine art gegeneinander ausgespielt!
erinnert euch! als ihr die vorrigen monate demonstriert habt, waren mal 1000 bergbaubetroffene ( ich schreib nicht bergbaugegner, denn ihr habt bewiesen, das auch euch die bergleute nicht egal sind)oder auch mal weniger als 1000 menschen!
das hat unseren ministerpräsidenten nicht dazu bewogen auf euch ein zu gehen! einfach zu wenig wählerpotenzial!!
jetzt wart ihr ( absolut berechtigt) 4-6000 menschen die auf die strasse gingen! und jetzt?? bergbaustopp! (auch berechtigt).
was wird denn jetzt werden, wenn auf einmal 20-30000 ( nicht ausgeschlossen)menschen auf die strassen gehen, die den weiteren abbau fordern???
dann wird unser müllerschen wieder umkippen!! glaubt es wohl!
hier wird nach allen mitteln um mehrheiten gekämpft! und das auf eurem und unsrem rücken!
dass das nicht so weitergehen kann...ist ganz klar! die dsk sucht nach einer lösung um weiter abzubauen. hmmm...warum wohl?? na...ganz klar... wird diese *sprenglösung* nicht genehmigt( was auch mit sicherheit so kommt)...kann die dsk der politik den schwarzen peter zuschieben und sich gänzlich aus dem saarland zurück ziehen! dann stehen die bergleute alleine da!! das ist natürlich nur eine mutmaßung aber nicht ganz auszuschliessen!
meine existenz ist natürlich gefährdet...hab auch ein haus und kinder...die unter tage arbeit ist auch nicht an meiner gesundheit spurlos vorrüber gegangen!!
ich denke...ein fairer umgang von allen beteiligten wäre jetzt angebracht! irgendwie rudern wir ja doch alle im selben boot( nur unsere politiker fahren hinter uns wasserski).

wenn ich mir überlege..welche investitionen im bergbau gemacht wurden, und welche noch im auftrag sind, wird mir ganz anders!! es werden viele , viele arbeitsplätze verloren gehen...mehr als mansche denken! es wird sich zeigen!!
aber nichts desto trotz....das was am samstag war...war nicht hinzunehmen! aber glaubt es mir! ich war auf der dsk versammlung. keiner...aber wirklich keiner...hat angezweifelt dass es richtig war, den abbau einzustellen!
wie gehts weiter? ich habs im magen und mach mir sorgen um meine familie! in meinem alter und meinen abnutzungserscheinungen durch den jahrelangen bergbau werde ich kaum noch eine arbeit finden!

ich würd mir wünschen...das wir fair zu einander sind und jeder auch mal die andre seite versteht!! krieg brauchen wir nicht...vieleicht ein bisschen mehr miteinander

soll ich jetzt GLÃœCK AUF sagen?? ich trau mich schon lang nicht mehr diese 2 worte auszusprechen!! schade eigentlich!!

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AmO
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von AmO » Mi, 27.02.2008 11:00

Ich habe es gestern schon einmal gesagt. Meiner Meinung nach wäre es angebracht, dass ihr gemeinsam mit uns und wir gemeinsam mit euch - Seite an Seite - am 3. März nach Essen fahren und dort von der RAG/Evonik eine Lösung ohne weiteren Kohleabbau einfordern, die allen gerecht wird. Vor 10 Jahren wart ihr in Bonn und habt eine Lösung erwirkt. Es wird wieder klappen, wenn wir alle zusammenhalten. Der Raubbau dieses Unternehmens hat zu der verfahrenenen Situation geführt und es soll gefälligst auch seinen Part dazu beitragen, dass es hier nach der Erdbebenkatastrophe nicht zur menschlich/wirtschaftlichen Katastrophe kommt!
Rettet Reisbach! Klar zum Ändern!
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whitechristmas
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von whitechristmas » Mi, 27.02.2008 11:36

Hallo haueruntertage,

Deine Aussagen über den Bergbau kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Ihr Ängste um die Zukunft habt kann ich auch gut nachvollziehen. Aber auch die Bergbaubetroffenen haben Ängste um Ihre Zukunft, um Hab und Gut und um Ihre Gesundheit. Es ist richtig, dass 3600 Arbeitsplätze plus Zulieferarbeitsplätze "verloren" gehen. Aber wir dürfen eins auch nicht vergessen, die Arbeitsplätze sind teuer erkauft durch Subventionen, die der Steuerzahler aufbringen muss. Die Folgen des Bergbaus sind aus heuter Sicht nicht abschätzbar und letztendlich wird der Steuerzahler die Zeche wieder zahlen. Notwendige Investitionen in dieser Region werden aufgrund der Unsicherheit durch den Bergbau nicht getätigt. Da liegt auch Potential für Arbeitsplätze was ungenutzt bleibt. Ãœber die Gefahren für Leib und Leben des Bergbaus, die Klimaerwärmung, die Staubbelastung, den Produktionsausfall von Firmen, billigere Importkohle, etc. bleiben unberücksichtigt und würden an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Deshalb schlage ich vor, lasst uns gemein für die Zukunft auch hinsichtlich unserer Kinder kämpfen, geschlossen Seite an Seite sollten wir unseren Politikern zeigen wohin der Weg geht. Ich lasse mich gerne an dem messen, was ich hier geschrieben habe, ich werde wenn es sein muss, mit Euch auf die Strasse gehen und für neue Arbeitsplätze für Euch kämpfen. An dieser Stelle sein noch erwähnt, dass bisher kein Bergmann arbeitslos wurde.

Lasst uns gemeinsam die "Kuh" vom Eis bringen.

whitechristmas

Cyber2003
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von Cyber2003 » Mi, 27.02.2008 11:38

Hallo haueruntertage!
So viel ich weis hat ein Bergmann nach 25 Jahren Unter Tage seinen Rentenanspruch erfüllt.
Also könnte man Bergleuten im Alter zwischen 45-50 eine Art Abfindung zahlen und ab 50 wie bisher
in Rente schicken.Man müsste nur die Subventionen die bisher pro Tonne geförderter Kohle bezahlt wurde,
umwidmen.
So viel ich weis ist ein Grossteil der Bergleute über45.
Dies zu veranlassen ist aber die Aufgabe eurer Bosse und eurer Gewerkschaft !!!
Beide sollten nach vorne blicken und nicht jammern und euch im Regen stehen lassen.
PS-Mit den 25 Jahren stimmt das noch?

schlussmitlustich
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von schlussmitlustich » Mi, 27.02.2008 11:40

@whitechristmas: Sehr guter Kommentar, ich schließe mich an!

Und ansonsten: nehmt das freigewordene Geld und investiert in zukunftsorientierte Energietechnologien, damit auch unsere Kinder noch in dieser Welt leben können! Dann und damit werden auch wieder zukunftssichere Arbeitspätze geschaffen!

kaeferfreund
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von kaeferfreund » Mi, 27.02.2008 11:54

Kommt mit uns nach Essen, wir, die IGABn fordern vom Konzern eine Zukunft für beide betroffenen Gruppen, Bergbaubetroffene und Bergleute!! Die DSK und evonik wollen sich aus der Verantwortung schleichen, daß müssen wir gemeinsam als Saarländer verhindern!
Gemeinsam sind wir stark!!

haueruntertage
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von haueruntertage » Mi, 27.02.2008 12:05

Cyber2003 hat geschrieben:Hallo haueruntertage!
So viel ich weis hat ein Bergmann nach 25 Jahren Unter Tage seinen Rentenanspruch erfüllt.
Also könnte man Bergleuten im Alter zwischen 45-50 eine Art Abfindung zahlen und ab 50 wie bisher
in Rente schicken.Man müsste nur die Subventionen die bisher pro Tonne geförderter Kohle bezahlt wurde,
umwidmen.
So viel ich weis ist ein Grossteil der Bergleute über45.
Dies zu veranlassen ist aber die Aufgabe eurer Bosse und eurer Gewerkschaft !!!
Beide sollten nach vorne blicken und nicht jammern und euch im Regen stehen lassen.
PS-Mit den 25 Jahren stimmt das noch?
also..das mit den 25 jahren stimmt so nicht ganz!
rente gibt es erst mit 60. aber auch nur...wenn ich mit 50 unter tage ausscheide..die betonung liegt auf unter tage ausscheide! mit 50 gibt es APG...anpassungsgeld...was ein minus von 400-1200 euro bedeutet(je nach schichtlohn und mehrarbeiten)! dieses geld wird bis 55 bezahlt...dann gibt es wieder weniger...ungef.zwischen 300 und 500 euro!
ab 60 gibt es dann rente!

prokids
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von prokids » Mi, 27.02.2008 14:48

Unsere Hymne ist ein "Friedenslied für die DSK". Dass ihr tatsächlich "Sklaven der DSK", einem menschenverachtenden Konzern seid, wird jetzt noch klarer. Die Deutsche Steinkohle AG hinterlässt im Saarland eine schreckliche Spur der Verwüstung, das betrifft uns wie euch!
Umso wichtiger, dass wir gemeinsam nach vorne schauen und uns nicht gegenseitig bekämpfen!
Bei jeder Kundgebung wurde postuliert, dass wir nicht gegen Bergleute kämpfen, sondern gegen die Politik dieses Konzernes.
Leider versucht auch die Presse uns auseinander zu dividieren, die Berichterstattung wird so scheinbar spannender.
Mich faszinert aber viel mehr die erste Annäherung von Bergbaubetroffenen und Bergleuten in diesem Forum und deren Aussprache... Schade, dass keiner darüber berichtet!?!
Es wäre toll, wenn viele von euch mit nach Essen fahren würden. Du kannst es lesen, viele verstehen auch eure Sorgen und sind bereit auch für eure Belange zu kämpfen!
Ich jedenfalls ziehe mein gelbes Widerstandswestchen erst aus, wenn für euch gesorgt ist!!

Als Gruß vielleicht statt "hört auf" bzw. "hört auf" neuerdings "Glück voraus"!?!

Erschuetterter
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von Erschuetterter » Mi, 27.02.2008 15:47

prokids hat geschrieben: Ich jedenfalls ziehe mein gelbes Widerstandswestchen erst aus, wenn für euch gesorgt ist!!
Dafür steh ich auch ein.
Nur gemeinsam wird es möglich sein.

Tina
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von Tina » Mi, 27.02.2008 15:57

schlussmitlustich hat geschrieben:@whitechristmas: Sehr guter Kommentar, ich schließe mich an!
Und ansonsten: nehmt das freigewordene Geld und investiert in zukunftsorientierte Energietechnologien, damit auch unsere Kinder noch in dieser Welt leben können! Dann und damit werden auch wieder zukunftssichere Arbeitspätze geschaffen!
Und wie ich schon ein paarmal geschrieben habe: Statt die Subventionen an die DSK zu zahlen, könnte man den Firmen, die einen "ehemaligen Bergmann" einstellen, die Subventionen - oder zumindest die Hälfte davon - zahlen. So würden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern eure Weiterbeschäftigung wäre gesichert.

Aber:
prokids hat geschrieben:Mich faszinert aber viel mehr die erste Annäherung von Bergbaubetroffenen und Bergleuten in diesem Forum und deren Aussprache... Schade, dass keiner darüber berichtet!?!
Das wäre wohl "uninteressant" und vor allem nicht gewollt! Der Geuskens heizt doch die Stimmung nicht umsonst so an ...
Trotzdem finde (nicht nur) ICH diese Aussprache wichtig - und schöööön :D :D :D
kaeferfreund hat geschrieben:Die DSK und evonik wollen sich aus der Verantwortung schleichen, das müssen wir gemeinsam als Saarländer verhindern!
Da hst Du vollkommen Recht!
whitechristmas hat geschrieben:Ich lasse mich gerne an dem messen, was ich hier geschrieben habe, ich werde wenn es sein muss, mit Euch auf die Strasse gehen und für neue Arbeitsplätze für Euch kämpfen.
Auch ich!!! Und viele hier!!! Wir werden es schaffen - GEMEINSAM!!!
prokids hat geschrieben:Als Gruß vielleicht statt "hört auf" bzw. "hört auf" neuerdings "Glück voraus"!?!
Der Gruß gefällt mir!!!

MountainChost
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von MountainChost » Mi, 27.02.2008 16:00

Glück voraus !

sehr guter Vorschlag


Gruß aus Bebwellingen

WalterN

Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von WalterN » Mi, 27.02.2008 16:06

Hallo haueruntertage,
ich würd mir wünschen...das wir fair zu einander sind und jeder auch mal die andre seite versteht!! krieg brauchen wir nicht...vieleicht ein bisschen mehr miteinander
So weit kommt es noch, dass sich Landsleute gegenseitig auf die Hörner hauen ... wir sitzen alle im gleichen Boot. Ich hätte kein Problem damit, mit Euch gemeinsam zu protestieren ... wenn Ihr nicht weiter arbeiten dürft, müßt Ihr entsprechend abgefedert werden und das in dem Umfang, dass Eure Existensen (Eure Häuser) gesichert sind.

hört auf für Bergleute, hört auf für die Abzocker in Politik und Wirtschaft ...

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UnusualSuspect
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von UnusualSuspect » Mi, 27.02.2008 16:21

"Glück voraus!" ist ein super Vorschlag, der beiden Seiten was positives sehen läßt...

Ich hab mir im Zusammenhang mit dieser Diskussion Bergleute / Bergbaubetroffene auch wieder die Diskussion im Jugoslawienkrieg in Erinnerung gerufen, als man sich fragte, wie konnte ehemalige Nachbarn sich später an die Gurgel gehen. Nur weil irgendwann die Führung der jeweiligen Volksgruppen beschloss, dass man nun gegen sich sein musste, geschahen die schlimmsten Unrechte der Menschheit.

Der Vergleich ist nicht ganz zutreffend natürlich, aber ich möchte nur zum Ausduck bringen, dass jegliches Auseinanderdividieren vermieden werden sollte und suggestive Medienberichte oder Lobbyarbeit ignoriert werden sollte. Nur so klappts.
ROCK THE DSK !!!

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Ponch
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von Ponch » Mi, 27.02.2008 23:47

Ich habe ein tolles Gefühl, wenn ich hier lese, dass es auch Bergleute gibt, die Verständnis zeigen! Dafür meinen vollen Respekt!!

Es wär auch toll, wenn DU diese Meinung an einige Deiner Kollegen weitergeben könntest!! Kein Bergbaugegner ( ich bevorzuge -betroffener, wobei auch ihr betroffen seid!!) will die Arbeitsplätze vernichten. Es ist eher der Selbsterhaltungstrieb, um die eigene Existenz zu schützen, ähnlich wie Du es beschreibst!

Die Idee mit gemeinsamer Demo gefällt mir immer besser, je länger ich drüber nachdenk!!

Ich wäre bereit, im Schulterschluss mit den auf die andere Weise Betroffenen zu demonstrieren, um denen, die sich aus der Verantwortung stehlen wollen (dazu wird es wohl zweifellos kommen), zu zeigen, dass es so nicht geht!!

Klasse Sache! Wir müssen gemeinsam als Saarländer kämpfen, damit unser Land eine Zukunft fern ab von der Idee "Saarland-Pfalz" haben kann...

Glück voraus

^^übrigens auch klasse...^^

zwischendenFronten
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Re: aus der sicht eines bergmanns

Beitrag von zwischendenFronten » Do, 28.02.2008 1:15

Grundsätzlich finde ich die Idee einer gemeinsamen Demo sehr gut.
Leider bin ich mittlerweile der Ansicht, dass dies wahrscheinlich nicht machbar ist.
In unseren Reihen gibt es leider immer noch welche, die den Schuss noch nicht gehört haben.

Aber leider muss ich auch hier im Forum den Eindruck gewinnen, dass eine gemeinsame Aktion nicht machbar ist. Ich verfolge dieses Forum schon seit den Anfängen, zuerst als Gast und jetzt Mitglied, weil ich die Betroffenheit und auch meine echte Anteilnahme an den nicht mehr zumutbaren Verhältnissen zum Ausdruck bringen wollte. Ich habe selbst viele Freunde, Bekannte und Verwandte im Raum Körprich, Bilsdorf, Piesbach, Nalbach und Saarwellingen. Diese können bestätigen, dass dies nicht erst seit dem Abbaustopp, der mich meinen Arbeitsplatz kostet, der Fall ist, sondern schon eine ganz geraume Zeit früher. Bei Beben der Stärke 2,0 können vielleicht einige dies noch als übersensibel abtun. Aber auch dies ist nicht richtig. Jeder Mensch reagiert anders. Manchen macht es etwas aus, andere haben vielleicht ein dickeres Fell. Ganz enttäuschend ist für mich das Verhalten bei aufgetretenen Schäden. Selbst wenn bei manchen Häusern vielleicht bauliche Mängel (selbst bei Bauten, die von namhaften Firmen ausgeführt werden, können Mängel nicht ausgeschlossen werden) vorliegen, wären diese Mängel nicht aufgetreten, wenn es die Erschütterungen nicht gegeben hätte. Ich kann den Ärger sehr gut nachvollziehen, da ich selbst ein Haus gebaut habe, so gut ich es konnte und wusste und möchte dieses Haus auch nicht zerstört bekommen. Und wenn dann der Schaden bezahlt oder ausgebessert werden soll, bekomme ich zu hören, dass ich beim Bau alles falsch gemacht habe. Dass Euch dann der Hut hochgeht, ist für mich absolut nachvollziehbar. Und wenn dann ein Beben wie am Samstag, den 23.02. auftritt, wo außer den aufgetretenen Gebäudeschäden auch Schaden für Personen nicht mehr ausgeschlossen werden können(zum Glück sind nur leichte Personenschäden aufgetreten) dann ist der Punkt des Zumutbaren endgültig überschritten. Und ich kann Eure Aufregung vollkommen nachvollziehen.

Ich habe in den letzten Tagen sehr genau das Forum verfolgt und festgestellt, dass Mitglieder, die vor einer Stunde noch den Eindruck erweckt haben, dass man mit Ihnen sachlich über die Angelegenheit diskutieren könnte in den nächsten 2- 3 Stunden wieder in die andere Extreme verfallen sind. Ich habe dies über mehrere Beiträge im Forum überprüft und wundere mich sehr über diese Meinungsänderungen.

Es bringt auch nichts über Subventionen, die "großzügige Absicherung" der Begleute usw zu reden. Unwahrheiten, Halbwahrheiten werden auch nicht wahrer je öfter man diese Argumente wiederholt. Diese Diskussion bringt Euch nicht weiter und hilft auch uns nicht.

Ich hoffe, dass eine Lösung für Euch gefunden wird, dass Ihr wieder in Ruhe und ohne Schäden leben könnt, auch wenn dies den Verlust meines Arbeitsplatzes bedeutet, da die Lösung für Euch nur ein endgültiger Abbaustopp sein kann.

Für uns hoffe ich, dass Regelungen gefunden werden, die die Auswirkungen vielleicht erträglicher machen.

Ich würde mich über eine gemeinsame Aktion wirklich sehr freuen, sehe aber nicht allzu große Realisierungschancen.

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