Quelle: SRonline
http://www.saarbrueckerzeitung2.de/geon ... E51REH7S.1
Ganz schön link die LINKEN
Oskar Lafontaine sieht Kohlestiftung als Lösung
Parteichef der Linken sprach sich in Fraulautern für weiteren Abbau an der Saar aus
Oskar Lafontaine, Parteichef der Linken, sprach am Freitag in Fraulautern von einer Bergbaukrise, die ähnlich zu lösen sei wie einst bei der Stahlindustrie. Die Linke stehen für einen weiteren Kohleabbau an der Saar.
Von SZ-Mitarbeiterin Heike Theobald
Fraulautern. Etwas mehr als 200 Zuhörer kamen am Freitagnachmittag ins Vereinshaus Fraulautern zu Oskar Lafontaine, der dort seiner Position zum Thema Bergbau Nachdruck verlieh. "Ich bin ein Freund der Saarbergleute, das war so und das wird auch immer so bleiben", sagte der Parteivorsitzende der Linkspartei. Er bekräftige seine Forderung, die Krise im Saarland ähnlich zu lösen wie damals bei der Stahlkrise, nämlich mit der Gründung einer Kohlestiftung.
Landesvorsitzender Rolf Linsler sprach zu Beginn der Veranstaltung den Bergleuten Mut zu, lobte sie für ihre Kampfbereitschaft. Unter den Zuhörern waren nur einige wenige Bergbaubetroffene. Theo Raber meldete sich noch während Linslers Ansprache zu Wort: "Man sollte bei der ganzen Euphorie nicht die Bergbaubetroffenen vergessen." Seiner Meinung nach müsse eine Lösung gefunden werden, die beide zufrieden stellen.
Mit seiner Meinung lag er nicht weit von der Haltung der Linken weg. Allerdings sahen Linsler und später Lafontaine in ihrer Rede die Landesregierung in der Pflicht. Kohle und Stahl prägten schließlich immer schon das Saarland, so der Parteichef. "Man kann die Zukunft des Bergbaus so oder so sehen, eines muss jedoch klar sein: Die Politiker an der Saar dürfen sich niemals an die Spitze derer stellen, die gegen den Bergbau sind, sie müssen wissen wo sie herkommen und dürfen ihre Herkunft niemals verleugnen", sagte Lafontaine. Ähnliche Mittel wie bei der Stahlkrise müssten zum Einsatz kommen. "Die Belange können durch eine Kohlestiftung geregelt werden, dabei bleibe ich", so Lafontaine weiter.
Er übte harsche Kritik an der Vorgehensweise der Landesregierung.
"Ich bin der Meinung, dass der Ministerpräsident des Saarlandes mit seiner Aussage, ein Abbau kann nur noch aufgenommen werden, wenn zweifelsfrei feststeht, dass es zu keinen weiteren Erschütterungen kommt, zu weit gegangen ist", erklärte Lafontaine. Wenn die RAG Deutsche Steinkohle einen Plan vorlegen könne, der die Aussicht bietet, dass ein Abbau fortgesetzt werden kann, dann solle man dies versuchen. Natürlich sollten die Planungen eine technische Gewähr haben, die Beben wie am 23. Februar ausschließen.
