Ich möchte hier an dieser Stelle einmal ein paar meiner Gedanken zur aktuellen Situation niederschreiben.
Vorher möchte ich betonen, dass ich selbst keine bergbaubedingte Schäden an meinem Haus, aber sehr gute Bekannte habe, deren Wohneigentum von Bergschäden massiv betroffen ist. Wie mein Name schon sagt, befinde ich mich im Vorruhestand, bin also auch nicht mehr von der RAG/DSK abhängig, so dass ich hier sozusagen "frei Schnauze" plaudern kann. Allerdings stehe ich noch mit sehr vielen ehemaligen Mitarbeitern von mir, die noch DSK – Angehörige sind, in engem Kontakt, und versuche, mich dort auf dem Laufenden zu halten.
Meiner Meinung nach ist noch nicht Schluss mit dem Bergbau an der Saar!
Die RAG/DSK:
Die RAG/DSK versucht nun erstmal, Zeit zu gewinnen. Sie kann nicht einfach auf die Schnelle Subventionsgelder, die bereits verplant sind, umschichten, da der Bergbau ein ziemlich träges Unternehmen ist. Und da auch anscheinend keiner dieser Herren an ein so gravierendes Ereignis gedacht hat gibt es momentan auch keine Alternativpläne für so einen Vorfall. Also versucht man Schadensbegrenzung, in dem man im Saarland gerade soviel Kohle fördern will, um die Grundversorgung der saarländischen Kraftwerke zu decken, zum einem, damit man nicht irgendwelchen Regressforderungen ausgesetzt wird (weil man kein Geld hat um die zu zahlen; Subventionen sind zwangsgebunden, d.h. es gibt nur Geld für geförderte Tonnage und nicht für andere Ansprüche) und zum andern, weil man nicht 2000 Kumpels von der Saar an der Ruhr beschäftigen kann ohne dort Mitarbeiter auf die Strasse zu setzen; Entlassungen darf es wegen der bestehenden Verträge über sozialverträglichen Personalabbau keine geben und einfach mal so 2000 neue Arbeitsplätze schaffen können die auch nicht! Außerdem…warum sollte in NRW saarländische Bergleute beschäftigt werden? Die haben doch dort selbst genug zu tun mit ihren Sorgen! (siehe NOKIA usw.). Also, was wollen die tun? Weiter Kohle abbauen und beten…..
Unser MPM:
Nach dem wirklich katastrophalen Beben im Februar hat sich unser MPM erstmal weit aus dem Fenster gelehnt, als er vom "Ende" des Bergbaus an der Saar sprach. Mittlerweile (und anscheinend nach einigen Gesprächen mit seiner Freundin "Änschi") ist ihm wohl klargeworden, dass er die von ihm geschaffenen Arbeitslosen wohl selbst finanzieren müsste (die Geister, die ich rief…), da er keinerlei Zuschuss aus Berlin erwarten und er auch nicht einfach mal ein paar tausend Arbeitsplätze aus dem Hut zaubern kann. Und man sollte bedenken, dass die Bergleute und ihre Familien auch ein Wirtschaftsfaktor sind; sie kaufen mit ihren Löhnen und Gehälter in saarländischen Geschäften ein. Somit fließt ein großer Teil der Subventionen in saarländische Kassen und Kommunen, obwohl sich das Saarland die letzten Jahre geweigert hat, irgendwelche Zuwendungen für den Bergbau zu zahlen. Und wo geben die Bergleute ihr Geld aus, wenn sie nach NRW ziehen müssen, um dort zu arbeiten??
Und schon isser am zurückrudern, unser MPM….
Heiko Maas:
Meiner Meinung nach der einzige, der die Sachlage, was der Saarwirtschaft und dem saarländischen Arbeitsmarkt blüht, wenn von heut auf morgen alles dicht ist auf dem Bergwerk Saar, richtig erkannt hat (das sage ich, obwohl ich kein wirklicher Freund der SPD bin!). Der Bergbau an der Saar ist endlich, das weiß er genauso gut wie jeder von uns, nur es geht eben nicht ruck - zuck, wie es einige andere großspurig versprechen oder fordern! So etwas muss man – auch wenn es einigen nicht passt – moderat und wohlüberlegt angehen, sonst kommt irgendwann vielleicht das böse Erwachen. Und das scheint auch unser MPM so langsam einzusehen, nur öffentlich zugeben kann er das natürlich nicht!
Die Grünen:
Naja, nächstes Jahr sind Wahlen, jede Stimme zählt und ich habe den Eindruck, die versuchen, ihr Fähnchen immer in den Wind zu drehen. Wenn man weiß, dass man nicht in die Lage kommen wird, seinen Versprechen auch mal Taten folgen zu lassen, (weil man eben als Partei zu klein ist) kann mal viel erzählen von der alternativen Sache. Die Realität ist aber meist ne andere….
Die Gelben:
Siehe den Abschnitt oben…und dass eine Umschichtung von Subventionsgeldern nicht so einfach machbar ist, müsste auch ein Herr Hartmann wissen. Möglicherweise gibt es da wirklich Klauseln im europäischen Recht (und der H. Hartmann hat die ruck - zuck gefunden, unser MP sucht immer noch ohne Erfolg danach), die so was möglich machen würden, aber das müsste erst einmal geprüft werden. Und bis da alles in trockenen Tüchern ist (bei dem Tempo, dass unsere EU- Abgeordneten an den Tag legen) ist es wohl 2018, der Bergbau in Deutschland ist bis dahin eh Geschichte…und die FDP hatte Recht. Nur, was oder wem nutzt das dann noch??
Die Linken:
Oskar ist zurück! Er, der Schrecken der Grünen und Gelben, was die 5 % - Hürde angeht, geht auch auf Stimmenfang. Und da andere bereits bei den Bergbaubetroffenen buhlen nimmt er sich eben derjenigen an, die das "arbeitende Volk" darstellen. Sozusagen. Na das passt doch! Zu einer Linkspartei!
So, ich hoffe mal, dass ich mit diesen meinen Gedanken zur aktuellen Situation nicht zu vielen Leuten auf die Füße getreten bin und dass nicht jeder alles ernst nimmt, was hier geschrieben steht, obwohl es wirklich ein sehr ernstes Thema ist.
Ich berufe mich auf meine Meinungsfreiheit!

Mit freundlichem hört auf