Der Ortsvorsteher Heinrich Bauer schrieb unter:
http://ortsvorsteher.reisbach.net/2008/ ... -der-igab/
"Am Montag, den 29.09.2008 eine Demonstration der IGAB Reisbach, zusammen mit den Interessengemeinschaften der Nachbargemeinden (Saarwellingen, Nalbach, Bilsdorf, Körprich, Falscheid, Hoxberg usw.) statt. Gegen 19:30 Uhr waren ca. 200 Menschen anwesend, davon etwa die Hälfte Reisbacher. (Es waren nie und nimmer 400 - wie die SZ berichtete). Nach den Fraktionsvorsitzenden konnte ich reden. Ich glaubte, dass die Rede ( PDF-Datei) für Klarheit in der Beziehung zwischen mir und der IGAB Reisbach sorgen würde. "
Hier die Rede des Ortsvorstehers von Reisbach, Heinrich Bauer, im Wortlaut:
"Wortlaut meiner Rede bei der Demonstration der IGAB Reisbach am Montag, den 29.09.2008, 19:30 Uhr, vor der
Verwaltungsnebenstelle Reisbach
Ja, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Reisbacher, ich hab sicherlich hier den
schwersten Part heute Abend.
Nachdem ich immer wieder höre, was ich nicht mache und was ich falsch mache,
ganz kurz zwei, drei Erklärungen:
Mein Verhältnis zur IGAB Reisbach ist seit der Gründung im März 1992 - gelinde
gesagt - sehr schwierig. Zu der Zeit, zu der damaligen Zeit, war ich 1. Beigeordneter
der Gemeinde Saarwellingen und stellvertretender Ortsvorsteher in Reisbach.
Frau Josefa Schröder wirft ein "und du hast bei der Grube Dr. Schäfer geschafft!
Meine Antwort: Das stimmt, Josefa, jawohl.
Das Verhältnis hat sich seit dieser Zeit nicht gebessert. Seit dem werde ich von
Ihnen beschimpft, weil ich mich nicht an ihren Demonstrationen beteilige, weil ich
mich nicht einreihe.
Ich werde aber auch beschimpft von den Bergbaubeschäftigten, weil ich mich immer
wieder gegen den Bergbau ausspreche.
Damit muss ich leben, das ist so und das halte ich auch aus.
Als es nach dem Beben am 23.02. diesen Jahres durchsickerte, dass es unter
Reisbach noch einmal einen Abbau geben werde, habe ich mich sofort dagegen
ausgesprochen und dafür eingesetzt, dass weiterer Kohleabbau unter Reisbach nicht
mehr genehmigt wird. Ich habe u.a. beim Termin in der Staatskanzlei am 16.05.08
dem MP einen Brief übergeben, aus dem ganz klar hervorging, dass ich und die
Mehrheit der Reisbacher keinen Kohleabbau unter Reisbach mehr wünschen. In
vielen anderen Gesprächen an den verschiedenen Orten habe ich immer darauf
hingewirkt.
Trotzdem wurde dann am 16.09. der Abbau des Strebs 8.7 West von der
Bergbehörde genehmigt.
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass dieser Abbau
für Reisbach nicht gut ist. Deshalb habe ich in meiner Eigenschaft als Ortsvorsteher
gegen diese erteilte Genehmigung protestiert.
Ich unterstütze als Gemeinderatsmitglied und Ortsvorsteher auch die
Vorgehensweise der Gemeinde, die alle Rechtsmittel ausschöpfen will, um diesen
Abbau zu verhindern. Die Gemeinde und alle, die Einwände geltend gemacht haben,
haben diese rechtliche Möglichkeit.
Wir leben nämlich – und Gott sei Dank - nicht in
einer Bananenrepublik! Ein Gericht allerdings wird letztendlich über den Abbau
entscheiden und ein Urteil fällen.
So, noch eine Bemerkung, dann werden Sie auch wieder pfeifen:
(Mikrofon fällt kurzfristig aus)
Ich habe mich bisher auf Grund des schlechten Verhältnisses – woran vielleicht ich
auch selbst schuld bin, das glaube ich, denn ich habe mich nie einbinden lassen, ich
habe mich auch nie einschüchtern lassen von der IGAB - ich habe mich noch nie an
den Protestaktionen der IGAB Reisbach beteiligt und werde es auch in Zukunft nicht
tun.
Ich versuche mit anderen Mitteln Reisbach und den Reisbachern zu helfen. Als
Ortsvorsteher von Reisbach muss mir daran gelegen sein, mit allen Institutionen gut
zusammenzuarbeiten. Dazu bin ich bereit. Ich werde aber nicht an den Aktionen der
IGAB teilnehmen.
Ich bin wie viele hier der Meinung, Reisbach hat eine Zukunft und für diese Zukunft
will ich mich auch weiterhin einsetzen, auch über den 07. Juni 2009 hinaus. Ob als
Ortsvorsteher oder einfacher Bürger, das werden die Reisbacher entscheiden
müssen. Sollte es auf demokratischem Wege eine Mehrheit gegen mich geben im
Ortsrat, werde ich das akzeptieren.
Ende"
http://ortsvorsteher.reisbach.net/wp-co ... datei2.pdf
Wir haben uns über die Rede des Ortsvorstehers sehr gewundert! Einerseits hat er selbst mal auf der Grube Dr. Schäfer gearbeitet und beteiligt sich eventuell aus einem Loyalitätskonflikt heraus nicht an den Demonstrationen der IGAB. Andererseits sagt er, er versuche mit allen Mitteln, den Reisbachern zu helfen und dass er keinen Kohleabbau unter Reisbach mehr wünsche. Dies klang in unseren Ohren mehr als halbherzig, zumal er sich an den Aktionen der IGAB auch in Zukunft nicht beteiligen will.
Mit seinen Worten schadete er den Bürgern Reisbachs mehr, als dass er ihnen nutzte. Mit seiner Behauptung, es seien nur 200 Demonstranten bei der Demo in Reisbach gewesen, versucht er scheinbar bewusst, den Bürgerprotest zu verharmlosen und zu relativieren. Wenn er wirklich auf der Seite seiner Bürger wäre, hätte er solche Aussagen unterlassen!
Im Übrigen können wir nur die Zahlen der Polizei unterstützen: 400 bis 500 Demonstranten waren am Montag in Reisbach!!!
S. und W. Schäfer