
Bevor ich mich in elend langen Ergüssen auslasse... Nachstehend ein Link der Taz, der die aktuelle Situation sehr treffend beschreibt: http://www.taz.de/1/leben/internet/arti ... er-freaks/
Ohne jetzt bei wkw nachgeschaut zu haben... es erstaunt mich nicht, dass derzeit gerade Informatiker so aktiv sind. Ist jemand ohne Informatikhintergrund in der Lage zu beurteilen, dass das Sperrgesetz zum einen technisch unwirksam und nicht umzusetzen ist? Zum anderen könnte die Umsetzung eine ideale Basis für die Errichtung einer Zensurinfrastruktur sein. Demokratisch wirksame Kontrollmechanismen gibt es quasi nicht. Ähnliches geschieht im Moment im Bereich der Computerspiele. Da werden volljährige Computerspieler benutzt um als Entschuldigung für irgendwelche Amokläufe zu dienen, während man z.B. Schützenvereinen (meines Erachtens nach zu Recht) zugesteht ihrem Hobby nachzugehen. Die Diskussion über die Reform der Urheberrechte kommt erst ins Rollen.UnusualSuspect hat geschrieben:Also ich finde die Idee auch ganz lustig mit dieser Piratenpartei, wenn ich mir allerdings anschaue wer hier mit welchem Programm ins Rennen geht, dann komme ich schon ins Grübeln. Dank WKW kann man ja jeden, der auf der Liste steht auch im Web finden. Alles Informatik-Studenten oder Informatiker, die ohnehin als schwierige Zeitgenossen gelten ().
Die Konsequenz ist, dass sich gerade die Gruppen auflehnen und derzeit auch diejenigen sind, welche die Zeit erübrigen können schnell einen Gegenpol zur aktuellen Entwicklung aufzubauen. Dem Internet sei dank. Das sich darunter viele junge, unerfahrene Idealisten befinden mag sein. ABER sie tun was und derzeit sind genau sie die Spezialisten, die am besten bewerten und auch vermitteln können, dass die Debatte derzeit nichts anderes als die potentielle Einschränkung der wichtigsten Grundrechte sind.
Wie auch bei den Grünen wird sich erst mittel- und langfristig zeigen, ob die Piraten ihre Themen vertreten können. Ebenso relevant wird übrigens sein, wie schnell die etablierten Parteien die Ziele der Piraten ins eigene Programm aufnehmen. Die Woche habe ich mit Verwunderung aufgenommen, dass unser Peter Altmaier bei Abgeordnetenwatch eine Position zur CDU geäußert hat, die sich bislang zu Null Prozent mit dem vereinbaren lässt, was bisher im Bereich Netzsperren gelaufen ist. Mal sehen, ob er "seine Meinung" oder wirklich die neuen Ziele der CDU formuliert hat. http://www.abgeordnetenwatch.de/peter_a ... ml#q198664
Insbesondere mit dem Schwerpunkt auf den Bürgerrechten, dem eisernen Verfechten des Grundgesetzes, das Ziel anstatt des überwachten Bürgers die transparente Regierung zu bekommen lässt mich persönlich die Pakete der anderen Parteien hintenanstehen. Wer erwartet heute denn noch etwas von "seiner" Partei. Gib mal "bauchschmerzen umfallen" oder "verräterpartei" bei google ein. Dieser Effekt gilt auf allen möglichen Ebenen für alle Parteien, nicht nur für die SPD. Die Leute sind derzeit nicht, wie immer wieder betont wird, politikverdrossen. Sie sind parteiverdrossen!UnusualSuspect hat geschrieben:Man muss das ja mal nüchtern betrachten: sich nur zu ein paar Nischen-Themen zu äussern ist zwar aller Ehren wert, aber bringt dem Wähler im gesamten nicht weiter.
Und genau hier sehe ich das anders. Wir werden eine Änderung der aktuellen Fehlentwicklung, z.B. auch dass im Moment Konzerne und Lobbyisten nach Meinung Vieler in Berlin mehr den Ton angeben, als die gewählten Volksvertreter, nur dann ändern, wenn wir signalisieren was falsch läuft. Das geht mit einer Protestpartei und heren Zielen. Sie es einfach als Spende an. Wenn mehr als ein Prozent die Piratenpartei wählt kommt Geld in die Kasse. Wenn gar 2 oder mehr Prozent rauskommt werden die bestehenden Parteien sich bewegen. Davon bin ich überzeugt. ZEIT ZUM ÄNDERN. Das kann man sehr wohl auch als Mitglied oder Unterstützer der etablierten Parteien. Nur selbst bewegen und Flagge zeigen muss man sich schon.UnusualSuspect hat geschrieben:Meine Stimme möchte ich sinnvoll anlegen und da braucht es verschiedene sachbezogene Zuordnungen. Wir streiten uns ja meistens über die Frontmänner und -frauen der Bundespolitik (oder Landespolitik), die sachliche Arbeit machen aber ganz andere im Parlament, das sollte man nicht vergessen.
Und hier ein paar idealistische Frischlinge ins Rennen zu schicken, mag zwar die idealisitische Seele beruhigen, bringt aber keinen Pfifferling.
In der Zeit bis zur nächsten Wahl haben die Piraten dann die Möglichkeit zu zeigen, ob im Moment nur ein Strohfeuer hochkocht oder ob man in der Lage ist ein rundes Programm abzuliefern.
Mist. Ich wollte mich doch eigentlich kurz fassen
