Zu „IGAB erfolglos, nicht rechtlos“, SZ vom 29.10.2004

Mit Ihrer Aussage „IGAB erfolglos, aber nicht rechtlos“, versucht die DSK ganz offensichtlich die vom Bergbau Betroffenen auseinander zu dividieren. Das ist der „feine Stil“ dieses vom Steuerzahler schon seit 50 Jahren künstlich am Leben erhaltene Unternehmens. Die Wertschöpfung beträgt hier gleich Null. Die Aussagen zeigen aber auch auf, welche Angst dort vorherrscht, dass die Verwaltungsgerichte anders entscheiden könnten, als sich die Kohlen-Lobby das wünscht.

Das wir vom rücksichtslosen Bergbau betroffenen „dicke Bretter bohren müssen“ und von der Politik im Stich gelassen werden, wissen wir. Was wurden hier schon Reden geschwungen, aber geändert hat sich nichts. Was gab es ein Geschrei, als im April 2001 Richter des Verwaltungsgerichts Saarlouis die Kohleförderung unter Wohngebiet einstellten. Aber wie konnte es anders sein, dieses Urteil wurde, für meine Begriffe auf Druck interessierter Stellen, wieder schnell einkassiert.

Dass die Bergämter immer wieder zu gunsten des Bergbaubetreibers entscheidn, kann nicht verwundern. Hier sitzen hochbezahlte Bergleute, weche sich ihren Stuhl wohl nicht absägen. Aber die vom Bergbau gebeutelten Bürger müssen sich über eines im klaren sein, solange tausende Betroffene zu Hause hinterm Ofen sitzen bleiben und dieses unmenschliche, unwürdige Treiben über sich ergehen lassen, wird sich nichts ändern. Glauben wir nicht dem leugnen, herunterspielen und verharmlosen der Verantwortlichen. Wir wurden bisher nur ausgetrickst und über den Tisch gezogen.

Nur gemeinsam sind wir stark.

Franz-Josef Eckle, Reisbach