Günstiger Strom für die Industrie

Preise fünf Prozent niedriger als 1998 / Staatsanteil stieg auf das Zehnfache

Berlin, 18. Oktober 2004 – Die Strompreise für die mittelständische Industrie sind 2004 trotz wachsender staatlicher Belastungen rund fünf Prozent günstiger als 1998 zu Beginn des Wettbewerbs. Das ermittelte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, nach Erhebungen des Bundesverbandes der Energieabnehmer (VEA), Hannover.

Der Wettbewerb im Strommarkt habe für kleine und mittlere Betriebe anfangs Preisnachlässe von 35 Prozent gebracht. Ab 2001, so der VDEW, wirkten dann steigende Brennstoffkosten sowie die Verzehnfachung von Steuern und Abgaben preistreibend.

Die Stromrechnung zum Beispiel einer Maschinenfabrik mit 300 Beschäftigten betrage 2004 im Mittel 11.400 (1998: 12.000) Euro im Monat. Der Staatsanteil kletterte dabei von zwei auf 21 Prozent, erläuterte der VDEW. In diesen Werten sei allerdings die Stromsteuer enthalten, die den Unternehmen zum großen Teil erstattet werde. Unterm Strich bleibe der Industrie im Vergleich zu 1998 ein spürbarer Preisvorteil.

Stromrechnung: Staatslasten steigen stark

Entwicklung der Strompreise für die Industrie Indexwerte, 1998 = 100 Prozent

  Index
1998 = 100
Staatsanteil*
in Prozent
1998 100 2
1999 95 4
2000 65 10
2001 69 13
2002 74 13
2003 85 23
2004 95 21

* Erneuerbare-Energien-Gesetz, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, Konzessionsabgaben. Einschließlich Stromsteuer, ohne Mehrwertsteuer.

Quelle: Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin

Basis: Erhebungen des Bundesverbandes der Energieabnehmer (VEA), Hannover. Mittelwerte aus jeweils fünf verschiedenen Verbrauchs-Beispielen von Kunden im verarbeitenden Gewerbe. Sie werden im Mittelspannungsbereich mit Strom beliefert.