Schlechter Stil

Zum Bergbau-Gegener wird man nicht geboren, sondern gemacht !

Betrifft:“Morddrohungen gegen Kohle-Manager an der Saar“ in der SZ vom 11.März 2005 , 1.Seite

Was hat die Redakteure bewogen, eine lauwarme DSK-Information zum Aufmacher der Saarbrücker Zeitung zu machen? Aus einem ähnlich aufgeputschten ‚Fall‘ (vielleicht der gleichen Person?) war doch vor Jahren ebenfalls von der SZ-Redaktion ein Stein von Verdächtigungen und Beschimpfungen ins Rollen gebracht worden, der die gegnerischen Kohleparteien ’nachhaltig‘ emotionalisiert hat.

Wann kümmerten sich denn Innenstaatssekretär und Staatsschutzabteilung darum, wenn vom Bergbau TAUSENDE von Menschen durch schlimmste „seismischen Erschütterungen“ an Eigentum und Gesundheit geschädigt wurden? Kaum tritt mal – nachdem sich selbst Saar- Ministerpräsident Peter Müller schützend vor die bedrohten Bürger gestellt hat – bei den ERDBEBEN eine Pause ein, wagt sich der für die Presse zuständige Herr Pohmer von der DSK mit gezielten Angriffen an die Öffentlichkeit. Wer hat denn ein Interesse daran, die Ohrfeige oder Verbalattacke von Bürgern als Verursacher eines „aufgeheizten Klimas“ zu stempeln?

Liegt der Grund für solche Reaktionen nicht vielmehr in dem vom Bergbau seit Jahren verursachten Erdbebenterror, den viele Bürger einfach nicht mehr aushalten können? Statt immer die andern zu meinen, sollte die DSK lieber mal ihren Appell an die Besonnenheit selbst beherzigen ! —- Und sie soll fair bleiben !

Bis jetzt hat schließlich niemand der DSK die Urheberschaft unterschoben, dass in Reisbach einem öffentlich bekannten „Gegner“ von den Mitstreitern für Subventionen und Privilegien eine handfeste Belehrung angedroht wurde.

Und die kürzlich vor dem Lebacher Meinungsaustausch der Bergbaubetroffenen mit Peter Müller und Experten versuchte Blockade des Versammlungsortes durch Hunderte, mit Bussen herbeigekarrten Bergarbeitern ist auch kein Ruhmesblatt für DSK und IGBCE-Gewerkschaft.

Wem fällt da nicht spontan das fehlende Gefühl für Rechtsstaatlichkeit ein, als (1997) durch Parlaments- und Autobahnblockaden, durch Nötigung und Freiheitsberaubung seitens der Kohle-Anhänger die Kohlekompromiss-Parteien unter Druck gesetzt wurden………………..

Seltsam:Noch vor Monaten nannte ein SZ-Redakteur diese nicht verfolgten Massen-Provokationen „am Rande der Legalität“, obwohl es sich eindeutig um kriminelle Tatbestände handelte.

Was kann mit der Aussage „Wir wollen nicht die Bürgerinitiativen gegen den Bergbau anklagen“ oder mit dem Hinweis auf eine Partei, die den Subventionsbergbau ablehnt, anderes gewollt sein, als unterschwellig einen raffinierten Zusammenhang herzustellen?

Der hochbezahlte Herr Pohmer hätte lieber mal die ’neue‘ DSK-Karte mit den Sandsteinbänken, den Zeitplan für den weiteren Abbau bis Primsmulde 8 oder die echten Personalbewegungen bei der DSK-Saar in den letzten Jahren veröffentlichen sollen.

So lange sich bei der DSK -Öffentlichkeitsarbeit und bei der Schadensregulierung nichts ändert, gilt der Erfahrungssatz weiter:

Zum Bergbau-Gegener wird man nicht geboren, sondern gemacht !

Peter Haberer, Lebach/Saar