Zukunftsperspektiven für Bergschäden an der Saar

Raubbau mit Verzicht auf schadensmindernden Blasversatz und Psycho-Terror durch Hunderte von Erdbeben

Mit artigen Worten dankte Bergwerksdirektor Bronder für die Unterstützung, als in Berlin die Kohlesubventionen über 17 Milliarden Euro ausgehandelt wurden. Zu Gast war der Stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Freese, der seit 15 Jahren mal wieder eine Grube von innen sah. Er war voll des Lobes für die „Führungsriege“ des Bergwerks Saar wegen des immensen bergbaulichen Fortschritts.

Aus der Sicht der Bergbaugeschädigten handelt es sich um Rückschritt, sei es der Raubbau mit Verzicht auf schadensmindernden Blasversatz, sei es der Psycho-Terror durch Hunderte von Erdbeben in der Region oder die nach wie vor unbefriedigende Schadensregulierung durch den Schädiger.

Vor der Presse tönte Freese, der saarländische Ministerpräsident „bereue den Tag, an dem er als Oppositionsführer den Auslaufbergbau zum politischen Wahlprogramm seiner Partei gemacht habe“. Und: „Die saarländische Landesregierung muss ihre Politik des Auslaufbergbaus endlich aufgeben.“ Für Freese zählt nur der langfristige Bestand des Bergwerks Saar, das in den kommenden Jahren Nachwuchskräfte für unter Tage benötige.

Bronder sekundierte: Das Bergwerk verfüge über 80 Millionen gewinnbare Kohlenvorräte, die eine Laufzeit von 20 Jahren garantieren. Außerdem habe die DSK “ bereits über 200 Millionen Euro für ein modernes Förderkonzept investiert“. Klar, dass es bei so viel „Zukunftssicherheit“ der steuerfinanzierte Kohleabbau durchgezogen wird – ohne Rücksicht auf Verluste!

Es ist zu vermuten, dass Harry Laufer, Regionalvorsitzender des Gesamtbetriebsrates und Aufsichtsratsmitglied, dem hohen Gast die schlimmen Folgen des teuren Subventionsbergbaues in Fürstenhausen oder in Reisbach vorenthalten hat. Jedenfalls stand im RAG-Mitarbeiter-Magazin FOLIO 3/2005 darüber kein Wort !

Peter Haberer, Lebach/Saar . -Bergschadens- und Erdbebengebiet –