Nächtliches Steinkohle-Beben sorgt für Tränen und Wut

Der Müller macht uns noch alle platt!

“Mein Mann ist zuhause umgefallen, ich hatte nur noch Angst, dass er einen Herzanfall erleidet”, “Nach 200 Anrufen und etlichen Ankündigungen von Strafanzeigen haben wir aufgehört die Anrufer zu zählen”, “Eine Schande, ein DSK-Aufsichtsratsmitglied sorgt sich im Landtag um die heimische Kohle und hier werden unsere Altersvorsorgen zerbombt”, “Niemand kümmert sich um die gesundheitlichen Auswirkungen”, “Der soziale Friede ist hier nachhaltig gestört”, “Unsere Presse nimmt Ihre Funktion der ausgewogenen Berichterstattung zugunsten des eigenen Anzeigenkunden nicht wahr”, “Was ist mit dem Lebacher Krankenhaus – was wäre bei einer Operation passiert”, “Ich bin aus dem Bett gefallen”, “Der Müller macht uns noch alle platt”, “Ich hatte nur Angst um die Kinder, sie haben geweint und ich konnte sie kaum mehr beruhigen”, “Warum tut die Aufsichtsbehörde nichts?”, “Bananenrepublik”, “Jetzt kann uns der Müller wieder Donnerstags um 10.00 Uhr, wenn alle arbeiten zur Diskussion einladen”,

“Ich stelle Strafanzeige, so kann es nicht weitergehen”, “Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser werden geschlossen, nur die dürfen lustig weitermachen”, “Jedesmal werden die Beben stärker”, “Die Messwerte der DSK geben nicht das Leid wieder, was uns angetan wird”, “Und Montag kommt die DSK nach Lebach um unseren Volksvertretern zu sagen, wir sollen uns mäßigen“, „Wie lange wollen die noch auf unsere Kosten wirkungslose Methoden probieren?“, „Es gibt einen einfachen Weg die Erdbeben zu unterbinden: Aufhören“, „Nächste Woche schreibt die Saarbrücker Zeitung wieder, dass wir Gewalttäter sind“, „Wann erfüllen Sie wenigstens die Versprechungen aus Ihrem Wahlprogramm 1999 – Herr Müller?“, „Das ist Terror“, …

Obige Aussagen sind nur ein kleiner Ausschnitt der Ohnmachtsäußerungen, welche Bergbaubetroffene aus Heusweiler, Hüttersdorf, Nalbach, Reisbach Lebach und anderen umliegenden Orten in der Nacht vom 18. auf den 19. März vor der Lebacher Polizeibehörde und vor dem Haus des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller von sich gaben.

Anlaß war ein erneutes heftiges – durch den Kohleabbau der Deutschen Steinkohle AG ausgelöstes – Erdbeben im Saarland.

Der Saarländische Ministerpräsident ließ zunächst von der Polizei mitteilen, dass er wegen einer Grippe nicht in der Lage sei noch in der Nacht mit den erregten Erdbebenopfern zu sprechen. Als diese vor dem Haus des Ministerpräsidenten verharrten kam zunächst dessen Ehefrau, die sich geduldig und aufmerksam den Worten der terrorisierten Menschen widmete. “Wir spüren die Erschütterungen auch hier in Eppelborn”, so die Frau des Ministerpräsidenten.

Gegen 2.00 Uhr Nachts kam dann der augenscheinlich gesundheitlich angeschlagene Ministerpräsident hinzu und bat die Diskussion abzubrechen, da er Fieber habe und seine Frau nicht der richtige Ansprechpartner sei. Anlass genug für die Bergbaubetroffenen die Diskussion zu unterbrechen, aber die Fortsetzung zu einer Zeit, in der auch die normalarbeitende Bevölkerung den Termin wahrnehmen kann, zu fordern. SO KANN ES NICHT WEITERGEHEN – HERR MÜLLER!

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