Medienenten: Gefüttert von einer 25 Millionen Euro teuren Kampagne

Letztendlich zahlt immer der Steuerzahler die Zeche

Rag Müller will seinen Konzern umbauen! Den Essener Energie- und Chemiekonzern RAG, mit 21 Milliarden Euro Umsatz und 100.000 Mitarbeitern. Wenn es geht, auf Kosten der Steuerzahler. Sein Plan ist es, die RAG im Wahljahr 2006 als Volksaktie an die Börse zu bringen.

9 Millarden soll der reine Subventionsbetrieb, der RAG wert sein, fünf Milliarden Euro davon sollen in einen Bergbaufonds eingezahlt werd-en, den der Bund gründen soll. Das bringt für den immer klammen Finanzminister Eichel im wichtigen Wahljahr 2006 eine schöne Entlastung der gebeutelten Haushaltskasse und zeichnet in der negativen deutschen Bilanz alles ein klein wenig freundlicher. Dumm nur, dass die Altlasten der nur durch Subventionen überlebensfähigen deutschen Kohle Bergschäden, Rekultivierung und die Pensionen als unberechenbarer Bumerang auf den deutschen Steuerzahler zurückkommen.

Von 1980 bis heute zahlte der leidensfähige Deutsche schon über 100 Millarden € an Subventionen für den Dinosaurier Steinkohlebergbau. Seit Kriegsende sind es insgesamt über 300 Milliarden Euro. Zur Zeit im Schnitt ca. 80 000 € pro Arbeitsplatz/Jahr.

Allein die Haftungsschäden, die der dann als deutscher „Regierungsbetrieb“ handelnde Steinkohlebergbau in den Steinkohlerevieren Nordrheinwestfalen und Saarland anrichtet, werden den Staatsfonds innerhalb weniger Jahre ausgezehrt haben.

Als Beispiel: Der Rhein muss durch Deiche künstlich in seinem Bett gehalten werden, tausend Pumpstationen im Kohlerevier sorgen dafür, dass ausgebeutete Kohlegebiete nicht zu gigantischen Binnenseen voll laufen. Allein im Gebiet des Bergwerk Walsum müssen künftig pro Jahr bis zu hundert Millionen Kubikmeter Wasser abgepumpt werden, um eine Hochwasserkatastrophe für Hunderttausende von Betroffenen zu verhindern. Tag für Tag, Jahr für Jahr über Jahrzehnte hinweg, solange hier Menschen wohnen und leben. Wie lange reicht wohl die Energie und der vermeintliche betriebswirtschaftliche Gewinn der aus diesem Gebiet geförderten Kohle, um die durch die notwendigen Pumpen verursachten Kosten zu decken? – Wäre doch eigentlich eine einfache Kosten- Nutzenrechnung für die Verantwortlichen.

Im saarländischen Fürstenhausen, heute teilweise bis zu 15m tiefer gelegen als vor dem Kohleabbau, wurden im Jahr 2004 36 Millionen € für die Regulierung von Bergschäden aufgebracht bei einem Jahresbetriebsumsatz von 60 Millionen € aus der unter Fürstenhausen geförderten Kohle. Und damit sind bei weitem nicht alle Kosten für die Zukunft gedeckt! Bergbauschäden sind nicht als feststehenden, einfach einkalkulierbare „Fixkosten“, sondern eher als „varibiale Größe“ zu sehen – Folgeschäden für die Ewigkeit! Kosten zur Freude für nachfolgende Generationen! Pro geförderter Tonne weit über 20 €. Das macht die deutsche Kohle so teuer – mit einem fast dreifachen Preis über Weltmarktsniveau. Eine auf alle Ewigkeit chancenlose Kalkulation.

Trotzdem schnattern die Zeitungsenten von RAG Chef Werner Müller immer aufgeregter und lauter durch das Land.:“Neue Zechen und Kokereien braucht das Land.“ Gefüttert werden diese immer wieder neugeborenen „Medienenten“ von einer 25 Millionen teuren Medienkampagne. Da fällt auch für so manch „lahme Zeitungsente“ mal ein Brotkrumen ab,

Letztendlich zahlt immer der Steuerzahler die Zeche. 2,5 Milliarden Euro in diesem Jahr!