Ran an die Arbeit

Leserbrief zu: „Neue Haltestellen an der Strecke nach Völklingen“, SZ vom 03.06.05

Ein scheinbar nur seitenfüllender Artikel in Ihrer Zeitung lässt erneut Rückschlüsse über den Gesamtzustand unseres Saarlandes zu. In Ihrem Artikel mit der Überschrift „Neue Haltestellen an der Strecke nach Völklingen“ und weiter „Land zieht Bau-Termin vor“ stellt der Inhalt eine teilweise Verdrehung der Überschrift dar. Im Artikel ist von einer Verzögerung des Weiterbaus der Saarbahnstrecke nach Völklingen um zwei Jahre auf Grund von Grubenschäden an den Schienensträngen zu lesen.

Diese Meldung lässt aufhorchen. Sie erlaubt Rückschlüsse über den Gesamtzustand unseres Landes nach den vielen Jahren des Steinkohlebergbaues im Bruchversatz. Die Konsequenzen sind verheerend. Zerstörung von Privateigentum, Zerstörung öffentlicher Infrastruktur, jahrzehntelange Verhinderung der Ansiedelung zukunftsfähiger Industrien und jetzt die Verursachung eines Investitionsstaus bei dringend benötigten Projekten zur Aufwertung des Standortes Saarland.

Es ist kein Wunder, dass ob solcher Meldungen der Glaube daran, dass das Saarland seine Probleme noch selbst in den Griff bekäme, sowohl bei der eigenen Bevölkerung als auch im übrigen Bundesgebiet immer stärker angezweifelt wird.

Eine intensive Zusammenarbeit innerhalb der Saargemeinschaftsinitiative mit dem Ziel einer möglichst schnellen Ablösung des Steinkohlebergbaus bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der Finanzströme in unser Land zur Flankierung des Strukturwandels ist überfällig – ran an die Arbeit!

Werner Lehnert, Nalbach