Eine Katze ist aus dem Sack

Kostenübernahme unverständlich

Schon immer lieferten firmeneigene Publikationen des RAG/DSK-Konzerns Insiderwissen nach draussen. Oder hätten Sie gewusst, dass die staatlichen Subventionen dazu genutzt werden, dem RAG-Konzern zusätzliche Einnahmen zu verschaffen?

Als Nebenprodukt der Steinkohle fördert die DSK „Berge“, also Gestein, aus der Tiefe der Erde.“Der Bergeanteil an der Förderung liegt bei etwa 50 Prozent, das sind rund 30 Millionen Tonnen pro Jahr“ ist in Heft 7 des RAG-Magazins FOLIO (früher ‚Steinkohle‘) zu lesen. Zirka ein Drittel dieser Menge wird als BAUMATERIAL verwendet, der Rest auf Halde geschüttet.

Das wäre immer noch genug, um die durch den Kohleabbau geschaffenen Hohlräume unter der Erde zu verfüllen und so die schlimmen Bergschäden an der Oberfläche zu verringern. Aber daran ist man bei der Ruhrkohle AG, die an der Saar die Konzession zur Kohleausbeutung haben soll, und bei der Deutschen Steinkohle AG nicht interessiert, weil das Verfüllen der Hohlräume Kosten verursacht.

„Gemeinsames Ziel“ von DSK und RAG ist es, möglichst viel Bergematerial zu verkaufen. Unter dem Markennamen Mineralith wird das Abfallprodukt aus der „Rohkohlenförderung“ zentral vermarktet; seit 2004 von RAG-Verkauf, einer Tochtergesellschaft der STEAG in Herne. Das natürliche Nebengestein der Steinkohle eignet sich „hervorragend als Baustoff“ z.B. im Wasser- und Hafenbau, bei Autobahnen und im Gleisbau der Bahn. Rund 250 000 Tonnen gewaschene Berge aus dem Bergwerk SAAR werden bis 2007 in der TGV-Schnellzugstrecke zwischen Metz und Nancy verbaut sein.

Man kann davon ausgehen, dass diese Erlöse nicht bei der DSK zu Buche schlagen – erst recht nicht subventionsmindernd. Warum aber der Landkreis 50 000 Euro zahlt, um die Bergehalde Ensdorf einzuzäunen, ist angesichts der knappen Kassen unverständlich. Genau so wenig wie die Übernahme der halben Baukosten durch die Stadt Saarlouis für die Strasse, auf der das DSK-Bergwerk Saar seinen Abfall aus der Kohlenwäsche zum Absinkweiher transportiert.

Peter Haberer, Lebach/Saar