Auch hoher Ölpreis keine Chance für heimische Steinkohle

RAG hat das Nachsehen bei Werk für Kohleverflüssigung in China

Die hohen Ölpreise lassen eine Renaissance einer lange unrentablen Technik wahrscheinlich erscheinen: Der Kohleverflüssigung. Die hohen Ölpreise lassen es möglich werden. China investiert als Vorreiter in ein Projekt zur Erstellung eines Kohleverflüssigungswerkes. Verflüssigte Kohle diente bereits während des zweiten Weltkrieges als Ersatz für Benzin.

Keine Chance hierbei hat jedoch nach Meinung von Professor Matthias Hanel vom Mülheimer Max-Planck-Institut die heimische Steinkohle. Bei Preisen von 40 Euro für Importkohle bei Anlieferung an den Hamburger Hafen, zu 140 Euro für heimische Steinkohle, ist Sie nach Meinung des Professors viel zu teuer. Die Förderung in China selbst schlägt gerade einmal mit 10 Euro pro Tonne geförderter Steinkohle zu Buche.

Nach Bericht der Berliner Morgenpost wollte China in seiner Vorreiterrolle eigentlich die Unterstützung des RAG-Konzerns, der für die Kohleverflüssigung derzeit eine überlegene Technik anbieten kann. Angst vor einer Kopie ohne weitere Honorierung der Technik ließ das Projekt jedoch scheitern.

Meinung:
Bereits der Verkauf des ausländischen Bergbaus durch die RAG hat nach dem sprunghaften Ansteigen des Kokspreises Zweifel an der Klugheit der Entscheidung aufkommen lassen. Nun stellt sich ein weiteres mal die Frage, ob eine Chance verpasst wurde. Es wäre nicht das erste Mal, dass überlegene Technik durch unzureichenden Einsatz vom ehemals unterlegenen Wettbewerber übertrumpft wird.

Quelle:
Berliner Morgenpost: Tanken wir bald wieder Benzin aus Steinkohle?