Sichtbares Zeichen des Widerstandes

Fürstenhausen darf sich nicht wiederholen

Von der Öffentlichkeit fast unbeachtet, schloss im Juni die Grube Warndt in Fürstenhausen. Geblieben sind Schäden an Menschen, Gebäuden und an der Natur! Ewigkeitskosten, die entstehen, wenn Rohstoffe vom Menschen rücksichtslos ausgebeutet werden. Irreparable Schäden, auch in der gewachsenen Sozialstruktur einer Gemeinde, einer ganzen Region, sind die Folge. Auf ewig! Erwartet die Menschen in Nalbach, Saarwellingen, Schmelz, Lebach, Schwalbach und Hülzweiler das gleiche Schicksal? Der Kampf ist jedenfalls nicht zu Ende!

Im Gegenteil, es geht weiter. Denn die Hoffnung der Bergbaubetroffenen auf ein vorzeitiges Ende des Bergbaus im Saarland sind konkreter geworden. Das, was in Fürstenhausen unter den Augen der Politik und mit Wissen um die Schäden geschehen ist, darf sich so nicht wiederholen.

Als sichtbares Zeichen des erstarkten Widerstandes und der Solidarität unter den Bergbaubetroffenen im Saarland überreicht Manfred Jost, Begründer des Landesverbandes und die Integrationsfigur der Bergbaubetroffenen, das Feuer des Widerstandes am 18. Juli, 18.00 h, in Fürstenhausen an Gerhard Ziegler aus Lebach. Dieses Feuer wurde dann auf den Weg geschickt mit dem Ziel Nalbach, Hubertusplatz. Von dort holten sich die vom Bergbau betroffenen Gemeinden im Saarland das Feuer ab und verteilten es in die einzelnen Orte.

Die Fahrradfahrer um Dirk Schnubel von der IGAB Nalbach übernahmen dann das Feuer von Herrn Ziegler und begaben sich auf die Fahrt nach Dillingen an den Hafen. Dort wurden sie schon von der schnellen Läufertruppe um Werner Lehnert empfangen.

Vom Hafen ging es für die Läufer über Pachten nach Dillingen. Durch die Stummstrasse, in der viele Menschen auf diese Aktion aufmerksam wurden, ging es dann weiter nach Diefflen. Immer begleitet und eskortiert von der Fahrradtruppe und der Polizei, die an den kritischen Strasseneinmündungen und -kreuzungen den Weg für die „Feuerläufer“ freimachte.

In Diefflen angekommen wartete schon die Pferdekutsche auf die Läufer und Fahrradfahrer. Zusammen liefen, fuhren und radelten dann alle Aktivisten unter den staunenden Blicken der Anwohner nach Nalbach zum Hubertusplatz. Dort wurde man schon ungeduldig erwartet. Lothar Hoffelt von der IGAB Nalbach entzündete dann das „Feuer der Solidariät“, das ihm von der jungen Marie Lehnert überreicht wurde. Viele der anwesenden Bergbaubetroffenen aus den Gemeinden – aus Hülzweiler, Schwalbach, Reisbach, Lebach, Saarwellingen und Ensdorf – beteiligten sich an der Aktion und zündeten ihrerseits ein kleines „Feuer der Solidarität“ an, das sie mit in die Gemeinden nahmen. Von dort werden die Feuer am 31. Juli zur großen Demonstration in Körprich auf der Primsbrücke zurückgebracht. Gerade diese Aktion zeigt wieder ganz klar: nur die Solidarität der Gemeinden und der Anwohner untereinander hilft allen bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels, den Kohleabbau unter bewohntem Gebiet zu stoppen. Und es hilft denen, deren Eigentum schon durch die DSK ruiniert wurde, indem die Entschädigungssituation hoffentlich bald besser wird. Denn auch dafür kämpft der Landesverband der Bergbaubetroffenen und die IGABn vor Ort: Gerechte Entschädigung der Betroffenen.

Hinweis: 31. Juli Primsbrücke – Demonstration gegen den Kohleabbau unter bewohntem Gebiet im Saarland. Sternmarsch und Aktionen. Kommen Sie alle! Es betrifft Sie alle! www.igab-saar.de