Lebacher Beigeordneter Arno Schmidt bezichtigt DSK der Lüge

Pressemitteilung der Stadt Lebach
Den Originalbeitrag finden Sie unter www.lebach.de

Lebacher Beigeordneter Arno Schmidt bezichtigt DSK der Lüge

Ein Blick in den „Großen Brockhaus“ zeigt auf, was man unter einer Lüge versteht: „Bewusst falsche Aussage, auf Täuschung angelegte Aussage; sie liegt auch dann vor, wenn Tatsachen mit Absicht verschwiegen oder entstellt wiedergegeben werden.“ Wer weiter liest, findet auch mögliche Beweggründe für eine Lüge: „Angst und Feigheit aus Scheu vor der Verantwortung der Wahrheit, vor mutmaßlichen Konsequenzen, die eine wahre Aussage für den betreffenden oder andere hat.“

„Das trifft genau den Kern der Dinge“, sagt Arno Schmidt, Beigeordneter der Stadt Lebach. Bereits gestern prangerte er öffentlich an, dass lediglich der Steinkohleabbau durch die Deutsche Steinkohle AG (DSK) im Bereich Schwalbach-Hülzweiler, nicht aber unter Lebach eingestellt werde.

Die Stellungnahme des DSK-Sprechers Prof. Dr. Karlheinz Pohmer in seinem Interwiev im „Aktuellen Bericht“ des Saarländischen Rundfunks trieb ihm gestern Abend die Zornesröte ins Gesicht: „Da stellt der Vertreter der DSK sich vor die Kameras und behauptet doch tatsächlich, dass die DSK die Situation in Lebach weitgehend in den Griff bekommen habe, behauptet weiter, dass die Erschütterungen bei uns nicht in der Regelmäßigkeit und nicht in der Stärke wie im Raum Hülzweiler aufgetreten seien. Wer das behauptet, der lügt!“ wettert der Beigeordnete. Und belegt, warum diese Aussagen nicht stimmen. „Fakt ist, dass im Raum Hülzweiler insgesamt vier Beben mit mehr als 10 mm/s an Schwinggeschwindigkeit gemessen wurden, zwei davon mit mehr als 20 mm/s, das Ganze in einem Zeitraum von etwa einem Monat. Da war jede Woche ein Beben. Fakt ist auch, dass in Lebach insgesamt sechs Beben über 10 mm/s aufgetreten sind, drei davon mit mehr als 20 mm/s, das Ganze in einem Zeitraum von sieben Monaten. Da war jeden Monat ein Beben. Soviel zum Thema Regelmäßigkeit.“

Auch auf die Stärke bezogen stimme die Aussage Pohmers nicht: Der höchste jemals gemessene Wert im Saarland sei am 15. Mai 2005 in Lebach-Landsweiler mit einer Schwinggeschwindigkeit von 28,6 mm/s gemessen worden, der Spitzenwert in Hülzweiler sei 23,43 mm/s, gemessen am 11. Juli.

Als passend wie die Faust auf´s Auge bezeichnet Arno Schmidt die Tatsache, dass sich nur wenige Stunden nach dem SR-Interview des DSK-Sprechers, exakt um 3:27 Uhr morgens, das zweistärkste Beben saarlandweit mit 27,6 mm/s in Lebach-Landsweiler ereignet hat. „Man sieht auch hier wieder – Lügen haben kurze Beine! Alle Achtung, DSK, Ihr habt heute Nacht wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass Ihr den Abbau unter Lebach wirklich und nachhaltig im Griff habt!“ so der Beigeordnete. „Hört endlich auf mit Euren Lügen und stellt den Abbau auch unter Lebach ein, bevor wirklich noch jemand zu Schaden kommt!“

„Wieder einmal rummst es mitten in der Nacht,“ so Schmidt, „wieder einmal werden Tausende Menschen aus dem Schlaf gerissen, wieder einmal weinen die Kinder und sind kaum zu beruhigen. Wieder einmal glaubt man selbst, dass einem das Herz aus dem Hals springen will! Für die Meisten von uns war die Nacht vorbei, an Schlaf nicht mehr zu denken.“

Hoffnung machen dem Beigeordneten die Ausführungen von Ministerpräsident Müller, der im Rahmen einer Landespressekonferenz am gestrigen Tag Folgendes ausgeführt hat: …wenn am Ende der Untersuchung (im Flöz Grangeleisen) steht, wir sind nicht in der Lage, diese Erschütterungen zu vermeiden, stellt sich aus meiner Sicht auch die Frage, auf den Abbau in diesem Flöz dauerhaft zu verzichten…“ „Was für den Bereich Hülzweiler gilt, muss aus Sicht des Ministerpräsidenten auch für Lebach Gültigkeit haben“, so Arno Schmidt. „Wie schon gesagt, darf man uns Lebacher nicht als Bürger Zweiter Klasse behandeln.“ Er und auch der Rat der Stadt Lebach hatten die Landesregierung wiederholt aufgefordert, von ihrem Weisungsrecht Gebrauch zu machen und die Bergbehörden anzuweisen, die Genehmigung für den Abbau unter Lebach zu widerrufen.