Mehr als 450 Menschen protestierten gegen weiteren Kohleabbau im Saarland

Die Unzufriedenheit wächst

Nachdem sich der Kohleabbau der Deutschen Steinkohle AG (DSK) am Donnerstagabend für ein weiteres schweres Erdbeben im Saarland verantwortlich zeigte, trafen sich am frühen Abend etwa 450 Menschen um gegen die menschenverachtenden Umstände zu protestieren.

Kritisiert wurden unter anderem politische Vertreter der großen Parteien. So hatte sich Ministerpräsident Peter Müller bei einer Protestveranstaltung am Mittwoch wieder einmal hinter der Position versteckt, dass man auf Seitens der Bergbaubeschäftigten für einen sozialverträglichen Abbau der Arbeitsplätze sorgen müsste, während er für die Seite der Bergbaubetroffenen die Wirtschaftlichkeit des Bergwerks Saar anführte. Man kann aus diesen Angaben durchaus interpretieren, dass er damit für weiteren Steinkohleabbau bis 2012 oder später steht. Der Ministerpräsident selbst war nicht bereit seine Vorstellung eines Endtermins zu nennen.

Doch auch Heiko Maas wurde hart rangenommen. Hatte dieser doch gefordert, dass es weiteren Kohleabbau mit technischen Lösungen geben müsse, welche die Erdbeben unterbinden. Der in dieser Position mehr als realitätsfremde SPD-Chef ignoriert damit, dass es der DSK seit mittlerweile 5 Jahren nicht gelungen ist eine technische Lösung zu finden, welche die Situation auch nur verbessern würde.

Der erste Beigeordnete der Stadt Lebach, Arno Schmidt, wies darauf hin, dass es mehr als wünschenswert ist, dass man den Kohleabbau im Flöz Grangeleisen einstellt. Gleichzeitig betonte er nochmals die Notwendigkeit im Bereich Lebach den gleichen Maßstab anzusetzen.

Christoph Hartmann von der FDP betonte, dass es schade sei, dass sich die Bundesgrünen derzeit einer schwarz – gelb – grünen Jamaika-Koalition verweigern. Wäre diese Kombination doch genau die, welche die besten Erfolgsaussichten für Verbesserungen bei den Bergbaubetroffenen bieten würde.