Sind Betroffene im Raum Lebach / Saarwellingen / Nalbach Menschen 2. Klasse?

Vorgehen der Landesregierung führt zur Zwei-Klassen-Gesellschaft

Nach Auffassung der Landesregierung haben Zahl und Intensität der bergbaubedingten Erderschütterungen zu einer nicht mehr zumutbaren Belastung der Bevölkerung im Landkreis Saarlouis geführt. Mit den Erschütterungsereignissen gehe eine massive Gefährdung des öffentlichen Interesses einher.

Mit diesen Worten begründet die Landesregierung zu Recht den derzeit stattfindenden Abbaustopp im Flöz Grangeleisen. Die durch den Steinkohle-Abbau induzierten Erdbeben im Bereich Hülzweiler und Schwalbach haben das Maß schon lange überschritten, der erfolgte Abbaustopp war längst überfällig.

Was bitter aufstößt, ist die Tatsache, dass es im Bereich Lebach / Saarwellingen / Nalbach schon viel länger und heftiger bebt. Ist man an verantwortlicher Stelle der Meinung, dass die heftigeren und häufigeren Erdbeben den Anwohnern in diesem Gebiet durchaus zumutbar sind? Mit welcher Begründung? Fragen, die sich eine verantwortungsbewusste Landesregierung nun stellen lassen muss. Jeder Bergbaubetroffene, jedes Kind, jede schwangere Frau und deren ungeborenes Leben, alle alten und kranken Menschen haben ein Gesicht – auch wenn dies allem Anschein nach bei der Landesregierung nicht wahrgenommen wird.

Hintergrund:
– Saarland.de: Abbaustopp im Flöz Grangeleisen
– Lebach.de: Kabinettsentscheidung ist ein Skandal und ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen!
– Lebacher Beigeordneter fordert Gleichbehandlung mit Schwalbacher Bürgern