Georgi möchte wie bisher weiterwurschteln

Das Rekorderdbeben mit Schwinggeschwindigkeiten von 71,3 mm/Sekunde ist kein Anlass für Minister Georgi etwas ändern zu wollen.

Etwa 500 Menschen trafen sich am vergangenen Samstag bei strömendem Regen in Lebach, um nach dem durch den Kohleabbau der Deutschen Steinkohle AG (DSK) ausgelösten Rekorderdbeben mit Schwinggeschwindigkeiten von 71,3 mm / Sekunde kompromisslos den sofortigen Abbaustopp zu fordern.

Der saarländische Wirtschaftsminister hatte auf Anraten von Sicherheitsexperten seinen Besuch abgesagt, gleichzeitig aber angeboten, dass ihn die vom Bergbau terrorisierten Bürger am gleichen Abend vor seinem Privathaus besuchen dürften.

Hier gab er sich dann zugeknöpft. Einzig ein Herabfahren der Subventionen brächte etwas. Ein Signal, dass es nach der Katastrophe an der Zeit sei, Schluss mit dem nicht mehr beherrschbaren Kohleabbau zu machen, wollte er nicht geben. Die Experten würden sich treffen. Nicht bereits am Samstag, Sonntag oder Montag. Irgendwann in der kommenden Woche. Dort würde man sich über „das Ereignis“ beraten.

Das „die Experten“ in der Vergangenheit keinerlei Erfolge vorweisen konnten, im Gegenteil die Auswirkungen der Erdbeben trotz gegenteiliger Vorhersagen stets verheerender wurden verschwieg er.

„Man könne nichts machen“. Der missglückte Abbaustopp in Hülzweiler belege die Ohnmacht der saarländischen Regierung, so Georgi. Über den dilletantischen Weg, welche die Bergbehörde mit Einverständnis der saarländischen Regierung beim Gerichtsverfahren gegangen war (*1) sagte er nichts.

Auf das jüngst erschiene Gutachten (*2) verwies er. Bessere Schadensregulierung und Dialog seien die Mittel, welche die saarländische Regierung nun anstreben würden. Das Wirtschaftsminister Georgi und Gesundheitsminister Hecken die dringend notwendige und gerichtlich verwendbare medizinische Expertise zu den Auswirkungen der Erdbeben und zum Schutz der Bevölkerung bereits öffentlich abgelehnt hatten erwähnte er nicht.

Was Ministerpräsident Müller mit seinem jüngsten Appell an die DSK, sie solle Erdbeben zukünftig vermeiden, erreichen möchte bleibt wohl sein Geheimnis. Denn die Vermeidung der Erdbeben kann nur eins bedeuten: Sofortiger Abbaustopp und das war in der Vergangenheit weder der Weg von Müller noch der DSK.

Links
(*1) Missratener Abbaustopp: Richter dürften sich vor Lachen gekringelt haben
(*2) Gesundheitliche Beeinträchtigung bergbaubedingter Erschütterungen