Warum soll für die DSK eine Ausnahme gelten?

Die Globalisierung kommt definitiv und macht sicherlich nicht vor der deutschen Steinkohle halt

Die Steinkohlevorkommen im Saarland sind weder für die heimische Energieversorgung, noch für die Versorgung des Weltmarktes von Bedeutung. Auf diesen Fakt hat sich mittlerweile auch die Muttergesellschaft der DSK, die RAG, eingestellt und plant intensive Kooperationen mit chinesischen Steinkohlegruben. Wer das nicht glaubt und abstreitet, kann es gerne auf der Internetseite der „Welt“ nachlesen:

Die RAG hofft auf neue Aufträge in China – Kooperation angestrebt

Was die RAG bzw. Konzernchef Werner Müller hier mittelfristig plant liegt auf der Hand. Die RAG soll für den geplanten Börsengang in 2007 gegenüber den Aktionären aufgewertet werden. Werner Müller schmückt sozusagen „seine Braut“. Man bezeichnet die Pflege des Aktienkurses mit diesen Maßnahmen auch als „Shareholder value“. Wenn man sich die Fördervolumina ansieht, die in chinesischen Gruben schlummern, dann kann und wird der Weltmarkt mit dieser Kohle geflutet werden. Wenn man das Ganze unter moralischen Gesichtspunkten betrachtet, dann ist zu hoffen, dass die RAG diese Verantwortung übernimmt und möglichst westliche Sicherheitsstandards in China etabliert. Es ist nur auf der anderen Seite immer wieder verwunderlich, dass man sich moralisch über die Kohle aus China und die dortigen Arbeitsbedingungen sorgt, auf der anderen Seite ist es vielen Menschen jedoch egal, ob ihr TV, DVD oder sonstiges Elektrogerät aus China oder sonstigen asiatischen Ländern kommt.

Die Globalisierung kommt definitiv und macht sicherlich nicht vor der deutschen Steinkohle halt. Ich selbst arbeite in der Autoindustrie, die sich auch massiv dieser globalen Herausforderung stellen muss. Sie glauben doch wohl selbst nicht, dass diese Strömung ausgerechnet wegen 4.000 aktiven Mitarbeitern im Saarland vor den Toren der saarländischen Gruben halt macht. Auch die DSK muss sich der Globalisierung stellen und sie tut es schon aktiv über die Mutter RAG. Wenn chinesische Gruben jährlich dass 77-fache der deutschen Gruben auswerfen, dann kann man sich vorstellen, was das kommerziell bedeutet. Als junger Mensch zwischen 20-30 Jahre, der aktuell bei der DSK arbeitet, würde ich mir auf alle Fälle sehr schnell einen alternativen Arbeitgeber suchen. Jeden anderen würde es genauso betreffen, warum soll für die DSK eine Ausnahme gelten? Derzeit bluten wir jedoch alle für die Verfehlungen der Politik der letzten Jahre mit. Zeugnisse hierfür sind: Grundschulschließungen, Studiengebühren, 3% Mehrwertsteuererhöhung in 2007 sowie hohe Stromrechnungen.

In dem Sinne, „Geiz ist geil!“ und „Glück ab in 2012!“.
Gruß aus dem Epizentrum dieser Welt!“