Presseinformation: Gründung IGAB Schmelz

Sensation in Schmelz, 284 Mitglieder direkt in der Gründungsversammlung der Bergschadensgemeinschaft beigetreten

Weit über 350 Schmelzer Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Gründungs-versammlung der IGAB (InteressenGemeinschaft zur Abwendung von Bergschäden) Schmelz teil. Selbst Stehplätze waren im überfüllten Kulturhaus in Schmelz-Hüttersdorf rar. Dies zeigt die hohe Betroffenheit in der Gemeinde Schmelz durch die negativen Einwirkungen des Kohleabbaus auf bewohnte Ortslage. Starke Bedenken und Ängste, ausgelöst durch die immer wiederkehrenden und stärker werdenden Erdbeben, gegen den aktuellen Kohleabbau unter Falscheid, lösten die Initiative zur Gründung einer örtlichen IGAB in Schmelz aus.

Walter Honecker, Udo Scherer, Marga Reiter Armin Emanuel

Unter den 221 Personen, die sich in die ausgelegten Anwesenheitslisten eingetragen haben, sind ca. 40% Frauen! Viele Familien und Einzelpersonen haben sich im Verlauf der Veranstaltung zu einer Mitgliedschaft entschlossen, weil jung und alt die gleichen Sorgen an diesem Abend zusammengeführt haben:

Wie stark wird die Gemeinde Schmelz durch den zukünftigen Abbau in der Primsmulde Süd und Nord, der ab September 2006 beginnen soll, betroffen sein? Werden die Ortsteile Primsweiler und Hüttersdorf nicht ebenso stark in Mitleiden-schaft gezogen wie die Nalbacher Ortsteile Körprich und Bilsdorf? Hier werden stärkste Bergbauschäden „klassischer Art“ durch Zerrungen, Pressungen und Vernässung innerhalb der E- und Nullline erwartet. Werden die Beben durch die Verlagerung des „künstlichen Epizentrums“ in die unmittelbare Nähe von Schmelz nicht zu vermehrten Bergbauschäden in der Region führen?

Fragen, die auch an den Gast der Veranstaltung Peter Lehnert – Vorstandssprecher des Landesverbandes der Bergbaubetroffen Saar-, vom Publikum im Hüttersdorfer Kulturhaus gestellt wurden.

Mit einem Video des Landesverbandes und einem anschließenden Vortrag unter-strich Peter Lehnert die Notwendigkeit der Gründung einer lokalen IGAB als wichtige Hilfestellung in Bergsschadensfällen der betroffenen Schmelzer Bürger und im Kampf für einen Stopp des Kohleabbaus mit Einwirkung auf bewohnte Ortslagen im Saarland. Jede betroffene Gemeinde befindet sich durch die individuellen örtlichen Begebenheiten in einer Zwangslage gutachterlich und rechtliche Argumentationen zu einer „Bergschadens-annahme“ zu Gunsten der Geschädigten außerhalb der E-Line zu belegen. Hier kann man ohne öffentlichen Druck, durch Aktionen und Demonstrationen der örtlichen IGAB`S und des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen keinen Erfolg erzielen, zu eingespielt und erfahren agiert hier die DSK im Verbund mit behördlich vorgeschalteten Bergämtern.

Umso erfreulicher für die Schmelzer Bürger, dass der Bürgermeister Armin Emanuel in seiner Rede anlässlich der Gründung der Schmelzer IGAB seine Bereitschaft zu einer sachlich konstruktiven Zusammenarbeit versicherte und sein Engagement, sich gegenüber der DSK für die Belange der betroffenen Schmelzer Bürger stark zumachen, der Versammlung zusicherte. Dass dieses Engagement zwingend notwendig ist, zeigt die Tatsache, dass viele betroffene Schmelzer Bürger seit Wochen und Monaten auf eine Schadensaufnahme seitens der DSK vergebens warten.

Wichtige Aufgaben warten auf den neugewählten Vorstand der Schmelzer IGAB! Erstaunlich, dass sich trotz aller landesweit üblichen Vereins- und Ehrenamtsmüdigkeit schnell und ohne Probleme ein Vorstand für die neue Interessensgemeinschaft fand und wählen ließ. Dies zeigt die starke emotionale Präsenz gegen den Kohleabbau mit seinen negativen Auswirkungen in der saarländischen Bevölkerung.

Zu gleichberechtigten Vorstandssprechern der IGAB Schmelz wurden Marga Reiter, Walter Honecker und Udo Scherer gewählt. Besitzer wurden Franz-Josef Becker, Harry Höhn und Hans-Joachim Wollscheid, Sabine Angel übernahm die Aufgabe der Kassiererin. Als Kassenprüfer wurden Jürgen Ricken und Reiner Bies gewählt.

Die Schmelzer Bürgerinnen und Bürger sind für das Anliegen der IGAB Schmelz sensibilisiert worden. Mit Informationen und Aktionen wollen die Schmelzer Mitglieder zusammen mit dem Landesverband Saar und den darin organisierten örtlichen Vereinen für ihre Interessen eintreten. Jedes weitere Mitglied stärkt allen anderen den Rücken! Der Landesverband der Bergbaubetroffen Saar e.V. freut sich über den sensationellen Schmelzer Erfolg und heißt die „Neuen“ herzlich willkommen!