Bergschäden – ohne Grenzen

Das Kohlebecken zittert

September findet man im INTERNET einen Bericht über die Bergschäden in Rosbruck, der auf einem Artikel des EST REPUBLICAIN mit der Überschrift „Das Kohlebecken zittert“ beruht.

Zweifellos führt das in den stillgelegten lothringischen Gruben allmählich ansteigende Wasser zu einer Bedrohung vieler Hauseigentümer. Und das Ende der Kohleförderung brachte auch kein Ende für die Erdbeben , die seit langem das Kohlebecken erschüttern. Offensichtlich hängt die vermehrte Bebentätigkeit mit dem Abstellen der Pumpen im Juni zusammen.

Am 4.Juli zerstörte ein Erdstoß das Forbacher Schwimmbad. Nach weiteren Erschütterungen am 13. und 19.Juli hat der französische Erdbebendienst Renass zwei Beben von der Stärke 2 bis 2,5 auf der Richterskala registriert.

Die französische Zeitung beschreibt auch die „juristische Absurdität“, dass durch das Stilllegungs-Gesetz von 1994 die Abbaufirma HBL – selbst bei Totalschäden – aus ihrer Verantwortung entlassen wurde. Erst 2003 wurde dann ein Katastrophen-Fond eingerichtet.

Neben der seismischen Aktivität verstärken Erdverschiebungen aufgrund der Flutung der Gruben-Hohlräume das Risiko von Überflutungsschäden an der Erdoberfläche. Die Hochwasserprobleme durch den Abbau in der Primsmulde wird die DSK genau so wenig in den Griff kriegen wie bisher die Hunderte von Bergbau-Beben in den Feldern Dilsburg oder Grangeleisen des Bergwerks Saar.

Ähnliche Vorgänge wie in Lothringen müssen auch diesseits der Grenze befürchtet werden. Die saarländischen Bergbau-Betroffenen sind in Sorge, wie die DSK bzw die geplante Nachfolge-Stiftung die Entschädigungsfragen behandeln wird. Die durch Flutung der Grubenhohlräume entstehenden Schäden sind nämlich ebenso schwerwiegend wie die klassischen Bergschäden. Die Verweigerungshaltung der DSK in den langwierigen Entschädigungsverhandlungen bei Wasserburg im Rheinland lässt die Bergbaugeschädigten an der Saar nichts Gutes ahnen.

Ein schlechtes Omen für eine gerechte, objektive Schadensregulierung bilden die derzeitigen Berliner Geheimverhandlungen über die Zukunft des Subventionsbergbaues und die Modalitäten der Dauerschäden.

Das Mißtrauen ist groß, dass sich die Kohle-Lobbyisten wieder auf Kosten der Werte und der Gesundheit vieler betroffener Menschen durchsetzen werden.

Peter Haberer, Lebach

Weitere Informationen:
rosbruck.free.fr