Schluss mit dem Kohle-Trauerspiel !

Die vom Bergbau betroffene saarländische Bevölkerung erwartet von dem Berliner Kohle-Gipfelgespräch eine Entscheidung. Sie hofft nicht nur auf eine Vernunft-Lösung im Sinne der bundesdeutschen Steuerzahler. Sie rechnet nach den vielen Vertröstungen vor allem mit einem Ende der verheerenden Bergschäden, die durch 3 bis 12 m starke Absenkungen verursacht werden. Einer in die Zehntausende gehende Zahl von Menschen liegt daran, dass die schlimmsten in Deutschland durch den Bergbau verursachten Erdbeben der Vergangenheit angehören sollen.

Die Reihe der Steinkohle-Befürworter aus egoistischen, parteipolitischen Gründen ist lang. Sie reicht in der SPD von Schröder über Müntefering bis Kurt Beck und von Rau bis Clement und Steinbrück. Dieser hat in Sachen Subventionsbergbau jetzt einen Schwenk vollzogen; sehr zum Leidwesen des Parteivorsitzenden Maas an der Saar. Anscheinend ist der Bundesfinanzminister endlich zu der Einsicht gekommen, dass das Ende der einheimischen Steinkohle unausweichlich ist.

Jedem vernunftbegabten Wähler oder Steuerzahler sollte klar sein, dass der Staat für 3 Prozent Energiesicherung pro Jahr nicht 2-3 Milliarden Euro zahlen kann. Recherchen der Rheinischen Post ( 18.Jan.06) haben ergeben: Die jährliche Förderung von etwa 20 Millionen Tonnen Steinkohle „sichert“ gerade mal den Energiebedarf von etwa 10 Tagen. Bei einem Sockel-Bergbau , den die SPD durchsetzen will, halbiert sich die „Energiesicherheit“ auf ganze 5 Tage im Jahr. Nach Auffassung der mächtigen Kohle-Lobby sollen die Milliarden-Subventionen als „Versicherungsprämie“ verstanden werden. Doch kein denkender Mensch schließt eine Versicherung ab, wo die Jahresprämie höher ist als der Wert des Objektes. Von den Bergbau-Risiken und Dauerlasten mal ganz abgesehen wäre es allemal gescheiter 10 Millionen Importkohle auf Halde zu legen.

Den Parteien ist anzulasten, dass sie der Bevölkerung das Missverhältnis zwischen minimaler Energiesicherheit (3%) und dafür zu zahlender „Versicherungsbeiträge“ ( Subventionen ) nicht nachhaltig vor Augen führen. Ökonomische und ökologische Einsichten beim Wahlvolk müssten sich doch bei der Stimmabgabe auszahlen!

Peter Haberer, Lebach/Saar