Kritik an Leserbriefpolitik der SZ

Wie auch schon mehrfach von anderen Lesern der SZ zu hören war, werden anscheinend die Leserbriefe von den Redakteuren derart sinnerhaltend gekürzt, dass aus dem Inhalt der Briefe wichtige Details einfach weggelassen werden. Der nachstehende Brief wurde der SZ zugesandt und was bei der Veröffentlichung heute (SZ-Ausgabe Nr.47 vom 24./25. Februar 2007) noch übrig blieb, kann man entsprechend nachlesen:

Zur Meinung „Primsmulde Nord schnell planen“ von Thomas Sponticcia (01.02.2007), dem Leserbrief von Herrn Reichert, Körprich (Ausgabe Nr. 33) und der Antwort Ihres Redakteurs Herrn Schön (Ausgabe Nr.33)

Wie alles im Leben, so hat der Ausstieg aus der heimischen Steinkohle sicherlich auch zwei Seiten.

Für die Bergbaumitarbeiter kann man natürlich bei ihrer jetzigen Situation das vollste Verständnis zeigen, jedoch soll es lt. Medienberichten, anlässlich des Kohlegipfels vom 07.02.2007, nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Je früher dieser Ausstieg jedoch stattfinden wird, desto eher führt dies ohne Zweifel zu einer Schadensbegrenzung für die Oberflächeneigentümer und reduziert folglich auch einen Teil der Ewigkeitskosten!

Und der Kommentar von Herrn Schön „Wobei Schäden an Häusern auch nach dem Kohle-Förder-Stopp- auftreten“ führt bewusst oder unbewusst an der Aussage von Herrn Reichert vorbei. Dies lässt sich anhand der momentanen Situation durch den Abbau in der Primsmulde Süd aufzeigen:

Zurzeit findet der genehmigte Abbau der Primsmulde Süd in Feld 1 und 2 statt und danach soll der weitere Abbau in Feld 3 und 4 ebenfalls nicht unter bewohnter Ortslage stattfinden, wie auch immer wieder in den Medien betont wird. Jedoch führt der Abbau zum Teil unter den Ort Hoxberg und in Feld 4 bis 30 m an die bebaute Ortslage heran. Bei eventueller Genehmigung der Primsmulde Nord und dem späteren Abbau, würde sogar direkt unter bewohnter Ortslage Steinkohle abgebaut, so dass bei beiden Abbaufeldern immense Auswirkungen auf die einzelnen Ortsteile zu erwarten sind.

Um hier nochmals zu der Aussage von Herrn Reichert zurückzukommen: Momentan sind die durch Erderschütterungen hervorgerufenen Schäden an den Häuser in dieser Region vergleichbar gering, aber wie werden die Ortsteile Nalbach-Körprich, Nalbach-Bilsdorf und der Ort Hoxberg nach dem Abbau in der Primsmulde Süd „aussehen“ und was geschieht, wenn auch noch der Abbau in der Primsmulde Nord ohne Blasversatz genehmigt werden sollte? Unsere Häuser können wir selbst heute aufgrund der Tatsache, dass wir in einem Bergbaugebiet wohnen, nur noch unter starken finanziellen Einbußen verkaufen! Möchten Sie hier leben, mit dieser Zukunftsperspektive?

Somit würde ein früherer Ausstieg entgegen den Aussagen Ihrer Redakteure zu einer Begrenzung dieser Schäden führen!

Silvia Heckel-Bach, Nalbach