IGAB Nalbach – Amtsblatt KW21/2007

Nichts ist vor einem Börsengang tödlicher als negative Schlagzeilen.
Die RAG AG liefert fast täglich „Bad-news“ vor dem in 2008 angestrebten Börsengang. Und nun das! – im Internet ist auf einigen Börsenportalen die erste Gewinnwarnung für die RAG Aktie aufgetaucht. Ganz deutlich wird vor dem Kauf der RAG Aktie mit folgender Schlagzeile gewarnt.

Bundesregierung droht mit Börsengang!

und es kommt noch besser! Durch Kontakt der IGAB Nalbach zum Autor erscheint am Wochenende auf einigen wichtigen Börsenportalen im Internet ein für uns als Bergbaubetroffene wichtiger Artikel:

Endlich warnt mal Einer!
Koalition der Ungleichen? Zukünftige Aktionäre und Bergbaugetroffene bilden eine Schicksalsgemeinschaft!

Zitat aus dem Artikel:“ Fazit: Der Skandal liegt auf der Hand. Mit einem politischen Kuhhandel, der skandalöser nicht sein könnte, versuchen die Politiker erneut unbedarfte Bürger über den Tisch zu ziehen. Über Heuschrecken herziehen, aber selbst deren Gier noch um Längen übertreffen. So wird die Aktienkultur in Deutschland mit Regierungssegen absichtlich und massiv beschädigt. Die Bezeichnung Volksaktie verkommt bei einer derartigen Vorgehensweise zur Drohung. Kein Wunder, dass angesichts solch skandalöser Machenschaften kein vernünftiger Mensch in Deutschland für die Anlage in Aktien gewonnen werden kann“.

Die Strategie des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen und seiner angeschlossenen IGAB`N trägt erste Früchte. Wir werden die RAG dort angreifen, wo sie am empfindlichsten ist: „An der Börse“. Denn wer nicht hören will der muss fühlen, lautet ein altes Sprichwort und sind die Aktionäre erst mal verunsichert , welch unberechenbares Kostenpotential, mit Bergschäden und Ewigkeitskosten, sich hinter dem „Börsenkonstrukt“ der RAG versteckt, werden die Anleger überlegen, tatsächlich für eine solch risikoreiche Aktie zu zeichnen oder gar solche Aktien zu kaufen. An unsere Politiker, die Befürworter des RAG Börsengangs und die RAG: Macht zuerst mal eure Hausaufgaben und wascht eure „kohlenschwarze Weste“ weiß.

Entschädigt die, die unter eurer subventionierten Zerstörung leiden und eröffnet keinen neuen Kohleabbau, mit dem ihr außer Ewigkeitskosten nichts Produktives leistet. Und auch die Politiker in der Bundes- und Landespolitik müssen noch mal lernen, wer das Volk ist und was das Volk braucht.

Die Bergbaubetroffenen versuchen seit April 2006 einen Gesprächstermin bei Wirtschaftsminister Glos für Ihre Anliegen und die Darstellung ihrer berechtigten Ängste zu bekommen. Sie erhielten noch nicht mal die Bestätigung des postalischen Eingangs ihrer zahllosen Briefe. Doch zum Wochenende erreichte uns dann ein Schreiben des deutschen Petitionsausschusses, das unser Anliegen, zwei Sitze in der Kohlestiftung für die Bergbaubetroffenen Deutschlands zu erhalten „nach den Verfahrensgrundsätzen für die Behandlung von öffentlichen Petitionen nicht zugelassen“ werden kann. Dies schmerzt umso mehr, da eine öffentliche Petition der Gegenseite zum Erhalt der Steinkohlesubventionen zugelassen wurde, die aber nur von ca. 3500 Bürgern gegengezeichnet wurde. Ein Ergebnis, das die Bergbaubetroffenen Deutschlands mit Sicherheit weit übertroffen hätten.

Aber auch dies werden verantwortliche Politiker wieder lernen müssen, dass der, der nicht hören will…und öffentlichen Einspruch für die Interessen großer Bürgergruppierungen nicht ernst nimmt, nicht demokratisch gerecht handelt. Wir werden unsere Stimme weiterhin gegen die drohende Zerstörung unserer Heimat erheben und dabei alle uns zur Verfügung stehenden demokratisch legitimen Mittel einsetzen.