Eine Region wehrt sich

Interessengemeinschaft zur Abwendung von Bergschäden (IGAB) in Falscheid und Umgebung

Die Interessengemeinschaften gegen den menschenverachtenden Bergbau im Kreis Saarlouis werden sich im kommenden Monat November noch stärker zur Wehr setzen. Bisher richteten sie sich in gewaltfreien, angemeldeten Demonstrationen mehrmals pro Woche gegen die Erdbeben, die durch den rücksichtslosen Kohleabbau ausgelöst werden.

Zurzeit sind am stärksten die Menschen – ob Tag oder Nacht – von den Erschütterungen durch den Abbau in der Primsmulde Süd betroffen. Die Beben sind mit Stärken über 3 auf der Richterskala registriert; ihre Schwinggeschwindigkeiten liegen meist über der Untergrenze von 5 mm pro Sekunde. Von da ab werden die bergbaubedingten Beben entsprechend der Bau- Norm mit schädigender Wirkung auf die Häuser eingestuft.

Die DSK hat die Erdbewegungen – auch nach vielen untauglichen Versuchen in der Lebacher Region – nicht unter Kontrolle. Trotz gleicher Geologie und gleicher Abbautechnik versprach sie in ihrer bisherigen Taktik, dass keine nennenswerten Erschütterungen zu erwarten seien. Im vertrauten Gleichschritt erteilte das Bergamt die Abbaugenehmigung sogar im Sofortvollzug.

Und die Regierung des Ministerpräsidenten Müller sieht diesem Treiben schweigend zu. Damit wollen die Bürger, die sich diesen Machenschaften rechtlos ausgesetzt fühlen, endlich Schluß machen. Sie planen Aktionen und Mahnwachen in Bilsdorf und Primsweiler . Nach dem Motto „Wir sind das Volk“ wollen sie den kohlefreundlichen Parteien SPD und CDU klarmachen, dass sie bei den nächsten Wahlen die Quittung erhalten werden.

Denn jeder Volksvertreter und die Regierung bis hin zum Ministerpräsidenten haben die Pflicht, Schaden vom Volk abzuwenden.Und es gibt kaum schlimmere Schäden als die Bergbauschäden am Eigentum und an der Gesundheit der Menschen.

Die IGAB-Vertreter habe auf der letzten Demo in Saarwellingen den Antrag auf eine Sondersteuer angekündigt. Sie verlangen, dass die nichtbetroffenen Steuerzahler eine solidarische Steuer zahlen müssen, mit der den Bergbau-Geschädigten ihre immensen materiellen Wertverluste durch den Kohle-Abbau ausgeglichen werden. Die Grünen haben schon Unterstützung für diese politische Forderung zugesagt.

Der ‚Landesvater‘ hatte schon 2005 auf dem Kohletag der Kohlelobby freiwillig die Weiterzahlung der APG-Gelder bis 2019 zugesagt. Jetzt wird schon für die ab 50 für 5 Jahre in Anpassung gehenden DSK-Beschäftigten jährlich ein Betrag von 11,8 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt entnommen.

In der nächsten Woche müssen im Haushalts-und Finanzausschuß die Zahlen über die Ewigkeitskosten auf den Tisch. Dann ist Schluß mit dem Vernebeln der Wahrheit. Das Land braucht Klarheit über die finanzielle Lage, die dadurch entsteht, dass die DSK rücksichtslos weitere Schäden produziert und die Regierung und die Bevölkerung an der Nase herumführt.

Das Saarland hat nämlich, wenn die Kasse der Kohlestiftung leer ist , ein Drittel aller Erblasten des deutschen Steinkohlebergbaus zu bezahlen.

Schon heute scheint der Börsengang der RAG nicht ausreichend Mittel aufzubringen; und bei dem sattsam bekannten Kohle-Miss-Management ist nicht mit Einnahme-Wundern zu rechnen.

IGAB Falscheid u.U., der Vorstand