Über 400 Saarländer würden umsiedeln

Nalbach den 16.11.2007 20.00 Uhr
Pressemeldung des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V. (IGAB)

Über 400 bergbaubetroffene Saarländer würden sofort ihr Eigenheim in der vom Bergbau betroffenen Region verkaufen und umsiedeln.

Täglich erreichen den Landesverband neue Meldungen, dass betroffene Bürger durch die immer wiederkehrenden und stärker werdenden Erdbeben aus ihrer Heimat vertrieben werden.

„Häuser die in der betroffenen Region stehen, verlieren auch ohne Bergschaden bis zu 40% an Wert“ – meldete vor einigen Wochen erneut der Immobilienverband Deutschland (IVD)

http://www.ivd-west.net

Dieser Wertverlust, der merkantile Minderwert, wird den Eigentümern von niemandem erstattet. Weder der Schädiger die DSK, die eigentlich verantwortlich ist, noch Bund oder Land zahlen den Betroffenen einen Ausgleich. Hier werden Bürger in „Zwangshaftung“ für die angebliche Energiesicherheit Deutschlands genommen.

Für die Bergleute hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel sich anlässlich des Steinkohle Tages in Essen erfreut geäußert, dass nun dank der großen Koalition das Steinkohlefinanzierungsgesetz den sozial verträglichen Ausstieg für die Bergleute bis 2018 gewährleistet. Diese einseitig definierte Sozialverträglichkeit für die 35 000 Bergleute in Deutschland kostet pro Arbeitsplatz 1,1 Millionen €. 2018 wird es dann nur noch ca. 1800 „unversorgte“ Bergleute geben. Es ist einmalig in der deutschen Geschichte, dass eine Berufsgruppe so privilegiert wird und Menschen, die unter den Auswirkungen der Arbeit dieser Berufsgruppe leiden müssen, mit ihrem Privatvermögen zahlen und vom Unternehmen straffrei verhöhnt werden dürfen.

Die Anweisung des Wirtschaftsministeriums des Saarlandes an das Oberbergamt des Saarlandes die DSK aufzufordern, die Beben zu untersuchen und erneut Massnahmen zu ergreifen die die Beben in Anzahl und Stärke verringern sollen, wertet der Landesverband der Bergbaubetroffenen als ein weiteres Spiel auf Zeit auf dem Rücken der Bergbaubetroffenen.

Am Sonntag – Volkstrauertag – wird der Landesverband der Bergbaubetroffenen saarländische Politiker in einem „Trauerzug“ besuchen. Diesen Politikern wurde in den zurückliegenden Wochen jeweils eines der Erdbeben gewidmet.

Der Autocorso wird gegen 13.00 Uhr von Nalbach, Hubertusplatz starten. Der erste Politiker der besucht wird ist Oskar Lafontaine dann Reinhold Jost, Frau Bachmann und Ulrich Commercon. Der Abschluss wird die Übergabe eines Trauerkranzes an den Ministerpräsident Peter Müller sein.

Es werden Besitzurkunden und Trauerkränze überreicht.

Die Bergbaubetroffenen in der Region werden aufgefordert, schwarze Tücher an die Fenster zu hängen, und Grablichter in die Fenster zu stellen.