Pressemeldung LV der Bergbaubetroffenen im Saarland e.V.
Nalbach, 18.02.2008
Im Moment hat die Erde im Saarland wieder gebebt, zum zweiten Mal an diesem Tag.
In den saarländischen Medien ist heute zu lesen: „Tönjes gibt Müller einen Korb. Früherer Ausstieg aus dem Kohlebergbau ist nicht darstellbar.“
Nach Auffassung des Aufsichtratsvorsitzenden Tönjes müssen die Saarländer anscheinend die bergbaubedingten Erdbeben bis über das Jahr 2014 hinnehmen. Tönjes besteht darauf, dass der Abbau ein rechtmäßiges und zugelassenes Vorhaben sei.
Tönjes vergisst, das die Abbaugenehmigungen ohne die Erdbeben zugelassen wurde und der Grad der Schädigung im Saarland in vielen Facetten den Gemeinschaden erfüllt.
Und der Betreiber des letzten saarländischen Bergwerkes nur Dank einer schwachen Rechtssprechung im Saarland noch existieren kann. Vergleicht man die Vorraussagen der Bergschäden mit den wirklich eingetretenen Schäden in den betroffenen Regionen kann man zu der Ansicht kommen das es sich bei dem Zahlenwerk der DSK, auf der auch der „rechtmäßige“ Abbau fußt, nur um ein inszeniertes Täuschungsmanöver handelt.
Das gilt auch für die Maßnahme des Einstrebverfahrens, das zur Zeit in der Primsmulde praktiziert wird. Als klassisches Einstrebverfahren wird nach allgemein gültiger Auffassung nur angesehen wenn in einem Streb Kohlegefördert wird und nicht in einem zweiten mit verminderter Geschwindigkeit nachgezogen wird. Selbst in eignen Gutachten(Kratsch) der DSK wir nur von einem Einstrebverfahren gesprochen wenn die Strebe mindestens in einem Abstand von 600 bis 800m aus einander gezogen werden.
Eine weitere nicht haltbare Aussage ist die Behauptung von Herr Tönjes, “ eine zeitnahe, bürgerfreundliche Bergschadensbearbeitung sei gewährleistet“ ( Quelle: SZ, 18.02.2008)
Die Erfahrungen der Bergbaugeschädigten bestätigen diese Aussage nicht! Die Entschädigung der RAG/DSK ist eine Verhöhnung der Menschen, die unter den Folgen des Bergbaus täglich zu leiden haben.
Apropos bürgerfreundliche Bergschadensbearbeitung, ich versuche seit über einer Stunde das Erdebeben zumelden…ausser dem Steigerlied ist nix zu hören…
So geht es denn Bergbaubetroffenen im Saarland und das nennt man einen sozialverträglichen Auslauf der Steinkohle in Deutschland…Glück AB!
Heute 18.00 Uhr ist wieder einmal eine Demo nach einem Beben in Saarwellingen