Informationen der IGAB – Falscheid und Umgebung

26.02.2008

Obwohl saarländische Medien, Parteienvertreter und Regierungs-Politiker (inkl. Rippel und Schreier) durch die unangreifbare Statistik der Bundesarbeitsagentur Südwest über die echten Zahlen der Beschäftigten im Saarbergbau informiert sind, wird wie bisher mit falschen Zahlen Politik gemacht.

Jeder, der der „höheren Mathematik des Addierens von Hundertern“ mächtig ist, kann 3600 Beschäftigte (darunter Bergleute knapp über 2000 Mitte 2007) plus 100 Notbelegschaft zusammenzählen. Also waren vom Rekord-Beben laut eigener DSK-Angabe 3700 wirklich betroffen!

Im Aktuellen Bericht vom 25.Februar konnte man wieder einmal die „wunderbare Kumpel-Vermehrung“ erleben.Selbst der zuständige Minister schluckte unwidersprochen die „-zig tausend „, die von einem Gewerkschafts-Funktionär wider besseres Wissen verbreitet wird. Seit dem Kohle-Kongress der Regierung, wo das unbestrittene isoplan-Gutachten nur einen 63%-Anteil der RAG/DSK -Aufträge für die Saar-Wirtschaft aufdeckte, steht eindeutig fest, dass entsprechend die Zahl der in der saarländischen Zulieferindustrie-Beschäftigten zu reduzieren ist.

Hat man schon einmal gehört oder gelesen, welche Finanzmittel, APG-Gelder usw. aus der Kohlefinanzierung zur Verfügung stehen, wenn wegen des Bergbau-Auslaufs bis 2018 ein Bergwerk geschlossen werden muss? Frankreich hat nach einer 10-jährigen Auslaufzeit bis 2004 EU-Gelder „en masse“ für den Strukturwandel kassiert. Nicht zuletzt wegen der Sturheit und Unaufrichtigkeit der deutschen Kohle-Lobby ist das bei uns möglicherweise verpasst worden.

Entsetzt liest man, mit welcher Unverfrorenheit der Doppel-Manager Tönjes nach wie vor das Lügen-Märchen verbreitet, die Bergbau-Beben seien nicht voraussehbar gewesen. Bekanntlich gab es schon schlimmste Beben im Raum Lebach mit 72 mm/s!). Und jetzt wird von den einschlägigen Medien auf die Tränendrüse gedrückt:

Die armen Bergbau-Beschäftigten, die sich bislang – dank der Steuergelder – durch Unkündbarkeit, höhere Löhne und Renten , durch „Anpassungsgelder ab 50.Lebensjahr“, durch Deputate und Freiheit von Hartz IV von „normalen“ Arbeitnehmern unterscheiden, werden jetzt plötzlich einige Vorrechte verlieren. Dafür können sich bei ihren eigenen Heuchlern bedanken. Denn diese haben mit der Parole „Weiter wie bisher“ die Bergleute in das Desaster geführt.

Die entrechteten Bergbau-Geschädigten werden jedenfalls nicht zu den Krokodilstränen-Heuchlern gehören. Denn geschädigte Hauseigentümer wissen, dass sie die größten Opfer bringen müssen An einem Beispiel wird das deutlich: durch den Kohle-Abbau mit der jährlichen Subvention von 80000 Euro für einen Arbeitsplatz wird im Gegenzug das mit Mühe erbaute Eigenheim um 80000 Euro im Wert gemindert hat. Und dazu kommen noch über Jahre die gesundheitlichen Schäden und die Minderung der Lebensqualität vor allem durch den Erdbeben-Terror!

Jetzt reicht’s – endgültig !!!

Solange der Abbau-Stopp nicht rechtskräftig in Verträgen verbindlich für die RAG/DSK geregelt ist, müssen die Bergbau-Betroffenen unvermindert für ihre Rechte kämpfen !

Peter Haberer, Vorstandssprecher IGAB Falscheid u.U.