Kein weiterer Bergbau, der eine Gefahr für Leib und Leben darstellt

Pressemeldung des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V. (IGAB)
14.3.08/15

Die Bergbaubetroffenen des Saarlandes fordern die Landesregierung auf, zu ihrem Wort zu stehen und einen Bergbau, der eine Gefahr für Leib und Leben darstellt, nicht weiter zu zu lassen und auch bestehende Genehmigungen aufzuheben.

„Mit Bestürzung müssen wir aus den Medien erfahren, dass offensichtlich der Bergbau im Saarland weiter gehen soll. Dies ist aus Sicht der Bergbaubetroffenen völlig inakzeptabel “, so der Landesverband der Bergbaubetroffenen des Saarlandes.

Die Pläne der DSK im Flöz Grangeleisen die Strebe 20.4 und 20.5 Ost (unter Hülzweiler), im Flöz Wahlschied die Strebe 8.5, 8.6 und 8.7 Ost (unter Obersalbach, Reisbach, Falscheid) sowie im Flöz Schwalbach die bereits genehmigten Strebe unter Falscheid sowie den im Zulassungsverfahren befindlichen Streb 8.7 West Wahlschied ( Reisbach) abzubauen, wird vom Landesverband der Bergbaubetroffenen aufs schärfste abgelehnt.

„Nach den uns bekannten Tiefenbohrungen besteht die Problematik mächtiger Sandsteinbänke und die von namhaften Geologen als äußerst kritisch eingestufte Veränderungen der Gebirgsverhältnisse im gesamten Abbaugebiet nicht nur in Prims-Süd“, so Michael Schneider vom Landesverband. Dies lässt sich durch die Bebenentwicklung bei früheren Abbauten in den Gebieten, in denen jetzt wieder abgebaut werden soll, eindeutig nachweisen.

Beim Abbau unter Obersalbach traten derart starke Beben auf, dass die Gemeinde Heusweiler die Universität Mainz mit einem Erdbebengutachten betraute. Das Starkbeben vom 30.11.1994 war in weiten Teilen der Region zu verspüren.

Beim Abbau der Ostflöze 8.5 Ost und 8.6 Ost unter Reisbach traten derart starke Beben auf, dass die Bergbehörden Prof. Wilke mit einem Bebengutachten betrauten. In dem Gutachten ist festgehalten, dass weitere Beben bei zukünftigen Abbauten zu erwarten sind.

Die Starkbeben beim Abbau unter Falscheid sind bekannt. Mehrere Starkbeben mit einer max. Schwinggeschwindigkeit von über 72 mm/sec erschütterten die Region.

Auch beim Abbau im Flöz Grangeleisen traten zahlreiche Starkbeben auf mit hohen Schwinggeschwindigkeiten von über 28 mm/s.

Für Streb 8.7 West Wahlschied wurden im Gutachten von Prof. Wilke mehrere mächtige Sandsteinbänke festgestellt, bei deren Brechen ebenfalls mit starken Beben zu rechnen ist.

Der Landesverband der Bergbaubetroffenen hat in der Vergangenheit vielfach sowohl die RAG/DSK als auch die Politik auf die Gefahr von Starkbeben im gesamten Abbaugebiet hingewiesen. Diese Gefahren sind wissenschaftlich belegt und die Ergebnisse liegen der saarländischen Regierung seit langem vor. Der Landesverband geht davon aus, dass auch in Zukunft bei Fortsetzung des Abbaus weitere und stärkere Beben nicht zweifelsfrei auszuschließen sind.

Der Landesverband geht davon aus, dass die Landesregierung zu ihrem Wort steht und jeglichen Abbau, der Leib und Leben der Bewohner gefährdet, kompromisslos ablehnt.