Suchergebnis: gute und faule Eier

Es hat einen gewissen Reiz, auch nach Ostern etwa übersehene Eier zu suchen. Diesmal wurden wir in „Die WOCH“ (Nr.12) fündig bei den Informationen aus den Landtagsfraktionen.

Sozusagen ein “ gutes Ei “ ist die Nachricht von CDU-Fraktionschef Jürgen Schreier für die Menschen, denen noch immer das schwere Grubenbeben in den Knochen steckt. „Dort, wo Leib und Leben gefährdet sind, ist endgültig Schluss „.

Wichtigste Aussage ist: In der Primsmulde und bei Lebach wird keine Kohle mehr abgebaut „Die Menschen dort müssen keine Angst mehr haben.“

Doch das Unternehmen gibt nicht auf: „Die RAG will übergangsweise und nur auf kleinen Restflächen an anderen Stellen noch fördern“ meint Schreier und versucht es mit dem Kohlebedarf der saarländischen Kohlekraftwerke zu begründen. Aber es hat sich längst als Märchen herausgestellt, dass die Kohlekraftwerke zwingend auf saarländische Steinkohle angewiesen wären.

Doch gerade diese Überlegungen der RAG, mit dem Kohleabbau in andere Abbaufelder auszuweichen, stellt sich als “ faules Ei “ heraus. Die geplante Verschiebung des Kohleabbaus versetzt die Menschen von Hülzweiler, Heusweiler, Salbach und Reisbach bis Falscheid erneut in Angst und Schrecken. Und dies nicht nur wegen der Erdbeben, sondern wegen der – schon einmal erlebten – massiven Grubensenkungen.

Die Bergbau- Betroffenen wollen nicht mehr „mit ihrem sauer erarbeiteten Privatvermögen für die künstliche Erhaltung des Bergbaus einstehen“ betont Hubert Ulrich von der Fraktion der GRÜNEN zu recht. Er befürchtet, das der soziale Frieden in den betroffenen Regionen noch mehr leidet als bisher.

Mit Christoph Hartmann von der FDP-Fraktion ist er sich darüber im klaren, dass wieder wertvolle Zeit für den Strukturwandel verlorengeht, wenn erneut das sichere Ende des Bergbaus hinausgeschoben wird.

Mehr auf der Suche nach Friede, Freude, Ostereiern ist SPD -Fraktionssprecher Heiko Maas, dem immer noch ein dauerhafter (subventionierter) Sockelbergbau vorschwebt. – Bei ihm vermisst man eine Stellungnahme zu den RAG-Vorhaben, die mehr Risiken und Schäden bringen. In einer Nach-Kohle-Zeit wären noch allerhand Arbeitskräfte nötig, um die Folgelasten zu beseitigen und neue Arbeitsplätze zu schaffen – z.B. in zukunftsträchtigen Industrien für erneuerbare Energien.

In dieser „WOCH“ predigt er über den sozialen Zusammenhalt als höchstes Gut unserer Gesellschaft. Gerade in diesen Tagen, wo Saarländer „Angst um ihre berufliche Zukunft oder die Existenz ihrer Häuser haben“ sollte es nach seinem Wunsch kein Gegeneinander geben! Dabei war er schon vor Jahren zu der Erkenntnis gekommen, dass es zwischen den Interessen der Bergleute und der Bergbau-Geschädigten k einen Ausgleich geben kann.

Bei den Bergbau-Betroffenen hat jetzt nur eine Forderung Priorität :
Sie wollen das endgültige AUS des gemeinschädlichen Bergbaus an der Saar. Und sie wollen auch keine Weiterführung eines Rumpfbergbaues. Die Solidarität A L L E R – auch der jetzt von den schlimmen Erdbeben befreiten – Bergbaubetroffenen ist gefordert, den Kampf gegen den Kohleabbau unter bewohntem Gebiet weiterzuführen !

Peter Haberer, Vorstandssprecher IGAB Falscheid u.U.