Schließung des Bergwerk Saar ein großer Erfolg für die Bergbaubetroffenen im Saarland

Pressemitteilung Landesverband der Bergbaubetroffenen im Saarland e.V. SAAR

09.06.2008/19

Schließung des Bergwerk Saar ein großer Erfolg  für die Bergbaubetroffenen im Saarland

Mit der heute verkündeten Planung zur Schließung des Bergwerk Saar im Jahr 2012 haben die Bergbaubetroffenen im Saarland ein großes Ziel erreicht: das Ende des Bergbauterrors, der die Menschen im Großraum  Saarwellingen-Nalbach-Lebach-Schmelz-Falscheid  lange Jahre in Angst versetzte. Seit Mitte der 90er  kam es in dieser Region zu massiven bergbaubedingten Beben, die in dem Jahrhundertbeben vom 23. Februar 2008 (Mag. 4,8 Schwinge-schwindigkeit 107mm/sek)  ihren traurigen Höhepunkt fanden.

„Wir glauben, dass mit dem Ende des subventionierten Bergbaus an der Saar bis 2012 kein weiterer Bergbau mehr stattfinden kann, insbesondere gilt dies für die Primsmulde Süd und Nord“, so Peter Lehnert vom Landesverband. Auch wenn ein Restrisiko darin besteht, dass der Rahmenbetriebsplan vorerst aufrecht erhalten bleibt, ist es nach Ansicht des Landesverbandes unwahrscheinlich, dass man nach 2012 nochmals die Abbautätigkeit aufnimmt. Allerdings sieht der Landesverband eine mögliche kohlefreundliche Linkskoalition im Saarland nach der Landtagswahl 2009 sehr kritisch. „Wir werden angemessen auf diese Gefahr reagieren und ein wachsames Auge auf die politische Entwicklungen im Land halten“, so Manfred Reiter, Vorstandssprecher.

Der Landesverband wird trotz der Schließungsplanung auch weiterhin gegen den geplanten Abbau in Reisbach ab Oktober 2008 demonstrieren und die Bergbaubetroffenen vor Ort unterstützen. „Es ist skandalös jetzt noch den Ort Reisbach durch die Genehmigung des Flöz Wahlschied aus wahltaktischen Gründen heraus zum Bauernopfer zu machen“, so Michael Schneider Sprecher des Lv und Vorsitzender der IGAB Reisbach. Um diese Entwicklung aufzuhalten plant der Landesver-band mit der IGAB Reisbach entsprechende Protestaktionen.

Auch wenn der Bergbau nun 2012 endet werden die Bergschäden die betroffene Region noch Jahrzehnte weiterbelasten Die Altlasten z.B. alte unbekannte und nicht verfüllte Stollen und die auf Ewigkeit notwendige Entwässerung in den ehemaligen Grubengebieten wird den Steuerzahler noch einige Hundertmillionen Steuergelder in der Zukunft kosten.

Rag/DSK und die verantwortliche Politik haben auch bis zum heutigen Tag keinen „Plan B“ vorgelegt der ein Ereignis wie am 23.02.2008 berücksichtigt. Gefahr für Leib und Leben wird beim weiter laufenden Bergbau an der Saar durch die drohenden Erdbeben weitergegeben sein. Werden dann die Verantwortlichen wieder sagen „ein solches Ereignis war nicht voraussehbar“ und werden die Bergleute dann erneut eine faire Chance einfordern?