Saarländische Regierung unterschätzt die Erdbebengefahr durch den Bergbau

Pressemitteilung des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V.
28.09.2008/29

Saarländische Regierung unterschätzt die Erdbebengefahr durch den Bergbau

Auf dem Kohleforum am Mittwoch dem 24.09. 2008 im Rathaus Schwalbach wurde der Sprecher des Landesverbandes Peter Lehnert wieder einmal belächelt, als er eine Erdbebenwarnung für den Kohleabbau im Saarland aussprach. Der neue Bergwerksdirektor Breinig versicherte, wie schon sein Vorgänger, dass „keine Beben über 3mm/sek zu erwarten seien“

Diese Aussage wurde nun in der Nacht vom 28.09. um 2:02 Uhr erneut widerlegt.

Das Beben mit einer Schwinggeschwindigkeit von über 6mm/sek, nur wenige Tage vor dem Anfahren des neuen Kohleabbaues unter Reisbach, bestätigt die Gutachter des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen Saar e.V., die vorhergesagt hatten, dass im Saarland ein Bergbau ohne erhebliche Grubenbeben nicht möglich ist.

Der Landesverband fordert erneut vom Ministerpräsidenten des Saarlandes ein umfassendes Risikogutachten für den Bergbau im Saarland und die höchst zulässige Schwinggeschwindigkeit für den Abbau nach der DIN 4150 auf 5mm/sek zu begrenzen.

Der Abbau unter Reisbach darf nicht im Sofortvollzug genehmigt werden. Die Rechte der vom Bergbau betroffenen Bürger dürfen nicht, wie es seit Jahrzehnten im Saarland gängige Praxis ist, durch eine Ausnahmebewilligung genehmigt werden.

Dadurch werden die betroffenen Bürger einen subventionierten Privatkonzern rechtlos ausliefert.

Nicht nur die Bergleute haben eine faire Chance verdient, nein auch die Oberflächeneigentümer, die diesen ökonomisch und ökologisch unsinnigen Kohleabbau auch noch mitfinanzieren dürfen, haben Rechte die respektiert werden müssen.

Heute findet, wie immer nach einem Beben der Stärke 2,5, eine Kundgebung in Saarwellingen auf dem Schlossplatz statt. Beginn 18.00Uhr.