IGAB fordert Prüfung der Gefahren des Kohle-Abbaus

Bergbau-Entscheidung auf falschen Bahnen

„Vor der Landtagswahl“ soll die Genehmigung für den letzten Kohleabbau des Bergwerks Saar kommen.Wer hat sie zu verantworten? Natürlich die Regierung. Indessen sind die heftigsten Kohle-Befürworter bei der Gewerkschaft und den Parteien SPD und ‚Die Linke‘ zu suchen. Doch diese sind unbeirrt für die Erhaltung eines längst überholten Subventions-Bergbaus. Sie haben nur die eigene Zukunft vor Augen.

Bei ihnen scheint „Sozialverträglichkeit“ nur für Bergbau-Beschäftigte zu gelten. Diese sollen wie bisher fünf Jahre lang Einkommensausgleich bekommen, wenn sie ab 50.Lebensjahr „in Anpassung“ gehen. Für diese Art vorgezogenen Ruhestand sollen pro Jahr zwischen 11-9 Millionen Euro APG-Gelder vom Saarland gezahlt werden – auch wenn die Beschäftigten bei der RAG in NRW tätig waren.Und zwar bis zum Jahre 2027 ! So entpuppt sich Peter Müllers „Ausstiegs-Regelung“ bis Mitte 2012 als teuere „Mogelpackung“ auf Kosten der saarländischen Steuerzahler.

Die echten Bergbau-Geschädigten gehen leer aus.

Sie bekommen keinen Ausgleich für den immensen Wertverlust ihrer Eigenheime. Sogar die Prüfung der Abbau-Genehmigung durch die Regierung genügt noch nicht einmal den Mindestforderungen an rechtsstaatliche Verfahren. Es fehlen Gutachten und verläßliche Prognosen zum geplanten Kohle-Abbau. Der Missbrauch des Sofort-Vollzugs ist zu stoppen! Dies hat der Landesverband der IGAB im Interesse seiner Mitglieder immer wieder mit Nachdruck gefordert.

Dabei geht es nicht nur um sichtbare, sondern auch um unsichtbare Risiken.

Gerade in einer Bergbau-Region bilden Radon -Ausgasungen ein Risiko für Menschen. Spalten und Risse, Bergsenkungen und Gesteinsspannungen begünstigen gefährliche Radon-Konzentrationen. An bergbaulichen Hinterlassenschaften sind solche erhöhten Radon-Freisetzungen (laut Bundesamt für Strahlenschutz) nachweisbar. Am Fuße einer Bergehalde wurden schon pro Kubikmeter bis 1700 Bekerel gemessen. Gefährlicher als im Freien sind Radon-Werte, die weit über 100 Bq/m³ hinausgehen. In saarländischen Bergbau-Gebieten hat es früher schon lokal Maxiwerte gegeben. Beim Einatmen von radonhaltiger Luft verbleiben ca. 25% des hochgiftigen Gases in der Lunge, wo es krebserzeugend wirken kann.

Die Bergbau-Betroffenen haben ein Grundrecht, vor Wertverlust und Häuserschäden und vor gesundheitlichen Risiken geschützt zu werden!

Peter Haberer, Sprecher im Vorstand der IGAB für Falscheid und Umgebung