Die IGAB Saar Ost e.V. als überparteilicher Zusammenschluss von Bürgern im Ostsaarland nimmt die am 11. April 2016 amtlich bestätigte vielfache Grenzwertüberschreitung der PCB-Werte in Sinnerbach und Fischbach zum Anlass, konkrete Handlungen von RAG und Landesregierung zu fordern.
Seit Jahren wird der Umbau der Industriekulturlandschaft der Bevölkerung als Zugewinn für den Erholungswert in unserer Region verkauft. Das krebserregende PCB im Grubenwasser wird in den Wassergärten Reden sogar noch für die Naherholungssuchenden vernebelt, ähnlich wie in einer Sole-Anlage, jedoch in Reden keineswegs gesundheitsförderlich. Wurden somit auch die kleine und die große Halde in Reden mit hoch PCB- und salzhaltigen Substanzenim im Zuge der „Renaturierung“ behandelt? Die Radon-Strahlung in Schiffweiler ist ein bekanntes aber vielfach unterschätztes Krebsrisiko. Weitere Schäden an Gebäuden durch die geplante Grubenflutung sind abzusehen.
Ergo: Die postindustrielle Landschaft im Saarland ist kein Idyll, sie ist ein Gesundheitsrisiko. In dieser Woche hat die EU eine neue Verordnung zum Schutz der Bevölkerung vor in hohen Dosen krebserregendem Acrylamid in Pommes Frites und Brot erlassen. Hier wird man also, völlig zu Recht, präventiv tätig. Aber wer schützt uns vor den schon in kleinen Mengen hoch krebserregenden PCB und Radon? Die Menschen im Saarland sind diesen Risiken seit Jahrzehnten ausgesetzt.
Wir fordern eine konsequente Entgiftung unserer Heimat: Das Grubenwasser muss von allen Giftstoffen gesäubert werden. Das Radon-Monitoring muss deutlich auf den dicht besiedelten Gebieten des oberflächennahen Bergbaus ausgeweitet werden. Die Grubenflutung muss verhindert werden, um nicht neue Gift- und Gasaustrittsstellen zu schaffen und die Baustruktur intakt zu halten.
Die Aufforderung von Umweltminister Jost, die RAG müsse sich etwas einfallen lassen, ist zu wenig. Wir fordern von der Landesregierung, endlich eine umfassende Strategie zur Abwicklung des Bergbaus vorzulegen!