Wie der SZ vom 03. September zu entnehmen ist, empfiehlt ein von der NRW-Landesregierung in Auftrag gegebenes Gutachten die Grubenflutung mit dem Hinweis, dass das hochgefährliche und krebserregende PCB durch die Flutung keine Gefahr darstellt. Weiter wird vermutet, dass diese wissenschaftliche Meinung im Gutachten eben auch auf ähnliche Projekte, wie die geplante Flutung der saarländischen Bergwerke, übertragbar sei. Der Landesverband findet diese Vermutungen abwegig und verweist nochmals auf die Komplexität des größten Flutungsvorhaben in der Geschichte des Bergbaus, das weitaus mehr beinhaltet als die PCB-Belastung des Grubenwassers. „Wir müssen nochmals betonen, dass die einseitige Sicht auf PCB unsinnig ist, da wir neben der Wasserproblematik – die übrigens nicht beim PCB aufhört, siehe Salzgehalt und Temperatur – das enorme Schadenspotential der Flutung insgesamt nicht vergessen dürfen!“, so Manfred Reiter vom Landesverband.
Nach Ansicht der IGAB-SAAR ist auch die Radonproblematik hoch brisant und auch die flächendeckend möglichen Hebungen, Senkungen, Vernässungen und Bergbau induzierte Beben sind Fakten, die selbst die RAG nicht in Frage stellt. Peter Lehnert, Bürgermeister von Nalbach und Vorstand des Landesverbandes, präzisiert: „Als betroffener Bürger und als Bürgermeister einer Kommune im Saarland kann ich diese Herangehensweise an das Mega-Projekt Grubenflutung nicht nachvollziehen. Die Pumpen müssen laufen und alles muss getan werden um das giftige Grubenwasser zu reinigen, ohne WENN und ABER!“.
Der Landesverband schlägt vor, dass die Autoren des NRW-Gutachtens öffentlich zu diesem Gutachten Stellung nehmen und der betroffenen Bevölkerung erklären, wie sich das PCB durch Verdünnung und die genannten weiteren Faktoren quasi in „Wasser auflöst“. Der Landesverband geht weiter davon aus, dass die saarländische Landesregierung, die über die Kohlestiftung qua Amt bestens mit NRW verbunden ist, zu diesem Gutachten zeitnah Stellung nimmt und sich positioniert.
V.i.S.d.P.
Landesverband der Bergbaubetroffenen im Saarland IGAB – SAAR