PM zum Memorandum Ende des Steinkohleberbaues in Deutschland

Am 12.09.2018 wurde in einem feierlichen Festakt zum Auslauf des deutschen Steinkohlebergbaues im Landtag von Nordrhein-Westfalen der Geschichte und Tradition dieser Industrie-Epoche gedacht.
Im Vordergrund der Feierlichkeit stand zu Recht die Leistung der Bergleute und ihr Beitrag zur industriellen Entwicklung Deutschlands. 
Alle Redner betonten in Ihrem Dank an die Bergleute, die Gewerkschaft IGBCE, an die Landesregierungen der Kohlerevierländer und an die Bundesregierung wie einzigartig und herausragend diese gemeinsame Leistung eines sozialverträglichen Auslaufes, über die Jahrzehnte doch ist. Kein Bergmann in Deutschland sei ins Bergfreie gefallen.
Völlig vergessen wurde aber, den Bürgerinnen und Bürgern zu danken, die als Steuerzahler die Milliardensubventionierung mitgetragen haben. In diesem Rahmen wäre es auch angebracht gewesen, die Betroffenen des Bergbaus, die die Auswirkungen auf das private Vermögen und die Lebensqualität ertrugen, vielleicht einmal um Entschuldigung zu bitten.
Die Landesverbände der Bergbaubetroffenen aus dem Saarland und aus Nordrhein Westfalen haben als Vertreter von über einer Million Bergbaubetroffener Forderungen formuliert, die anlässlich dieser Feierlichkeiten zum Auslauf des Steinkohle-Bergbaues in Deutschland an die Ministerpräsidenten Armin Laschet und Tobias Hans überreicht wurden.
Die Landesverbände NRW und Saarland sind der Auffassung, dass es nicht hingenommen werden kann, dass ein privater Konzern nach jahrzehntelanger Subventionierung in dreistelliger Milliardenhöhe ohne ausreichende Sicherstellung einer Schadensregulierung und ohne eine umfängliche Planung eines gesicherten Auslaufes umfirmiert und seine Altlastenproblematik in unverantwortlicher Weise vernachlässigt. Noch nie in der Geschichte Deutschlands gab es einen solch großflächigen Eingriff wie bei der vorgesehenen Flutung des gesamten Untertagegebäudes aller ehemaligen Gruben im Saarland. Eine Umweltkatastrophe muss verhindert werden. Allein im Saarland sind über 600 000 Menschen auf einer Fläche von 740 qkm betroffen.
In der Anlage finden Sie die Forderungen der Bergbaubetroffenen nun – nach dem Ende des Bergbaues – das Augenmerk auf die Belange der Betroffenen zu richten und die Weichen für die Zukunft zu stellen und eine gemeinsame Vision für die Nachbergbaura zu entwickeln. Die Verantwortlichen in Politik, Behörden und in der mit dem Auslauf betrauten Stiftung müssen den Festtagsreden Taten folgen lassen.
Hier das Memorandum der Bergbaubetroffenen aus den beiden Revierländern NRW und Saarland