Große Begeisterung beim Litermontlauf

Beim 15. Litermontlauf am 9.10.2004 in Nalbach ist eine Läufergruppe mit Sicherheit aufgefallen: die Läufergruppe der IGAB-SAAR, der Initiative zur Abwendung von Bergschäden im Saarland.

Bestzeiten waren nicht das Ziel der Läufer und Läuferinnen der IGAB. Ziel war es vielmehr, mit diesem Lauf auf den Kohleabbau aufmerksam zu machen. Die Läufergruppe, die aus über 44 Läufern und Läuferinnen bestand, startet für den Landesverband der Bergbaubetroffenen des Saarlandes. Prominente Unterstützung fanden sie mit Herrn Karl-Josef Jochem, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der FDP Saar, der die 10km Strecke aus Solidarität mit den Bergbaubetroffenen mitlief. Im 5km Lauf stellte die IGAB Saar mit 25 Läufern die stärkste Gruppe und erhielt so den Ehrenpreis. In dieser Gruppe der IGAB lief auch der älteste Teilnehmer des gesamten Starterfeldes, Herr Josef Paul aus Körprich, der mit 78 Jahre seine persönliche Bestzeit über 5km aufstellte.

Ihre Kraft für den Lauf schöpften die Hobbyläufer, die alle das Ziel erreichten, aus der Sorge um ihre Heimat, die ab 2006 von großflächigen bergbaulichen Einwirkungen des geplanten Flözes Prims Süd und des weiteren Abbaus im Feld Prims Nord betroffen sein wird. Von dem geplanten Kohleabbau unter bewohntem Gebiet, der große Teile der Gemeinde Nalbach erfassen wird, ist mit starken Schäden an Gebäuden und in der Natur zu rechnen. So wie es in Fürstenhausen heute schon der Fall ist, oder in Teilen von Reisbach, Hoxberg und Umgebung. Nicht nur die Hobbyläufer der IGAB Nalbach schätzen die intakte Natur in der Primsaue und in den umliegenden Hügel, Hoxberg, Steinberg und auf dem Litermont, die aufgrund ihrer Lage, des Waldreichtums und einer günstigen Klimastruktur als wichtiges Naherholungsgebiet für den Kreis Saarlouis dienen und so ein ideales Trainings- und Erholungsgebiet für eine sportliche Betätigung für die Bewohner der umliegenden Gemeinden darstellen. Gerade wenn man in die Zukunft blickt, mit der zusätzlichen psychosozialen Belastung für die Menschen, die in einem Gebiet mit Kohleabbau unter bewohnter Ortslage leben müssen, stellt eine intakte Natur in der Heimatgemeinde eine wichtige Kompensations- und Erholungsfunktion dar.

So stellte der 15. Jubiläumslitermontslauf, der auch die saarländischen Straßenlaufmeisterschaften beinhaltete, eine geeignete öffentliche Plattform dar, den ökologisch und ökonomisch unsinnigen Kohleabbau im Saarland erneut zum öffentlichen Thema zumachen. Zusätzliche Motivation und Bewegrund, als IGAB solidarisch unter dem Namen des Landesverbandes der Bergbaubetroffen des Saarlandes zu starten, gibt die erneute angewandte Methode des Sofortvollzuges der DSK in den Abbaugebieten unter den Gemeinden Reisbach und Fürstenhausen. Hier wird Bürger- und Menschenrecht mit Füßen getreten. Was liegt da näher, als mit 44 Paar Füßen dagegen zu laufen und aufzuzeigen, dass engagierte, selbstbewusste BürgerInnen die Energie besitzen, sich gegen eine scheinbare Übermacht aus Politik und Kohlelobby „laufend“ zur Wehr zu setzen. Dies zeigt: wir haben die Energie für unsere verbrieften Rechte einzustehen und zu kämpfen.

Die IGAB Nalbach und der Landesverband der Bergbaubetroffen wird auch in Zukunft verstärkt mit ungewöhnlichen Aktionen die Öffentlichkeit auf die unmittelbare Bedrohung durch den Abbau von Kohle unter bewohntem Gebiet aufmerksam machen.