(Dies ist kein Leserbrief, sondern ein Anstoß zum Nachdenken über die sachliche Information der Leserschaft zum Themenkomplex /Steinkohle-Bergbau und seine Auswirkungen/)
Guten Tag!
Wie offen ist die SZ zur unparteiischen Behandlung der Kohleproblematik?
Ergebnis: Sie zeigt immer Offenheit gegenüber den unternehmerischen Interessen : der DSK, die mit Steuergeldern millionenteure Annoncenkampagnen finanziert, wird immer mehr Raum gewährt als den Opfern einer seit Jahrzehnten falschen Kohlepolitik. Diese besteht darin, dass auf Kosten der Steuereinnahmen aus gesunden Branchen und zu Lasten von zukunftsfähigen Wirtschaftszweigen und Regionen ein Überbleibsel der Old Economy künstlich am Leben gehalten wird.
Wieso ist die SZ nicht in der Lage – wie andere renommierte Blätter wie ZEIT, FAZ, Süddeutsche, NRZ usw. – objektive und ökonomisch fundierte Hintergrund-Berichte und Langzeitbetrachtungen zu bieten?
Von der Wirtschaftsredaktion wird einseitig das Monopolunternehmen, die Kohle-Lobby mitsamt der ‚Einheitsgewerkschaft‘ favorisiert.
Kritischen Lesern müssen SZ-Artikel wie „Millionen machen Kohle günstiger“ wie verdeckte PR-Beiträge vorkommen. Zu alledem müssen sie sich trotz der raffinierten Fragestellung zu den „Dummen“ zählen lassen, die – im Verein mit Ökonomen und Finanzwissenschaftlern – die Kohlesubventionierung als unwirtschaftliche Mittelverwendung unter der vorgeschobenen energiepolitischen Begründung ablehnen.
Vielleicht bringt die SZ jetzt mal einen Beitrag über die hinter den Kulissen geführten Verhandlungen zwischen Bund, Bergbau-Unternehmen,Gewerkschaft und den Revierländern NRW und Saarland, das nach dem Willen der andern unbedingt Subventionen für die Kohleförderung erbringen soll.
Seit Jahren wird nicht mehr über die DSK-Schadensregulierung recherchiert und berichtet – weil sie nach wie vor ein unbefrideigendes Ergebnis zeigen würde.
Alle Saarländer. haben einen Anspruch auf Information darüber, was sich in Teilen des Landes im Bereich des Steinkohle-Bergbaus tut.
Wieso erfahren sie nichts (Genaues) über die Perspektiven des Bergbaues an der Saar? Gibt es keine Strukturprogramme?
Seit einem aufschlußreichen Gutachten vor Jahren gibt es für die Öffentlichkeit keine neuen Erkenntnisse über die nur 0,7 fache indirekte Wirkung des auf 3% gesunkenen Bergbau-Anteils am BIP, über die propagandistische Aufbauschung der „Wertschöpfungskette“, über den Verlauf der Bergschäden oder über die tatsächliche Belegschaftsentwicklung, Personalüberhang, Kosten für Frühpensionierung der Bergbau-Beschäftigten (darunter Bergleute) z.B. für das Land, das dafür pro anno 9 Millionen vom Uni-Zuschuß kürzen muß ( vermutlich bis 2017)?
Alle Saarländer haben ein Informationsrecht über die immer wieder belastenden Erschütterungen durch den Bergbau im neubegonnenen Abbaubereich des Bergwerks Saar bei Lebach. (Beispiele: Der Meldung über eines der stärksten Beben mit einer Stärke von 2,8 auf der Richterskala wurde nicht mehr Platz eingeräumt als der Polizei-Suche nach Verkehrssündern. Und im Lokalteil sind Lackkratzer an 4 Autos wichtiger als die Reaktion von ‚erschütterten‘ Bürgern mit über 50 Anrufen bei Polizei oder bei SZ und SR.- In der WAZ findet man Informationen über bergbaubedingte Beben schon bei Stärke 1,7 !)
FOLGERUNG: Bringen Sie bitte in Zukunft eine sachlich fundierte, objektive Berichterstattung zum Thema Steinkohle-Bergbau für das ganze Saarland.
Peter Haberer, Lebach/Saar