Von Gewinnern und Verlierern

Sehr geehrte Damen und Herren,

In der Bild-Zeitung vom 14.01.05 führen Sie Hubertus Schmoldt, Chef der „IGBCE“ zu seinem 60. Geburtstag als Gewinner an, weil er seit 33 nicht mehr zum Streik aufgerufen habe. Warum soll er denn? Dem „Dutz-Freund“ von „Basta-Kanzler“ Schröder wurden doch auf dem Steinkohletag 2002 in Essen für den unsinnigen, maroden schon seit Jahrzehnten durch Subventionen künstlich am Leben erhaltenen Bergbau, wiederum 17 Milliarden Euro einfach so „hinten rein“ geschoben, als ob der hoch verschuldete Staat keine anderen Sorgen habe.

In Deutschland darf jeder arbeitslos werden, nur kein Bergmann. Diese dürfen schon mit 49 Lebensjahren allein im Saarland mit Hilfe von 9,5 Millionen Euro Anpassungsgeldern gezahlt vom Land (besser gesagt vom Bürger) in Rente gehen. Andere Menschen, welche arbeitslos werden, haben scih gefälligst bei der „Firma Hartz 4“ zu melden, dem unweigerlichen Beginn des Abstiegs und der Armut.

Allen anderen Behauptungen der oft mit sehr guten Nebenverdiensten ausgestatteten Politikern ist kein Glaube mehr zu schenken. Von den Schäden, den dieser verdammte Kohleabbau im Bruchbau an der Gesundheit und dem Eigentum der Betroffenen anrichtet, sowie am Verhalten der Politik der Genehmigungsbehörden und verschiedener anderer innerhalb der Kohlenlobby zu berichten erspare ich mir. Es würde Bände füllen.

Selbst die Gerichte, sehen auf Grund des bestehenden Berggesetzes aus dem Jahre 1865, welches niemand aber auch niemand aus der Politik, aus welchen Gründen auch immer ändern will, keine Möglichkeit, andere Urteile als die bisherigen zum Nachteil der bergbaubetroffenen zu füllen. Für mich unverständlich. Nur, wenn man heute verfolgen kann, wie verbandelt die Energiekonzerne mit der Politik sind, kann einen nichts mehr wundern.

Übrigens Ihr so hochgelobtes Geburtstagskind hat, obwohl die Bergschäden in Fürstenhausen/Saar Stadtteil von Völklingen so groß waren, dass jeder vernünftige Mensch eine weitere Abbau-Genehmigung dort versagt hätte, bei einem Besuch gemeint: Die Schäden seien vernachlässigbar. Für mich an Gefühlslosigkeit und Dummheit nicht zu überbieten. Für Sie in der Bild-Zeitung mag Schmoldt ein Gewinner sein, für mich ist er alles andere als das.

Mit freundlichen Grüßen
Franz-Josef Eckle